«The American»
Für Anton Corbijn, Regisseur von «The American», ist es erst der zweite Feature Film seiner Karriere. Und doch hat der heute 55-jährige Niederländer mehr Erfahrung als einige andere, wenn es darum geht, bewegende Bilder einzufangen. Seines Zeichens der langjährige Creative Director hinter 'Depeche Mode' und 'U2' ist Corbijn seit mehr als zwei Dekaden im Musikbusiness unterwegs und setzte dabei Videos für verschiedene Künstler in Szene, darunter Nirvana, Johnny Cash, Metallica und die Red Hot Chili Peppers. Mit «Control», seinem erstem Werk für die große Leinwand blieb er sich treu: Das Biopic dreht sich um 'Joy Division'-Frontmann Ian Curtis, der sich nur einen Tag vor der großen Amerika-Tour das Leben nahm. Corbijn hatte die Band bei einem Videodreh kennengelernt – für ihn also ein Wunschprojekt. Mit «The American» stößt er nun in den Fictionbereich vor und darf gleichzeitig mit Hollywoodikone George Clooney arbeiten, der mal wieder beweißt, seine Rollen keinesfalls unbedacht auszuwählen.
Der Film basiert auf Martin Booths 1990 veröffentlichten Roman 'A Very Private Gentleman'. Der Screenplay stammt von Rowan Joffé («28 Weeks Later»). Hauptcharakter ist Jack, ein perfekter Auftragskiller. Nie lange am selben Ort, immer wachsam, immer einsam. Als ein Job aus dem Ruder läuft, überdenkt der Assassine sein Berufsleben und beschließt nach der nächsten Mission in den Ruhestand zu treten. Klar, dass das nicht gut geht: In einem abgelegenen Bergdorf erschweren der ansässige Pfarrer, die eigene Auftraggeberin und eine Femme fatale Jack das Leben. Zwei interessante Engagements folgten aus Corbijns Arbeit: Zum einen erhielt Thekla Reuten, ebenfalls aus Holland, nach der zweiten Staffel «Sleeper Cell» endlich wieder eine Hauptrolle. Zum anderen zeichnet sich Herbert Grönemeyer, ein guter Freund Corbijns, für den Score verantwortlich.
OT: «The American» von Anton Corbijn; mit George Clooney, Violante Placido, Thekla Reuten, Paolo Bonacelli und Irina Björklund.
«Gregs Tagebuch»
Jeff Kinneys Kinderbuchreihe 'Diary of a Wimpy Kid' erfreut sich nun schon seit drei Jahren großer Beliebtheit – sei es bei Kleinkindern, Teens oder Erwachsenen. Da auch Kritiker den Werken von Anfang an viel Lob und vor allem Filmpotential einräumten, ließ eine Verfilmung natürlich nicht lange auf sich warten. Mit Liebe zum Detail und einem gewagtem Spagat zwischen Live Action und animierten Sequenzen schlug diese nun auch gehörig ein: Mit einem Budget von 15 Millionen Dollar spielte man bislang circa 65 Millionen wieder ein. Hollywood bleibt Hollywood: Nicht verwunderlich also, dass mit «Diary of a Wimpy Kid: Rodrick Rules» bereits die Arbeit an einem Sequel im vollen Gange ist. Dabei hält man sich wie auch beim ersten Teil, der am Donnerstag in den deutschen Kinos anläuft eng an die literarische Vorlage.
Held der Geschichten ist der 11-Jährige Greg, der mit Humor, Erfindungsreichtum und Freundschaft versucht, die Schulzeit zu überstehen. Einen Strich durch die Rechnung machen ihm Eltern, Brüder und Cliquen auf dem Schulhof. Platz auf dem Stuhl der Regie nahm der in Berlin geborene Thor Freudenthal, der von Kurzfilmen zum Produktionsstab von Filmen wie «Stuart Little» kam und inzwischen als Director sein eigener Chef ist. Die Hauptrolle in «Diary of a Wimpy Kid», hierzulande dem Buchpendant entsprechend «Gregs Tagebuch» getauft, ging an den eher unbekannten Zachary Gordon, der bislang einige Gastrollen in Serien wie «24» und «How I Met Your Mother» hatte. Bekannter ist da schon Chloë Moretz, die als Hit-Girl in der Comicverfilmung «Kick-Ass» berühmt geworden ist und im Film eine Nebenrolle verkörpert.
OT: «Diary of a Wimpy Kid» von Thor Freudenthal; mit Zachary Gordon, Robert Capron, Rachael Harris, Steve Zahn, Devon Bostick und Chloë Moretz.
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