«Entscheidung am Nachmittag»

Das ProSieben-Format um 16.00 Uhr konnte zuletzt steigende Quoten verzeichnen.

ProSieben versuchte sich in diesem Jahr an zahlreichen Nachmittags-Formaten, von denen die meisten allerdings schnell als Flop verbucht werden mussten. Von der Scripted Reality «Entscheidung am Nachmittag» zeigte der Sender seit Mai 82 Folgen montags bis freitags um jeweils 16.00 Uhr. Quotenmeter.de analysiert die Zuschauerzahlen und Marktanteile.

Der Auftakt des Formats am 10. Mai 2010 funktionierte überhaupt nicht: Nur 0,51 Millionen und 4,6 Prozent des Gesamtpublikums ab drei Jahren schalteten ein. In der werberelevanten Zielgruppe interessierten sich 8,7 Prozent für die Premiere, was deutlich unter dem ProSieben-Schnitt lag, der um zwölf Prozent pendelt. Erstmals zweistellig wurde man immerhin mit der zweiten Folge, die 10,6 Prozent der 14- bis 49-Jährigen einschalteten. Mit 9,1 Prozent Marktanteil im Wochendurchschnitt ging der Start dennoch deutlich daneben.

In der zweiten Woche trat keine Besserung ein: Zwar verhießen 11,0 Prozent am 17. Mai einen hoffnungsvollen Aufwärtstrend, doch an den folgenden drei Tagen waren maximal 7,3 Prozent der Werberelevanten dabei – ein Debakel. In der dritten Sendewoche kamen die vier ausgestrahlten Folgen auf nur noch durchschnittlich 7,2 Prozent Marktanteil. Somit war «Entscheidung am Nachmittag» dort angekommen, wo die meisten ProSieben-Formate schnell von den TV-Bildschirmen verschwinden. In diesem Fall entschied der Sender allerdings anders und beließ die Show vorerst im Programm.

Der bis dato beste Marktanteil wurde am 01. Juni mit 11,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen erzielt. Danach folgte eine lange Durstrecke: Auch aufgrund der Fußball-WM gab es bis Anfang Juli keinen zweistelligen Zielgruppen-Marktanteil mehr. Auch insgesamt schalteten weniger Zuschauer ein, denn meist lagen die Gesamtreichweite unter einer halben Million sowie der Marktanteil bei unter fünf Prozent. So kam es, dass die Woche vom 21. bis 25. Juni zum Quotendesaster wurde: 0,29 Millionen schalteten die fünf Episoden bei 2,5 Prozent Marktanteil ein; in der Zielgruppe wurden durchschnittlich 0,22 Millionen Zuschauer und 4,7 Prozent Marktanteil gemessen.

Immerhin ging es nach der WM prompt wieder aufwärts: In der zweiten Juliwoche konnte man sogar erstmals seit Start einen zweistelligen Wochenschnitt erreichen. 10,5 Prozent sahen durchschnittlich zu; auch bei den Gesamtzuschauern erholten sich die Zahlen auf 0,58 Millionen Zuschauer und 5,5 Prozent Marktanteil. Besonders erfreulich für ProSieben: Am 12. und 15. Juli wurden 12,5 und 12,3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen gemessen – erstmals lag «Entscheidung am Nachmittag» damit über dem ProSieben-Senderschnitt.

In den nächsten drei Wochen sollte sich allerdings kein Aufwärtstrend einstellen. Im Gegenteil verlor das Format wieder Zuschauer und kam meist nur auf einstellige Zahlen. Überraschenderweise wartete die Sendung dann am 10. August mit einem neuen Quotenrekord auf: 0,76 Millionen Zuschauer waren insgesamt dabei, was zu hervorragenden 8,2 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum führte. 0,56 Millionen Zielgruppen-Zuschauer brachten weiterhin 15,6 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten ein. In der darauffolgenden Woche gab es erstmals kontinuierlich gute Zahlen: Vom 16. bis zum 19. August kamen alle vier Folgen über den Senderschnitt, zwei davon erreichten sogar mehr als 13,5 Prozent Marktanteil. Dies resultierte in einem neuen Rekord-Wochenschnitt von 12,5 Prozent sowie 6,3 Prozent beim Gesamtpublikum.

Etwas abwärts ging es dann in der letzten Augustwoche, die aber immerhin noch einen zweistelligen Wochen-Marktanteil von 10,5 Prozent verbuchen konnte. In der letzten Sendewoche bewegte sich das Format dann zurück zum üblichen Niveau: Mit nur zwei Ausgaben, die zweistellige Zielgruppen-Marktanteile erzielen konnte, kam man in der letzten Woche auf nur noch 9,3 Prozent bei den Werberelevanten. Am 03. September verabschiedete sich die Sendung mit 0,41 Millionen Zuschauern und 4,1 Prozent sowie 8,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.

Im Durchschnitt kamen die 82 Folgen von «Entscheidung am Nachmittag» auf 0,47 Millionen Zuschauer und 4,4 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. In der werberelevanten Zielgruppe interessierten sich durchschnittlich 0,35 Millionen und 8,7 Prozent für das Format. Eingerechnet sind in diese Zahlen allerdings auch die schwachen Wochen der Fußball-WM. Zuletzt steigerte sich die Sendung immerhin mit zahlreichen Folgen, die über den ProSieben-Schnitt kamen. Trotzdem kann man das Format aufgrund der doch meist unterdurchschnittlichen Zuschauerzahlen nicht als Erfolg bezeichnen.