Die US-Late-Night-Gastgeber Jon Stewart und Stephen Colbert duellieren sich mit zeitgleichen politischen Protestaktionen.
Ende Oktober steht in den USA ein Duell der besonderen Art an, denn die beiden Comedy Central Moderatoren Jon Stewart («The Daily Show») und «Stephen Colbert («The Colbert Report») planen zeitgleich zwei politische Demonstrationen in Washington zu geben und riefen in ihren Sendungen zu großer Teilnahme auf. Obwohl bei beiden Events der Comedyfaktor eine zentrale Rolle spielen wird, haben die Veranstaltungen ein ernstes Anliegen.
Unter dem Motto „Kundgebung zur Wiederherstellung der Vernunft“ rief Stewart in seiner Show am Donnerstagabend vor allem die 70 bis 80 Prozent der Amerikaner auf, die weder rechte noch linke Extremisten oder für gewöhnlich zu beschäftigt sind, um solche Aktionen zu unterstützen. Um den Menschen das Kommen noch weiter zu erleichtern, wird er sogar fertige Plakate und Spruchbänder für die Teilnehmer zur Verfügung stellen. Auf diesen sollen Parolen stehen wie: „Ich stimme Ihnen nicht zu, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie trotzdem nicht Hitler sind.“ Als nicht ganz ernstgemeintes Ziel nannte er, Amerika endlich dazuzubringen, keine Hitlerbärte mehr an andere Personen als Hitler und Charlie Chaplin mehr zu malen.
Stewarts Show ist für ihre teilweise alberne und zynische Art bekannt, doch haben die Beiträge oft einen ernsten Hintergrund. So muss auch die jüngste Aktion verstanden werden, denn tatsächlich wünscht er sich mehr Berichterstattung über zivile Proteste in den amerikanischen Nachrichtensendungen.
Noch am selben Abend verkündete auch Stewarts hausinterne Konkurrenz Stephen Colbert zur gleichen Zeit, am gleichen Ort eine eigene Kundgebung abhalten zu wollen. Diese wird den Titel „Demonstration zur Erhaltung der Angst“ tragen. Er rief dazu alle freiheitsliebenden Patrioten auf, um die dunkle, optimistische Macht der «Daily Show» herauszufordern.
Schon jetzt bewirbt der Sender Comedy Central das anstehende Duell als ein spektakuläres Medienereignis und verspricht, dass dessen Größe die legendären Wettstreite zwischen Nixon und Kennedy, Muhammad Ali und George Foreman, Alien und Predator, Jennifer Aniston und Angelina Jolie sowie Bugs Bunny und Elmar Fudd in den Schatten stellen wird. Beide Veranstaltungen werden am 30. Oktober auf dem National Mall in Washington stattfinden