Das Animationsstudio Pixar, Produzent von Kassenschlagern wie Toy Story, Monster AG und Finding Nemo, wird seinen Vertrag mit dem Unterhaltungsriesen Disney nicht mehr verlängern. Wie das im kalifornischen Emeryville beheimatete Studio mitteilte, sind die Verhandlungen über eine Verlängerung des Distributionsvertrages mit Disney beendet worden. Pixar werde sich nun nach einem neuen Hollywood-Studio als Vertriebspartner umsehen, der seine Produktionen ab 2006 vertreibt und vermarktet.
"Nach zehn Monaten, in denen wir versucht haben einen Deal mit Disney zu erzielen, gehen wir (alleine) weiter", sagte Pixar-Chef Steve Jobs zu der Entscheidung. "Wir hatten eine gut Zeit zusammen - eine der erfolgreichsten in der Geschichte Hollywoods - und es ist eine Schande, dass Disney an den künftigen Erfolgen von Pixar nicht Teil haben will", so Jobs weiter. Der Abbruch der Verhandlungen kommt sowohl für Hollywood als auch für die Wall Street überraschend, berichtet die New York Times (NYT). Der Verlust von Pixar setzt den ohnedies bereits umstrittenen Disney-Chef Michael Eisner weiter unter Druck.
Die bisherige Vereinbarung zwischen Pixar und Disney sieht vor, dass Disney alle Pixar-Filme vertreibt und vermarktet. Pixar verfügt selbst über keine Vertriebsorganisation. Dafür kassiert Disney 12,5 Prozent der Filmumsätze. Zusätzlich teilen sich die beiden Unternehmen auch noch die Gewinne der von Pixar produzierten Filme. Damit ist Disney in der Vergangenheit recht gut gefahren, weil das kleinere Studio einen Kassenschlager nach dem anderen ablieferte. Die fünf gemeinsamen Filme Toy Story, A Bugs Life, Toy Story 2, Monster AG und zuletzt Finding Nemo haben laut Pixar weltweit 2,5 Mrd. Dollar eingespielt. Die eigenen Produktionen des ehemaligen Animationsgiganten Disney haben hingegen das Publikum weniger begeistert.
Pixar wird noch zwei Filme gemeinsam mit Disney produzieren. Noch in diesem Jahr soll "The Incredibles" in die Kinos kommen, im Jahr 2005 folgt "Cars". Disney wird für die ersten sieben Filme von Pixar weiterhin die Distributionsrechte halten und auch weiter am Gewinn dieser Produktionen beteiligt sein. Disney kann sich auch an der Produktion und den Gewinnen möglicher Fortsetzungen einer dieser sieben Filme nach den Bedingungen des derzeitigen Vertrages beteiligen. Allerdings nur dann wenn, Pixar beschließt, eine solche Fortsetzung zu produzieren. (pte)