Musik und seine Band Jamaram - die große Leidenschaft von Max Alberti. Ein Jahr lang ist er nun in einer Hauptrolle in «Lena» zu sehen. Der junge Schauspieler spricht über seine zwei Ichs und das enorme Arbeitspensum.
Eigentlich ist er Musiker. Zur Schauspielerei kam Max Alberti „wie die Jungfrau zum Kind“ und dennoch ist er nun der männliche Hauptdarsteller der ZDF-Serienhoffnung «Lena – Liebe meines Lebens». Seitdem er fünf Jahre alt ist, spielt er Schlagzeug, seine Liebe gehört Musikern wie Manu Chao oder spanischen Künstlern wie Seargent Garcia. Auch ruhige Musik aus Italien höre er gerne, sagt er. Musikalisch hat Max Alberti somit nur wenig Gemeinsamkeiten mit seiner Figur David von Ahrensberg, die in der Serie Filmmusik komponiert. Dass Musik für ihn das Wichtigste ist, merkt man schnell. Seitdem er 18 Jahre alt ist, spielt er in der Band „Jamaram“, einer Reggae-Band, die angesichts von rund 130 Auftritten im Jahr längst kein absoluter Geheimtipp mehr ist.
Seine Jungs durften damals auch entscheiden, ob er das Angebot von «Lena» überhaupt annimmt. „Ich habe ihnen die Entscheidung überlassen, weil klar war, dass ich nicht mehr zum Proben komme, wenn ich für ein Jahr in Köln drehe“. Seine Jungs ließen ihn ziehen – und gaben somit grünes Licht für die vielleicht stressigste Zeit des Max Alberti. „Das ist so extrem wie nie zuvor“, sagt er selbst über sein Arbeitspensum – „aber ich habe das jetzt schon zweieinhalb Monate gemacht und es funktioniert gut“. Er bekäme durch die hohe Belastung noch mehr Energie und schwärmt sogar noch von den zusätzlichen Auftritten am Wochenende.
Fast jedes Wochenende ist der «Lena»-Darsteller nämlich mit „Jamaram“ auf Tour. „Am Freitagnachmittag fliege ich dorthin, wo die Jungs gerade sind. Dort angekommen geht es direkt auf die Bühne – das ist schon ein geiler Kontrast“. Ohnehin wären es zwei Max Albertis, die es momentan gäbe. Der eine dreht fleißig am Set von «Lena», geht früh schlafen, um fit zu sein. Der andere lebt während größeren Touren doch recht „ausschweifend“ und viel mehr in den Moment hinein. Die Lebensfreude, die sich durch die unterschiedlichen Aufgaben ergibt, sei die Gleiche, sagt er – wenngleich das Musiker-Leben ihm doch eher gefällt.
„Als Musiker bin ich freier, da kann ich tun was ich möchte. Das bin ich doch ein Stückchen weit mehr. Dort sind meine besten Freunde, da fühle ich mich geborgen. Am Set von «Lena» ist man logischerweise ein wenig angespannter.“ Beworben hat er sich um die Rolle – wie überhaupt um seine gesamte Schauspielerkarriere – nicht. Mit 15 Jahren wurde er in einer Fußgängerzone für eine Foto-Love-Story angesprochen. „Ich wusste damals nicht einmal genau, was das ist“, erinnert er sich zurück. Es folgten kleinere Aufträge und TV-Rollen, zuletzt beispielsweise in der wenig erfolgreichen RTL-Daily «112». Für «Lena» wurde er zu einem Casting eingeladen. „Und nochmal ein Casting – und noch einmal“, sagt er. Lange überlegt hat er übrigens nicht, als ihm klar wurde, dass er gute Chancen habe, die Rolle des David wirklich zu erhalten.
„Ich mache das immer so: Wenn es klappt, dann ist es gut – wenn es nicht klappt, dann hat es nicht sollen sein“, verrät er seine Philosophie. Somit entfiel auch die Sorge vor dem hohen Arbeitspensum. „«Lena» macht extrem viel Spaß – und das hohe Pensum war ein Anreiz für mich. Aus Dingen, die sehr viel Spaß machen, ziehe ich extrem viel Energie.“ Und dennoch sehnt er sich manchmal auch nach einigen freien Momenten, beispielsweise nach seiner Wohngemeinschaft in der Nähe von München. „Ausschlafen, dann runtergehen und schon die Stimmen meiner Jungs hören – den ganzen Tag im Garten sein, etwas kochen und musizieren, abends mal in den See springen“ – da sähe ein perfekter freier Tag im Leben von Max Alberti aus. Seine Clique nennt das Zuhause schlicht „Das Haus“, bekannt ist es für die alljährliche große Party, wenn die Bewohner 300 bis 400 Leute zu sich einladen und richtig die Sau rauslassen – beispielsweise im überdachten Draußen-Wohnzimmer.
Der Lebemensch Max Alberti hat eine ganz große Aufgabe angenommen – ein ehrgeiziges Projekt, das ihm und seiner Band aber möglicherweise weiterhelfen wird. Durch «Lena» können durchaus auch weitere Hörer für „Jamaram“ gewonnen werden und somit für „Musik, die eben nicht im Radio läuft“, wie Alberti sagt.