Ihr "Kopfball" machte sie weltberühmt, bei Sky hat sie ab kommenden Wochenende eine eigene Show: «Samstag live»: Wie Kastrop ihre Entwicklung sieht und was in der ersten Ausgaben passieren soll, verriet sie im Quotenmeter.de-Interview.
Jessica, neben Fußball spielen auch Eishockey, Formel 1 und US-Sport eine wichtige Rolle in deiner neuen Samstagabend-Show. Wie viel hast du denn diese Woche über die „neuen Sportarten“ gelesen?
Die Formel 1 werde ich am Samstag meinem Kollegen Simon Südel überlassen, der den Rennzirkus sechs Jahre lang begleitet hat. Ich verfolge die Formel 1 aber auch regelmäßig, sodass ich da nichts aufzuholen habe. Auch Eishockey hat mich schon immer interessiert.
Welche Themen und Gäste erwarten uns denn in der ersten Sendung?
Hier laufen noch die finalen Absprachen. Wir werden auf jeden Fall eine Schalte nach Singapur haben und über die Formel 1 sprechen. Außerdem haben wir schon ein großes Interview mit Martin Kaymer aufgezeichnet – den durfte ich übrigens bei den British Open einen Tag lang begleiten. Das ist schon der Wahnsinn, wie konzentriert der geblieben ist – obwohl so viele Menschen um ihn herum standen.
Wie wird die Verteilung der Themen sein? 90 Prozent Fußball, zehn Prozent anderes?
Nein, auf keinen Fall. Die Formel 1 wird einen großen Platz einnehmen – und eben auch Martin Kaymer. «Samstag live» wird keine Fußball-Show. Gerade Golf, hier sind es noch wenige Tage bis zum Ryder Cup, ist aktuell ein sehr spannendes Thema. Mir ist es übrigens endlich gelungen, meinen Hund Anelka in einer Sky-Sendung unterzubringen. Er wird sozusagen der neue Paul. Wir stellen ihm immer zwei Näpfe mit Futter hin, auf jedem Napf ist auch ein Vereinslogo. Er soll so eines der Sonntags-Spiele tippen. Der Napf, aus dem er frisst; das ist dann sein Siegertipp.
Es soll auch lockere Familienunterhaltung werden – welche Elemente sind hierzu geplant?
Es wird Quizelemente geben – man muss beispielsweise verrückte Fußballfrisuren Spielern zuordnen. Unser Kultreporter Rollo Fuhrmann wird eine Rolle in der Sendung spielen. Wir wollen also durchaus etwas jünger und auch schräger daherkommen. Für unsere Show gibt es übrigens ein englisches Vorbild – bei BSkyB läuft «Soccer AM» sehr erfolgreich.
Von der Moderatorin der zweiten Liga zur Moderatorin der Bundesliga-Konferenz am Samstag – und jetzt eine eigene Samstagabend-Show. Bist du am Ziel?
Das klingt so groß. Ich habe mich riesig gefreut, als ich das Angebot bekommen habe. Es ist eine tolle Möglichkeit, dieses Format zu machen – es freut mich übrigens überhaupt, dass Sky eine solche Show startet. Für mich ist es eine große Chance, mich auch weiterzuentwickeln. Seit einem Jahr mache ich die Bundesliga-Konferenz, ich mache seit Längerem die «sky Lounge» - und jetzt kann ich beide Erfahrungen miteinander verbinden. Ich liebe neue Herausforderungen und diese kommt jetzt genau zur richtigen Zeit.
Immerhin bist du jetzt ja auch weltweit bekannt…
Ja, thank you Mr. Boulahrouz. Ich war neulich beim Spiel Madrid gegen Ajax und wurde von vielen Ajax-Spielern auf die Szene angesprochen. Die sagten immer zu mir, dass ich jetzt in Holland ein Star sei. Ich dachte mir dann immer nur: Okay…
Empfindest du es eigentlich auch so, dass es Frauen im Sportjournalismus immer noch deutlich schwerer haben als Männer?
Ich bin sicher, dass es so ist. Das liegt einfach in der Natur der Dinge. Aber es hat da in der Vergangenheit schon auch ein bisschen etwas verändert. Ich habe nie irgendwelche Barrieren erlebt. Natürlich habe ich aber auch das Glück gehabt, mich langsam entwickeln zu können. Ich habe als Field-Reporter angefangen, die zweite Liga moderiert. Meine Chefs haben mich dann auch immer wieder ein bisschen raus genommen – das war genau richtig so. Gerade was Spielanalysen angeht, braucht man sehr viel Erfahrung – und die kann man anfangs noch nicht haben.
Trauerst du dann der Bundesliga-Konferenz am Samstagnachmittag, die du ja nicht mehr moderieren kannst, nach?
Ich bin ja samstags weiter im Studio – nur eben ein bisschen später. Und am Freitag und Sonntag werde ich auch weiterhin Live-Spiele moderieren.
Aber doch nicht in der gleichen Anzahl wie bisher?
Das ist richtig, es wird etwas weniger. Man muss mich aber dennoch nicht vermissen – ich mache beispielsweise auch die Europa-League. Mir war wichtig, dass ich auf den Geruch des Rasens auch künftig nicht verzichten muss (lacht). Ich bin dankbar, dass das möglich ist und will mich auch trotz so mancher 7-Tage-Woche nicht beschweren.
Danke für das Interview und alles Gute für deine Premiere morgen.