Hingeschaut

Schrei nach Erfolg: Sat.1 startet «Hand aufs Herz»

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Die Serie rund um Lehrerin Bea Vogel läuft künftig werktags um 18.00 Uhr in Sat.1. Wir haben erste Szenen gesehen – ein Einblick in die neue Serienwelt.

Trotz des Quotenflops von «Eine wie keine» wird es Sat.1 am Werktag um 18.00 Uhr noch einmal mit einer täglichen Serie versuchen. Mutig, mutig, dachten sich manche Beobachter, als sie im Sommer von den Plänen des Privatsenders erfuhren. Dass die Hoffnungen auf einen Erfolg durchaus berechtigt sind, wird klar, wenn man die ersten Szenen aus dem neuen Format sieht. Seit Sommer 2009 – also einige Monate vor dem Start von «Eine wie keine» - arbeitet ein Team der Firma Producers at work an dem neuen Format.

„Wir werden ganz breite Geschichten erzählen, die auch Sorgen innerhalb von Familien behandeln“, sagte Producerin Petra Bodenbach im großen Quotenmeter.de-Interview. Als Hauptfigur gewann Sat.1 Vanessa Jung, die in Deutschland durch eine Rolle in «Verbotene Liebe» größere Bekanntheit erreichte. Dass sie einige Jahre lang ebenfalls um 18.00 Uhr auf Sendung ging und unter «Verbotene Liebe»-Fans immer noch hochangesehen wird, sei Zufall, heißt es. Natürlich ist aber genau dies keine schlechte Voraussetzung bei der ARD-Soap einige Zuschauer abzugraben.

Optisch punktet «Hand aufs Herz» vor allem durch die Entscheidung, die Soap nicht in einem Fernsehstudio, sondern in einem echten Gebäude zu drehen. Eine alte Kaserne in Strausberg in der Nähe von Berlin wurde komplett umgebaut. Dort entstanden nicht nur die Schulräume und die große Turnhalle, sondern auch die Privatwohnungen der Figuren. Das ermöglicht den Regisseuren und Kameraleuten 360 Grad-Aufnahmen der Sets zu machen – bei anderen Soaps war genau dies nie möglich. Das hätte auch «Eine wie keine» gut getan - zu sehr sah man den langen Gängen im Hotel Aden den Studioflair an.

Schultoiletten sehen in der neuen Serie aus wie Schultoiletten, die Turnhalle wie eine Schulturnhalle. Genau dies stellt in der Farbigkeit des Formats ein winziges Problem dar. Von «Anna und die Liebe» und auch von «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» ist das Publikum einen sehr grellen Look gewöhnt – blau, lila - alles was kräftig ist, wird ins Bild gerückt. «Hand aufs Herz» muss davon zwangsweise ein wenig abweichen. Gerade bei den Probenszenen in der farblich monotonen Turnhalle achten die Macher jedoch darauf, dass die Kostüme der Darsteller für den nötigen Kontrast sorgen. Bea trägt bei den Proben gerne rot, auch die aufeinander gestapelten Stühle sind in – zwar leicht verwaschenem – rot gehalten. Sonst dominieren im Schulgebäude grün und gelb, die privaten Wohnungen sorgen zudem für etwas Farbe in der Optik.

Was sehr gut funktioniert, ist die Musik der Serie. Hier sollen nicht nur weibliche Fans angesprochen werden; gerade mit dem gleich zu Beginn vorkommenden „Push it“ – einem etwas älteren Hit – sollen auch Männer angesprochen werden, die es gerne etwas Beat-lastiger haben. Die Musik des Formats hat durchaus ihren Reiz – sie ist das weitere Besondere und könnte der große Pluspunkt der Serie sein. Auf die genauen Storylines muss man noch warten.

Hauptfigur Bea wird sich in der Serie in einen ihrer Schüler verlieben, mit ihm sogar eine Nacht verbringen und eben dies natürlich verheimlichen. Zudem wird ihr vorgeworfen, eine Mörderin zu sein – das Wühlen in der Vergangenheit darf also auch im neuen Format des Sat.1-Vorabends nicht fehlen. Eine exakte Quotenprognose für «Hand aufs Herz» ist zu Beginn sehr schwer zu erstellen – alle Anzeichen deuten aber darauf hin, dass das Format durchaus Erfolg haben kann und möglicherweise sogar stärker wird als «Anna und die Liebe». Die Quote am Dienstagmorgen ist dabei übrigens gar nicht so entscheidend, spannend wird es nach sechs bis acht Wochen, wenn das Publikum ein finaleres Urteil gefällt hat.

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