Lieber Jacques Schulz,

viel wurde vergangene Woche über die Zukunft der Formel 1 bei Sky geschrieben, gar nichts über Ihre. Sollte sich Sky entscheiden, ab 2011 auf die Königsklasse des Motorsports zu verzichten, dann würden Sie fehlen. Ein Rennen mit Heiko Wasser und Christian Danner? Für mich sehr ungewohnt und für viele andere Motorsportfans auch. Um Ihre Zukunft müsste man sich wohl keine Sorgen machen – immerhin haben Sie bei Servus TV ja bereits jetzt schon ein zweites Zuhause gefunden. Fehlen würden Sie den deutschen Fans trotzdem.

Sind wir aber mal ehrlich: Nachvollziehen könnte man einen Verzicht auf Formel 1-Rechte bei Sky durchaus. Die Formel 1 hat nicht mehr die ganz große Anziehungskraft, die sie noch Anfang dieses Jahrtausends hatte. Auch bei RTL sind die Zuschauerzahlen deutlich zurückgegangen. Und exklusiv ist an den Sky-Übertragungen fast gar nichts mehr. Ich möchte behaupten, dass ein Silberpfeil-Kanal und die genauen Renndaten nur wenige Menschen wirklich interessieren.

Einzig die Werbefreiheit ist das Angenehme – und natürlich der Kommentar. Das war früher noch ganz anders, als es im Pay-TV die viel gelobten Bakerville-Übertragungen gab. Leo Kirch pumpte viel Geld in den Motorsport und bekam mit den Bezahlfernsehteams deshalb exklusive Einblicke, andere Kameraperspektiven und viele weitere Schmankerl. Heute gibt es all diese auch im frei empfangbaren Fernsehen. Und wie sagte Sky-Sportvorstand so schön? Der Abo-Anreiz ist bei der Formel 1 nur ein Geringer.

Genießen Sie die letzten drei Rennen dieser Saison,

Ihr Manuel Weis

Jacques Schulz begleitet die Formel 1 seit mehr als einem Jahrzehnt gemeinsam mit dem Experten Marc Surer als Kommentator im Pay-TV.