Der Abo-Sender Premiere hat das vergangene Geschäftsjahr in den roten Zahlen abgeschlossen. Das EBITDA-Minus konnte aber von 339,2 Mio. Euro im Jahr 2002 auf nur noch 10,5 Mio. Euro deutlich gesenkt werden. Im vierten Quartal 2003 betrug der operative Verlust 11,3 Mio. Euro, ebenfalls deutlich weniger als das Minus von 59,2 Mio. Euro im Jahr davor. Das zweite Halbjahr 2003 wurde jedoch mit einem positiven EBITDA abgeschlossen (1. Halbjahr: minus 15,3 Mio. Euro). Der "anhaltende Aufwärtstrend" lässt Premiere-Chef Georg Kofler optimistisch ins Jahr 2004 blicken.
"Premiere wird im Gesamtjahr 2004 erstmals ein positives EBITDA erzielen", ist sich Kofler sicher. Der Umsatz betrug im vergangenen Jahr 963 Mio. Dollar, ein Plus von 16,6 Prozent. Im Jahr 2004 soll erstmals die Milliardengrenze überschritten werden. Der operative Gewinn werde im zweistelligen Mio.-Bereich liegen. Das sei vor allem auf die verbesserte Kostenstruktur des Abo-Senders zurückzuführen. "Wir haben gespart ohne Kreativität und Schwung zu verlieren", so Kofler. Die operativen Kosten wurden demnach um 16,4 Prozent auf 973,5 Mio. Euro gesenkt. Im Programmbereich, der rund die Hälfte der Kosten ausmacht, wurden die Kosten von 696,9 Mio. Euro im Jahr 2002 auf 498,5 Mio. Euro reduziert, um mehr als 28 Prozent weniger.
Gleichzeitig habe die Zahl der Abonnenten um 311.000 zugenommen und erreichte Ende Dezember den Stand von 2,908 Mio. Premiere-Kunden. Zwar ist Kofler mit dem Abonnentenzuwachs um Weihnachten nicht zufrieden, aber eine Steigerung um zwölf Prozent liegt "im Rahmen der Planungen". Zudem konnte der durchschnittliche Umsatz pro Abonnent von 27,54 auf 28,55 Euro gesteigert werden. 80 Prozent der Kunden haben ein Premium-Paket abonniert.
Der Schuldenstand von Premiere betrug Ende 2003 401,8 Mio. Euro, 34,8 Mio. Euro wurden im vergangenen Jahr an Zinsen gezahlt. Der Abo-Sender verfügt laut eigenen Angaben nach der Aktivierung stiller Reserven über ein positives Eigenkapital von 335 Mio. Euro, was einer Eigenkapitalquote von 27 Prozent entspricht.