Ein Quotengarant ist «taff.» schon lange nicht mehr - nur selten läuft das Lifestyle-Magazin erfolgreich.
Seit mehr als 15 Jahren gehört das Lifestyle-Magazin «taff.» zu einer der bekanntesten Programmarken des Privatsenders ProSieben. Sowohl inhaltlich als auch quotentechnisch durchlebte das von Nela Panghy-Lee und Daniel Aminati präsentierte, einstündige Live-Format etliche Höhen und Tiefen. Das Magazin, welches noch zu damaligen Zeiten auf dem eingebürgerten Sendeplatz um 17 Uhr als zuverlässiges Zugpferd galt, hat längst an Strahlkraft verloren. Inzwischen kann sich «taff.» nur noch haarscharf über dem Senderschnitt halten, Marktanteile von weit über zwölf Prozent gehören der Vergangenheit an. Vor allem in den vergangenen Jahren konnte der Abwärtstrend der Einschaltquoten nicht gestoppt werden. Betrachtet man den Zeitraum zwischen dem 12. Juli und 1. Oktober 2010, fällt auf, dass das Magazin immer häufiger an unbefriedigenden Quoten zu leiden hat.
Der Reihe nach: Alles in allem verlief der Juli vergleichsweise recht solide, mehrmals konnten Marktanteile über zwölf Prozent eingefahren werden. So startete die zweite Sendewoche des Monats zwar immer noch verhalten, am 12. Juli 2010 erzielte das Format allerdings ungewohnt starke 12,7 Prozent Marktanteil in der umworbenen Zielgruppe. 590.000 Werberelevante saßen vor den heimischen Bildschirmen, in der Summe wurden 740.000 Zuseher ab drei Jahren ermittelt. Auch in dieser Zuschauergruppe reichte das für wenigstens halbwegs zufriedenstellende 5,9 Prozent Marktanteil. Den darauffolgenden Ausgaben blieben derartige Werte vorenthalten. Einzig am Dienstag konnte ProSieben nochmals ein ähnliches Niveau erreichen: 0,54 Millionen Zuschauer im Alter von 14 bis 49 Jahren sorgten für einen guten Marktanteil von 12,5 Prozent. Beim Gesamtpublikum entschieden sich 0,66 Millionen Deutsche für das Magazin, der Marktanteil lag bei 5,7 Prozent.
Die darauffolgende Woche legte mit 9,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe einen glatten Fehlstart hin, darüber hinaus sackte die Reichweite am 19. Juli 2010 auf katastrophale 0,54 Millionen Zuschauer ab. Weitere Ausgaben des Monats schlugen sich im akzeptablen Bereich. In den Folgewochen verzeichnete «taff.» keine weiteren Ausrutscher nach unten, durchschnittlich wurden bis Monatsende 5,4 bzw. 11,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe generiert. Somit lag man sogar fast in der Nähe des Senderschnitts.
Der August konnte sich hingegen ein wenig steigern und durchweg konstante Quoten einfahren. Nur viermal versauerte «taff.» jenseits der Zehn-Prozent-Marke im Tal der Tränen, dafür sah es zwischenzeitlich richtig gut aus. Am Mittwoch, den 18. August 2010, verbuchte man beispielsweise satte 13,2 Prozent Zielgruppen-Marktanteil. Rund 0,76 Millionen Menschen interessierten sich für eine neue Ausgabe. Ein weiterer sorgenfreier Tag wurde den Verantwortlichen am 26. August beschert: 0,77 Millionen Zuschauer machten an dem Donnerstag einen Marktanteil von annehmbaren 6,1 Prozent möglich, in der umworbenen Zielgruppe schalteten 0,62 Millionen junge Leute ein. Mit 13,3 Prozent Marktanteil konnte ProSieben gut leben, doch leider hat sich dieser leichte Aufschwung wieder schnell in Luft aufgelöst. Schon einen Tag später kam das Magazin nicht über desaströse 9,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hinaus, außerdem ging die Zuschauerzahl minimal auf 0,65 Millionen zurück.
Spätestens zu Beginn der heiß umkämpften TV-Saison brachen die Quoten dann abermals ein, teilweise hagelte es neue Tiefstwerte. Einen ordentlichen Dämpfer musste man nämlich am 24. September dieses Jahres hinnehmen. Mit lediglich 8,5 Prozent Zielgruppen-Marktanteil lief es für «taff.» so schlecht wie seit mehreren Monaten nicht mehr. Die Zuschauerzahl belief sich auf schwache 0,62 Millionen, was auch beim Gesamtpublikum nur sehr mageren 4,7 Prozent entsprach. Von den umworbenen 14- bis 49-Jährigen interessierten sich an diesem Montagnachmittag gerade einmal 0,44 Millionen Zuschauer für die Sendung.
Der Grund für diese allgemeine Schwächephase dürfte zweifelsohne auch dem schlechten Vorlauf geschuldet sein. Mitunter wurde es «taff.» dank den unzähligen Doku-Flops in der Daytime von vornherein nicht leicht gemacht. Sicherlich trug dieser Aspekt zu etlichen Ausfällen bei, eine Lösung ist also auch bei den davorliegenden Sendeplätzen nach wie vor dringend erforderlich. Denn die aktuelle Entwicklung des Magazins ist besorgniserregend – bis auf wenige Ausnahmen konnte das Format überhaupt nicht punkten. Im Schnitt sprach man innerhalb der drei Monate nur 650.000 Zuschauer ab drei Jahren an. Beim Gesamtpublikum kamen somit 5,3 Prozent zu Stande. In der werberelevanten Zielgruppe überzeugte ProSieben nur knapp mehr als eine halbe Millionen Zuschauer. 510.000 Werberelevante sahen zu, daraus ergeben sich durchschnittliche elf Prozent Marktanteil. Nicht gerade das, wovon ProSieben langfristig profitieren könnte.