Sky-Chef Sullivan will exklusive Inhalte, um möglichst schnell rund 400.000 zusätzliche Abonnenten zu gewinnen. Für die Formel 1 sieht es deshalb schlecht aus.
Man hat das Gefühl, dass Sky-Chef Brian Sullivan langsam ungeduldig wird. Rund 20 neue Projekte stieß er deshalb in den vergangenen Wochen an – einige sind schon bekannt, wie beispielsweise die neue Show «Samstag live», die eiligst aus dem Boden gestampft wurde, andere werden in den nächsten Wochen und Monaten kommuniziert. Wie die Süddeutsche Zeitung (Dienstagsausgabe) berichtet, will Sullivan möglichst schnell 400.000 zusätzliche Abonnenten gewinnen, um endlich profitabel arbeiten zu können. Setzen will er dabei nun auf wirklich exklusive Inhalte. Bundesliga, Champions League, Formel 1 – das alles ist auch im Free-TV vertreten.
Für die Formel 1, deren Vertrag bei Sky aufläuft, sieht es angeblich nicht gut aus. Die rund 27 Millionen Euro, die Sky jährlich für die Rechte bezahlt, könnte man besser einsetzen. Schließlich gibt es den Rennzirkus auch bei RTL kostenlos zu sehen. Die Süddeutsche Zeitung schreibt, dass in der vergangenen Woche führende Sky-Mitarbeiter auf der Mipcom unterwegs waren, um nach neuen Unterhaltungsformaten Ausschau zu halten.
Auch wenn Sullivan einem Sender nach dem Vorbild des britischen Sky One kürzlich eine Absage erteilt hat, dürfte feststehen, dass Sky Deutschland 2011 einige Unterhaltungsformate starten wird. In diesem Zusammenhang bleibt nach wie vor offen, welcher Sender unter dem Arbeitstitel „Sky C“ läuft – eine Sendegenehmigung erhielt das Projekt in der vergangenen Woche. Die Unterhaltungsshows könnten aber genauso gut auch einfach auf Sky Cinema laufen.
Sky produziert derzeit nur wenige Formate selbst: Ein tägliches Kino- und Showbiz-Magazin, die «Sky Lounge», eine Talkshow am Sonntagabend, das schon genannte «Samstag Live» und die von Experten hochgelobte Fußballdebatte «sky 90».