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Alles begann scheinbar reibungslos und super durchorganisiert im Foyer der Firma „AVAYA“, die sich etwas entfernt vom Hauptgebäude des Coloneums in Köln-Ossendorf versteckte. Ebenso wie das eigentliche Studio, wie sich später noch zeigen würde.
Die zahlreichen Zuschauer stellten sich mit ihren Ticket-Bestätigungs-Briefen, die man entweder bei der zuständigen Produktionsfirma Endemol direkt oder über das ZDF bestellt hatte, in eine geordnete Schlange. Diese löste sich sehr schnell auf nach kurzer Wartezeit bekamen die Zuschauer ihre Tickets und eine Fleece-Jacke. „Wozu das?!“ schien vielen von ihnen auf der Stirn zu stehen. Die Antwort aber simple: Die netten Ticketing-Mitarbeiter von Endemol denken an ihre lieben Zuschauer und wussten schon, dass gleich zusammen mit den Taschen und allem technischen Schnickschnack auch die Jacken abgegeben werden mussten. Danach ging es dann nach draußen.
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Man wurde also nach seiner Jacken-Farbe aufgerufen, in einen von mehreren, nacheinander folgenden Bussen verfrachtet und zum Studio gekarrt. Manche Gruppen mussten aber warten, bis sie endlich abgeholt wurden, weil es anscheinend zwischenzeitliche Probleme im Studio gab. Aber das würden erfahrene Studio-Besucher ja kennen und das wäre eben bei einer Premieren-Aufzeichnung auch immer gut möglich, wie ein Mitarbeiter des ZDF – der komischerweise wiederum das Team von Endemol bewachen musste – lauthals in die wartende Menge rief.
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Im Studio angekommen, wurden die Zuschauer platziert (auch nach Sitznummern, die sie im „AVAYA“-Foyer zugeschanzt bekommen hatten). Sie staunten erst einmal über das sehr eindrucksvolle Set. Die LED-Lichter wirkten ebenso toll, wie die Plexi-Glas-Böden- und Geländer. Nach unten geblickt, sah man den gläsernen Geld-Kerker, in den die verlorenen Bündel der Kandidaten fallen sollten. Er wurde stets mit Nebel gefüllt, der – so witzelte Pilawa – direkt aus Stuttgart käme. Doch ehe Jörg Pilawa höchstselbst das Studio betrat, verging schon eine viel zu lange Zeit durch das nervige Warm-Up. Ein blonder Animateur im schwarzen Anzug redete und redete, lief aufgeregt im Studio-Rund hin und her und machte schlechte Witze, über die erfahrene Studio-Besucher schon längst nicht mehr lachen konnten. Nur die unerfahrenen Neulinge lachten sich kaputt.
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Außerdem war «Wetten, dass..?»-Regisseur Frank Hof vor Ort, der auch bei «Rette die Million!» Regie führte und sich deshalb auch die ganze Zeit dezent in seiner Aufnahme-Box , die hinter Pilawas Show-Eingang versteckt war, aufhielt.
Als schließlich die Million, für die es die Sicherheitsvorkehrungen gab, aufwendig ins Studio gebracht wurde, scherzte Pilawa, ob denn heute Kunden von Peter Zwegat im Studio seien.
Dies und auch seine Rückkehr ansich wurde dem Moderator mit einem langen aufrichtigen Applaus zu Beginn der Aufzeichnung gedankt, für den der Warm-Upper gar nicht erst sorgen musste. Die Stimmung blieb auch lange Zeit sehr gut, wofür sich Regisseur und Moderator sehr oft beim Publikum bedankten. Sie kippte dann allerdings, als immer längere Aufzeichnungspausen den Speed und die Spannung aus der Sache nahmen. Jetzt schwenkten die Danksagungen der Verantwortlichen in Entschuldigungen um. Immer mehr Zuschauer verließen das Studio unerlaubt nach und nach.
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Das trübte den sonst eigentlich technisch guten Ablauf der Show, an dem nichts zu bemängeln war. Doch die Zeit davor und dazwischen wurde zu sehr unnötig in die Länge gezogen. Das weiß man aber, wie es von Seiten des ZDF verlautete und man würde in Zukunft alles dransetzen, dies zu verbessern. Die Quoten der Sendung im Fernsehen wird dies allerdings nicht beeinflussen, denn die Fernsehzuschauer sehen eine scheinbar perfekt produzierte Show im heimischen TV.