Wie schlug sich der diesjährige Comedypreis? Konnte ZDF mit neuen Folgen einer ihrer Krime-Serien punkten? Welcheer US-Film bei den Privaten startete durch?
Und wöchentlich grüßt das Murmeltier: Wenn nicht gerade die deutsche Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation antritt, ist der Tagessieg für Günther Jauch und dem allseits beliebten Quizformat «Wer wird Millionär?» nur noch Formsache. In dieser Woche sahen 6,31 Millionen Menschen zu, womit sich der Marktanteil insgesamt auf 20,8 Prozent belief. Nicht viel schlechter schnitt man auch beim besonders wichtigen werberelevanten Publikum ab, wo aus 2,20 Millionen Ratefans ein guter Marktanteil von 19,4 Prozent resultierte. Dieser Wert stieg jedoch in den kommenden drei Stunden im Rahmen der alljährigen Übertragung des «Deutschen Comedypreis» nochmal auf 2,31 Millionen und 22,3 Prozent. Insgesamt zeigte das deutsche Publikum aber etwas weniger Bereitschaft zum Amusement, die Folge war ein deutlicher Reichweitenverlust auf durchschnittlich 3,98 Millionen, was dennoch überzeugenden 16,8 Prozent entsprach.
Dahinter postierte sich standesgemäß das öffentlich-rechtliche Fernsehen, wobei in dieser Woche der Bedarf nach Krimis offenbar größer war als jener nach deutschen Melodramen. Vor allem «SOKO Leipzig» konnte ab 21:15 Uhr überzeugen, denn es versammelte 4,66 Millionen Menschen vor den TV-Geräten, was gute 15,3 Prozent Marktanteil zur Folge hatte. «Der Kriminalist» startete zuvor mit neuen Folgen, überzeugte mit einer Reichweite von 4,22 Millionen jedoch nur 13,9 Prozent aller Fernsehenden. Bei den 14- bis 49-Jährigen konnten beide Serien den Senderschnitt übersteigen, mit 7,8 Prozent war auch hier die «SOKO» um 0,8 Prozentpunkte überlegen. Das Erste strahlte den Spielfilm «Der Schwarzwaldhof - Alte Wunden» aus, womit moch immer gute 4,14 Millionen Zuschauer vor den Geräten versammelt werden konnten. Die Marktanteile von 13,5 Prozent bei allen sowie 6,6 Prozent bei den jüngeren Fernsehzuschauern waren aber doch einen Tick schwächer als beim Konkurrenten. Ganz schlimm sah es im Anschluss aus, wo man «Bambi hilft Kindern» aufführte. Die Aufzeichnung der am Vortag stattfindenden Gala ging aber völlig am Geschmack der Zuschauer vorbei, mit 1,66 Millionen und 6,1 Prozent bedeutete sie einen zünftigen Flop für die Sendeanstalt.
Mit Spielfilmen versuchen es neuerdings beide großen Sender von ProSiebenSat.1 am Freitagabend. Nur selten kommt es aber vor, dass beide damit auch noch so klar den Nerv des deutschen Publikums treffen wie an diesem Freitag. Der Bällchensender versuchte dabei sein Glück mit dem Fantasystreifen «Der goldene Kompass», welcher bereits vor wenigen Monaten erfolgreich auf dem Sender Premiere feierte. Diesmal sahen 3,24 Millionen Bundesbürger zu, woraus ein solider Gesamtmarktanteil von 10,8 Prozent beim Gesamtpublikum resultierte. Wirklich stark war jedoch das Abschneiden in der werberelevanten Zielgruppe, wo man mit 1,88 Millionen zuletzt selten erreichte 15,9 Prozent generierte. Der anschließenden Comedyschiene half das jedoch nur wenig, denn mit den «Dreisten Drei» fiel die Reichweite auf 1,84 Millionen und nur noch soliden 11,0 Prozent, bevor Pocher mit 6,2 Prozent sogar wieder im tiefroten Bereich landete. ProSieben hingegen konnte rundum zufrieden sein mit seinem actionlastigen Abendprogramm, denn nicht nur «Das fünfte Element» überzeugte mit 2,29 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppenmarktanteil von 15,9 Prozent. Nein, im Anschluss konnte man sich sogar noch leicht steigern, genauer gesagt mit dem Actionreißer «Romeo must die». 1,48 Millionen Deutsche wollten den Film sehen, was insgesamt sehr starke 10,3 Prozent zur Folge hatte. Bei den Jüngeren konnte man 1,14 Millionen überzeugen, 16,1 Prozent aller Fernsehenden im Alter zwischen 14 und 49 Jahren.
Kleinere Brötchen mussten angesichts dieser Erfolgsmeldungen der fünf großen Hauptsender die drei etwas kleineren backen. Am besten kam noch VOX davon, welches wie jeden Freitag auf «CSI: New York» setzte. Diesmal konnte man auf 1,68 Millionen Serienfans zurückgreifen, mit 5,5 Prozent bei Allen und 8,5 Prozent bei den Jungen lief es aber ähnlich mittelmäßig wie für «The Closer», welches 1,72 Millionen Zuschauer begeisterte, hinsichtlich des Zielgruppenmarktanteils jedoch sogar auf 8,1 Prozent zurückfiel. «Castle» floppte einmal mehr für kabel eins, wenngleich die Serie mit 0,99 Millionen Zuschauern und den daraus resultierenden Marktanteilen von 3,3 Prozent bzw. 5,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen zumindest noch ein gewisses Maß an quotentechnischer Contenance bewahrte. Dies sah bei RTL II ganz anders aus, denn der Mysterythriller «Die Mothmann Prohezeiungen» lockten gerade einmal 0,69 Millionen Menschen vor die Fernsehgeräte. Mit 2,7 Prozent sah es insgesamt schon alamierend schlecht aus, aber vor allem die 0,44 Millionen und 3,7 Prozent bei den Jüngeren waren absolut indiskutabel. Der Horrorstreifen «Exorzist - Der Anfang» rettete im Anschluss noch, was möglich war. Dies war aber nicht mehr allzu viel, weshalb sich RTL II mit 0,69 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppenmarktanteil von 6,2 Prozent zufriedengeben musste.