«Das Supertalent» und der Boxkampf dominierten ohne Mühe am Samstagabend. Baden gingen Volksmusik, Serien und Dokumentationen der Konkurrenz.
In Sachen Einschaltquoten ist die Primetime zum Samstag ein offenes Buch: RTL übertrifft sich Woche für Woche und Das Erste sowie das Zweite Deutsche Fernsehen schlagen sich zumindest hinsichtlich der Gesamtreichweite passabel, während der Rest der Privaten sich entweder unsicher auf Senderschnitt hält oder völlig untergeht. So verhielt es sich dann auch am gestrigen Abend: Der ewige Spitzenreiter aus Köln zog ein weiteres Mal mit seinem «Supertalent» ins Feld und begeisterte damit 8,16 Millionen Deutsche – 4,91 Millionen davon waren zwischen 14 und 49 Jahren alt. Die Marktanteile in den beiden Gruppen beliefen sich auf hervorragende 25,8 Prozent und 40,1 Prozent. Wieder neue Rekorde für die Talentsuche.
Anschließend gab es statt den gewohnten Witzen aus Marzahn einen WM-Boxkampf im Schwergewicht: Vitali Klitschko und sein Konkurrent Shannon Briggs lockten im Schnitt 13,29 Millionen Menschen zum Privatsender, unglaubliche 57,2 Prozent Marktanteil waren die Folge. 5,98 Werberelevante waren mit von der Partie, 56,7 Prozent Marktanteil wurden gemessen. Auch die entsprechende Rahmenberichterstattung wusste sich zu behaupten. Der «Countdown» im Vorfeld unterhielt 3,84 Millionen der jüngeren Zuseher – das ergab 31,2 Prozent Marktanteil. Mit diesen Werten in der Zielgruppe konnte «Das Herbstfest der Volksmusik» im Ersten natürlich nicht mithalten: Hier war nur ein Minimum von 480.000 14- bis 49-Jährigen zu erreichen, sehr schwache 3,9 Prozent Marktanteil standen zu Buche. Insgesamt gesehen lief es schon viel besser: 6,07 Millionen Personen verfolgten die Liveshow aus Erfurt und spendierten den Schlagersängern einen Marktanteil von 19,4 Prozent.
Dem ZDF gelang ein weiterer Erfolg mit einer Krimi-Erstausstrahlung: 4,78 Millionen Deutsche schalteten für «Das Duo: Mordbier» ein, was überdurchschnittliche 15,1 Prozent Marktanteil zur Folge hatte. Auch bei den Werberelevanten stimmte das Ergebnis dank 860.000 und 7,0 Prozent. Weniger galant präsentierte sich eine alte Episode von «Siska» als Lead-Out: 3,57 Millionen Menschen blieben dran und bescherten der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt 11,4 Prozent Marktanteil. Aktueller war Sat.1 mit neuen Folgen seiner US-Samstagformate, die in letzter Zeit allerdings zunehmend an Boden verloren hatten. Auch in dieser Woche war kein Aufschwung zu verzeichnen: «Navy CIS: Los Angeles» kam auf 9,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, das «Criminal Minds»-Doppelpack im Anschluss auf 10,6 und 10,4 Prozent. Die Gesamtreichweite belief sich indes auf 6,7 Prozent, 7,1 Prozent und 7,8 Prozent. Hier besteht ganz eindeutig keine Luft mehr nach unten.
ProSieben versuchte sein Glück mit einer speziellen Galileo-Produktion, «Big Pictures: In 50 Bildern um die Welt». Diese wollten 1,87 Millionen Bundesbürger sehen (6,0% MA), 1,25 Millionen davon waren Teil der werberelevanten Zielgruppe (10,2% MA). Im Verhältnis etwas besser fuhr Schwesternsender kabel eins mit der Fortsetzung seiner 007-Reihe: «James Bond 007 – Moonraker» mit Roger Moore hatte nämlich 1,26 Millionen Zuschauer, die für erfreuliche 4,0 Prozent Marktanteil sorgten. 740.000 14- bis 49-Jährige hoben die Messlatte auf solide 6,1 Prozent.
Keine Überraschung ist das miese Abschneiden von VOX und RTL II. Ersterer Sender schickte die vierstündige Dokumentation «Amok – Anatomie des Unfassbaren» auf Sendung und bekam damit katastrophale 2,7 Prozent Marktanteil der Zielgruppe ab - nur 320.000 der jüngeren Zuschauer befanden sich vor den Fernsehschirmen. Insesamt handelte es sich um 430.000 Zuseher und 1,6 Prozent Marktanteil. RTL II konnte erst nicht mit dem Mysterythriller «Der Geistersturm» punkten, da nur 650.000 14- bis 49-Jährige Interesse zeigten (5,3% MA). Anschließend ging es auch mithilfe von Simin Pegg und der Horrorkomödie «Shaun of the Dead» nicht aufwärts: 550.000 Werberelevante sahen zu – es wurden 4,8 Prozent Marktanteil gemessen. Die Marktanteile bei den Zuschauern ab drei Jahren betrugen 3,1 Prozent bzw. 2,7 Prozent.