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In einem großen Studio und vor Publikum begrüßte der ARD-Moderator zunächst Fernsehkoch Tim Mälzer, der die gesamte Sendung begleitete und hauptsächlich als Experte an Beckmanns Seite auftrat. Als erstes Thema wurde der legale Etikettenschwindel angesprochen, in dem der foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode über die dubiosen Methoden der Nahrungshersteller aufklärte. Es wurde beantwortet, was alltägliche Lebensmittel-Begriffe wie Hefeextrakt bedeuten (nämlich eine versteckte Bezeichnung für Glutamat, also Geschmacksverstärker) oder welche Inhaltsstoffe eigentlich das sogenannte Formfleisch hat. Selbst vor den als Gourmet-Produkte angepriesenen Dosensuppen von Fernsehkoch Alfons Schuhbeck machte die Kritik nicht halt. Dieses Etikettenschwindel-Segment wurde in fast identischer Form allerdings schon in diversen Magazinen (beispielsweise «Markus Lanz») behandelt, sodass man sich hier alter Methoden bediente. Dennoch: Je mehr Zuschauer über die Problematik aufgeklärt werden, desto besser – in dieser Hinsicht ist diese erneute Thematisierung zur besten Sendezeit also löblich und wichtig.
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Im nächsten Block thematisierte Beckmann die Massentierhaltung. Nach dem Buch „Tiere essen“ von Jonathan Safran Foer, das über die Methoden der Massentierhaltung und –schlachtung in unserer heutigen Gesellschaft aufklärt, ist dieses Thema zuletzt wieder kontrovers diskutiert worden. ARD-Reporter Tobi Schlegl besuchte in einem Einspielfilm einen Schlachthof und versuchte über die Methoden der oft als nicht artgerechten Haltung und Tötung der Tiere zu informieren. Leider kam dabei nicht mehr als ein wenig aussagekräftiges Interview mit einem Verantwortlichen heraus, der die gängigen Vorwürfe abstritt, mit denen er konfrontiert wurde. Schlegl wirkte hier wie ein hilfloser Boulevard-Reporter, der mit provokanten Fragen strittige Aussagen entlocken wollte. Aber auch hier der Aufruf zu mehr Aufmerksamkeit und Eigeninitiative: Genau hinschauen, was man isst. Schlegl betonte zudem, dass das Unternehmen Tönnies Führungen durch die eigenen Fabriken anbiete und man sich selbst ein Bild von der Haltung und Schlachtung der Tiere machen könne. Dieses sehr sensible und kontroverse Thema der Massentierhaltung wurde allerdings insgesamt zu schnell, zu brav und zu gehetzt abgehandelt.
Schließlich wurde darüber informiert, wie der Verbraucher besser und bewusster essen kann: Dazu lud Beckmann «Tatort»-Kommissar Andreas Hoppe ein, der sich im Selbstversuch ein Jahr lang nur von regionalen und saisonalen Lebensmitteln ernährte. Seine Erfahrungen schilderte der Schauspieler im Talk und bewies damit, dass es sich besser essen, damit besser leben lässt, wenn nur etwas mehr Zeit und Geld in die eigene Nahrung investiert wird. Hoppe fungierte also als Vorbild für den Zuschauer – sein Fazit: Auch nach dem ein Jahr lang gemachten Experiment werde er seine neu gewonnene Essensweise mit Bio- und Regionalprodukten beibehalten.
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Die ARD informiert bis einschließlich Freitag in diversen Sendungen innerhalb der Themenwoche „Essen ist Leben“ bis einschließlich Freitag im Ersten, den dritten Programmen sowie im Radio. Eine Programmübersicht gibt es auf der Internetseite themenwoche.ard.de