Mit der Rückkehr von Jeanette Biedermann bricht bei der Sat.1-Daily ein neues Zeitalter an. Die Geschichten, die erzählt werden sollen, bergen Risiken, sind aber zugleich auch eine große Chance. Quotenmeter.de mit den Details.
Nach 244 Tagen kehrt Jeanette Biedermann in der Rolle der Anna Broda nun zurück in die Sat.1-Daily «Anna und die Liebe». Mit ihrem Einstieg beginnt der dritte große Erzählbogen. Entworfen wurde dieser erneut vom Autorenteam Richard Kropf und Ariane Lange, das fast von Beginn an für das Format schreib. Zu lösen gab es beim Übergang zwischen Staffel zwei und drei einige kleinere Probleme. Zunächst einmal war es den Machern wichtig den Übergang erneut sehr weich zu gestalten, auf der anderen Seite sollte sich Staffel drei aber deutlicher von ihren Vorgängern unterscheiden.
Die erste und zweite Staffel waren vom grundsätzlichen Aufbau ähnlich – die Figurenkonstellationen wurden recht identisch übernommen. Wurde in Staffel eins Robert von seinem Sohn Gerrit erschlagen, traf es in Runde zwei Richard, der von seinem vermeintlichen Sohn David ermordet wurde; nur um ein Beispiel zu nennen. In Staffel zwei kam ein Krimiplot hinzu, der das Hauptalleinstellungsmerkmal darstellte. NIchtsdestotrotz: Die zweite Runde hatte klar ihre Stärken - vor allem im Sommer 2010 konnten sich die Bücher sehen lassen. Die Liebesgeschichte hingegen ähnelte ihrer Vorgängerversion deutlich.
Die Zuschauer spielten mit – die Werte blieben in etwa identisch. Nun aber soll ihnen mit Staffel drei etwas Neues präsentiert werden. Die Rückkehr Jeanette Biedermanns bringt große Veränderungen mit sich. Die Schauspielerin und auch ihr Partner und Serienehemann Roy Peter Link zeigten sich von den Ideen Kropfs und Langes von Anfang an begeistert. In Foren folgten auf Spoiler bislang eher ungläubige Reaktionen. «Anna und die Liebe» wird märchenhafter, geht mehr in den Fantasy-Bereich.
Kurz nach dem Beginn der dritten Staffel wird Serienehemann Jonas sterben, allerdings nicht aus der Serie aussteigen, sondern in einer Art Zwischenwelt verbleiben. Er soll Anna einen neuen Mann suchen und wählt dazu seinen besten Freund Steve aus, der von Peter Windhofer gespielt wird. Jonas hat aber ein Problem: Er benötigt ein Medium auf der Erde, das er einige Zeit lang nicht finden kann. Auch sonst ändert sich in Annas Welt einiges. Die Macher verabschieden sich endgültig von der Agentur Broda & Broda – vorbei sind also die Zeiten der Werbeindustrie.
Während ihrer Abwesenheit hat Anna Broda sich mit der Modewelt angefreundet – anstelle der Agentur stehen nun Kulissen des Modelabels Lanford. «Anna und die Liebe» nähert sich somit sicherlich nicht ganz zufällig ein kleines Stück an «Verliebt in Berlin» an, wäre es den Machern doch sicherlich nicht unrecht mit Jeanettes Biedermann auch noch ein zusätzliches Stückchen in die Nähe der damaligen Serienquoten zu kommen. Für das Produktionsteam war dies eine große Herausforderung. Zehn Werktage lang wurde das neue Set (Bild) gebaut – parallel dazu sollten aber auch noch Aufnahmen in der Werbeagentur stattfinden. Deshalb zog das Team von Producers at work mit der kompletten Broda & Broda-Kulisse in ein anderes, freies Studio innerhalb der Park Studios in Babelsberg. Im Hauptstudio bekam die Crew somit zwei Wochen Zeit um die neue Deko zu erschaffen und einzuleuchten. Neben der Agentur haben sich zu dem noch weitere Kulissen verändert. Der Coffeeshop wird durch eine neue Lounge namens Ego ersetzt, die Kulisse von Alexanders Wohnung musste der Wohnung von Neufiesling Tom weichen.
Andere Kulissen wie die Wohnung der Brodas, das Penthouse von Natascha Broda, die WG oder die Goldelse wurden nicht verändert. Immerhin soll nicht alles gänzlich neu werden. So ist es für die Macher äußerst erfreulich, dass auch ein Großteil der Darsteller für eine dritte Runde unterschrieben haben. Abgänge gibt es nur wenige – und bei zweien davon, so hört man zumindest, ist eine Rückkehr 2011 alles andere als ausgeschlossen. So bestätigte Jacob Weigert beispielsweise am Montag, dass er als Enrique ab Ende Januar wieder in der Serie auftauchen werde. Neben fünf Figuren, die die Serie (vorerst) verlassen, gibt es nun sieben Neue: Prominentester Neueinstieg ist sicherlich Klaus-Dieter Klebsch, die Stimme von «Dr. House», der Bruno Lanford spielen wird. Lee Rychter bekommt als Serienbösewicht David Unterstützung von Patrick Kalupka als Tom Lanford und Sarah Mühlhause (Carla Rhonstedt).
Ohne Risiko sind die beschlossenen Änderungen keinesfalls: Auf der anderen Seite hatten die Macher fast keine andere Wahl. Zum dritten Mal hätten sie keine identische Liebesstory erzählen können und so kommt es wohl gerade recht, dass sie nun auf das Mitwirken der Publikumslieblinge Biedermann und Link setzen können. Steigende Quoten wären übrigens nicht nur für «Anna und die Liebe» von großer Wichtigkeit; sie würden sich auch bei «Hand aufs Herz», das davor läuft, wiederspiegeln und helfen, die neue tägliche Serie in diesem Bereich zu stabilisieren.