ARD und ZDF haben die Verhandlungen um die TV-Rechte für die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland unterbrochen. Derzeit biete man nicht mehr für alle 64 Spiele, heißt es aus Kreisen der öffentlich-rechtlichen Sender. Der Preis, den der Rechtebesitzer Infront und dessen Manager Günter Netzer verlangten, sei zu hoch. "Wir werden jetzt feststellen, wie es bei den anderen Sendern aussieht", bestätigt Netzer die Sachlage in der ZEIT.
Aus internen Unterlagen geht hervor, dass Netzer und Co. noch vor eineinhalb Jahren kalkuliert haben, mit den TV-Rechten an der Weltmeisterschaft alleine in Deutschland 343 Millionen Euro einzunehmen. Seither ist der Preis für viele Sportrechte deutlich gesunken, was eine Einigung erschwert.
Daher haben die Öffentlich-Rechtlichen jetzt ein Angebot für nur 24 Spiele unterbreitet, zu denen alle Partien der deutschen Nationalmannschaft, das Eröffnungsspiel, die Halbfinalspiele und das Finale gehören. Sie müssen laut Rundfunkstaatsvertrag im frei empfangbaren Fernsehen gezeigt werden.
Das Ende der exklusiven Verhandlungen bewirkt, dass nun auch die privaten Sender RTL und Sat.1 um die WM-Rechte bieten können. Gleichzeitig führt Infront schon seit längerem Gespräche mit Georg Kofler, dem Chef des Bezahlsenders Premiere. Kofler konnte zunächst nur damit rechnen, den Fußball parallel zu ARD und ZDF zu zeigen. Doch nun hofft er, "ein Drittel der Spiele exklusiv zeigen zu können. Wir würden dafür einen zweistelligen Millionenbetrag bezahlen."