Quotencheck

«RTL Nachtjournal»

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Die Werte der nächtlichen Nachrichtensendung variierten in den vergangenen Monaten oftmals doch stark. Vor allem freitags hatte man lange Zeit Probleme.

Es ist die älteste ausführliche Nachrichtensendung um Mitternacht und setzte einen Trend für viele weitere Formate dieser Art: Das «RTL Nachjournal» war erstmals am 3. Januar 1994 zu sehen, also rund ein Jahr früher als ähnliche Formate auf den öffentlich-rechtlichen Sendestationen. Da scheint es nur gerecht, dass auch in diesem Jahr die Mehrheit der deutschen Zuschauer in der Nacht am liebsten den Kölner Privatsender konsultieren, wenn sie über das Tagesgeschehen informiert werden möchten. Die Quoten des Formats waren in den vergangenen Monaten dennoch nicht immer gut, wenngleich man in der Endabrechnung auf zufriedenstellende Zahlen gelangt.

Abhängig war die von Christoph Lang und Ilka Eßmüller präsentierte Sendung auch meist vom Vorprogramm, weshalb es vor allen Dingen an Montagen und insbesondere Freitagen oftmals eher bescheiden lief. Am Montag, den 12. Juli dieses Jahres sahen somit 1,23 Millionen Menschen zu, was zwar zu guten 13,6 Prozent beim Gesamtpublikum reichte, aber dennoch weit entfernt war von wirklichen Topwerten. Zudem war das Publikum wie auch bei «RTL Aktuell» meist ein vergleichsweise altes, weshalb man in der jungen Zielgruppe sogar nur auf unterdurchschnittliche 16,6 Prozent bei 0,76 Millionen Interessierten kam.

Auch ansonsten lief es montagabends nur sehr selten gut, beispielsweise in der Folgewoche, in der man immerhin 1,45 Millionen Deutsche vor die TV-Geräte locken konnte und somit starke 16,3 Prozent bei allen sowie solide 17,9 Prozent bei den werberelevanten Zuschauern im Alter zwischen 14 und 49 Jahren generierte. Den Tiefpunkt am Montag markierte man wiederum nur zwei Wochen später, als eine Sehbeteiligung von 1,11 Millionen insgesamt noch zu ordentlichen 13,3 Prozent, beim wichtigen jungen Publikum jedoch nur zu mangelhaften 13,6 Prozent aller Fernsehenden führten.

Nimmt man den Durchschnittswert des ersten Wochentages, so erhält man mit 1,26 Millionen Menschen und den daraus resultierenden 14,5 Prozent bei allen Zuschauern insgesamt einen sehr guten Wert, während das Nachrichtenformat bei den Jüngeren nicht über schwache 0,67 Millionen und den damit verbundenen 15,2 Prozent hinauskam.

Ganz anders sah es bei den dienstäglichen Ausgaben des Nachtjournals aus, hier blieben nur drei der letzten 15 Sendungen unter 20 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe. Die beste Performance legte hierbei die Ausstrahlung am 17. August hin, welche nach einer «Monk»-Doppelfolge auf 1,81 Millionen Interessierte zurückgreifen konnte, welche 20,5 Prozent Marktanteil zur Folge hatten. Wunderbar lief es insbesondere bei den Jüngeren, wo aus 1,15 Millionen Informationsbedürftigen exakt 26,0 Prozent Marktanteil resultierten. Am schwächsten war man am 21. September, aber auch hier waren die Marktanteile mit 15,8 Prozent bei allen sowie 17,8 Prozent bei den Werberelevanten durchaus solide.

Ansatzweise mit diesen Quoten mithalten konnten manchmal noch die Nachrichten am Donnerstag, welche bestenfalls in der Zielgruppe 23,8 Prozent aller Fernsehenden begeisterten, jedoch beim Gesamtpublikum noch ein bisschen stärker waren. Die reichweitenstärkste Ausgabe generierte hier am 14. Oktober 1,91 Millionen Zuschauer, im Durchschnitt sahen die 15 Ausstrahlungen 1,66 Millionen Menschen, während am Dienstag "nur" 1,62 Millionen RTL zur Mitternacht schauten. Der Marktanteil lag an beiden Tagen bei 18,8 Prozent, während sich in der Zielgruppe ein deutliches Übergewicht der Dienstagsausgaben abzeichnete. Genau 22 Prozent holte man dienstags, am Donnerstag lediglich 19,8 Prozent.

Ein solides Mittelmaß stellten die Mittwochsausgaben dar, welche jedoch oftmals auch große Schwankungen verzeichneten. So sahen bestenfalls 1,94 Millionen Menschen die Sendung, was in diesem Fall 21,2 Prozent des Gesamtpublikums und 25,3 Prozent der werberelevanten Zielgruppe zur Folge hatte, schlechtestenfalls schalteten aber auch manchmal gerade einmal 1,08 Millionen Deutsche ein, in diesem Fall musste sich RTL mit miesen 14,7 Prozent bei den Umworbenen zufriedengeben. Insgesamt lag man nach «stern TV» bei 1,46 Millionen Interessierten, der Marktanteil war dem Lead-In entsprechend mit 16,7 Prozent bei allen Zuschauern gemessen am Senderschnitt deutlich stärker als in der werberelevanten Gruppe, wo es nur zu 17,7 Prozent langte.

Den Wochentiefpunkt gab es lange Zeit über erst am Freitagabend, nur eine der verglichenen neun Ausgaben zwischen Mitte Juli und Mitte September konnte beim wichtigen Publikum mehr als 15 Prozent generieren. Der Tiefpunkt wurde am 20. August erreicht, mit nur 0,79 Millionen Einschaltwilligen war diese Folge auch die einzige von 75, die unter die Millionenmarke stürzte. Mit 7,7 Prozent lief es hier sogar bei allen Zuschauern nicht minder erbärmlich als in der Zielgruppe, wo 9,9 Prozent erzielt werden konnten. Zur Ehrenrettung muss jedoch erwähnt werden, dass zuvor bereits ein Live-Programm von Rüdiger Hoffmann mit nur 10,4 Prozent des jungen Publikums gnadenlos unterging.

Seltsamerweise fielen aber auch die beiden reichweitenstärksten Tage der jüngeren Geschichte auf einen Freitag, mit 2,03 Millionen und 2,02 Millionen Menschen konnten im September und Oktober je einmal mehr als zwei Millionen Menschen generiert werden. Erstere Folge war mit 23,0 Prozent auch die einzige am Freitag, welche über 20 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen holte. Insgesamt lief es mit 1,39 Millionen Zuschauern und Marktanteilen von 12,7 Prozent bzw. 15,1 Prozent bei den Jüngeren dennoch ziemlich schlecht.

Berechnet man das arithmetische Mittel aus all diesen Ausstrahlungen, so gelangt man im Durchschnitt auf 1,48 Millionen Menschen, die sich das Format Nacht für Nacht anschauten. Dies führte beim Gesamtpublikum zu sehr starken 16,3 Prozent Marktanteil, selbst der Marktführer generierte im vergangenen Fernsehjahr nur 13,4 Prozent. Weniger berauschend fiel hingegen das Ergebnis in der jungen Zuschauergruppe aus, wo man mit 0,83 Millionen nur 18,0 Prozent aller Fernsehenden erreichte und somit exakt 0,1 Prozentpunkte unter dem RTL-Schnitt landete.

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