Kino-Check

Neu im Kino: Kalenderwoche 44

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Das Erbe von «Hangover», die Rückkehr eines Dämons, ein deutsches Endzeitdrama und brutaler Actiontrash. Quotenmeter.de stellt die wichtigsten Kinoneustarts der Woche vor.

«Buried - Lebend begraben»


Obwohl er in seiner bisherigen Karriere vorwiegend durch Komödien auf sich aufmerksam machen konnte, hat sich der kanadische Schauspieler Ryan Reynolds in den letzten Jahren mehr und mehr auch als ernstzunehmender Darsteller etabliert. Hollywood empfahl er sich vor allem durch sein Mitwirken in der Sitcom «Ein Trio zum Anbeißen» (1998-2001). Sein Bekanntheitsgrad im Filmgeschäft stieg daraufhin mit der Hauptrolle in der Teeniekomödie «Party Animals - Wilder geht’s nicht!» (2002) und der Verpflichtung als Wesley Snipes’ Sidekick in «Blade: Trinity» (2004) merklich an. Doch erst sein starkes Auftreten im ansonsten eher mittelmäßigen Horrorremake «The Amityville Horror» (2005) ließ sein außerordentliches schauspielerisches Potential erahnen, das im überdrehten Actionthriller «Smokin’ Aces» (2007) und dem Drama «Zurück im Sommer» (2008) schließlich noch deutlicher in Erscheinung trat.

So hat sich Reynolds, der seit 2008 mit Kollegin Scarlett Johansson («Lost in Translation») verheiratet ist, inzwischen als vielseitiges Talent fest in Hollywood etabliert. Für Komödien (zuletzt z. B. sehr erfolgreich in «Selbst ist die Braut») wird er inzwischen genauso eingesetzt wie für große Comicblockbuster (nächstes Jahr in Martin Campbells «Green Lantern»). In dem an diesem Donnerstag in den deutschen Kinos startenden Thriller «Buried - Lebend begraben» will er nun aber noch einmal sein ganzes darstellerisches Können in Form einer One-Man-Show unter Beweis stellen. In dem Film mimt er einen im Irak tätigen Lastwagenfahrer, der bei einem Überfall auf seinen Konvoi verschleppt wird und sich schließlich lebendig begraben in einem Sarg wiederfindet. Nur mit einem Feuerzeug und einem Handy ausgestattet, versucht er verzweifelt, einen Ausweg aus seiner beklemmenden Lage zu finden, bevor ihm der zunehmend knapper werdende Sauerstoff ausgeht. An den US-amerikanischen Kinokassen konnte «Buried» nicht einmal eine Mio. US-Dollar erwirtschaften. Weltweit spielte die vielversprechende und auch von der Kritik größtenteils wohlwollend aufgenommene, vorwiegend spanische Produktion sein recht geringes Budget inzwischen aber wieder ein. Wie viel Geld von deutscher Seite noch hinzukommt, wird sich nun in den nächsten Wochen zeigen.

OT: «Buried» von Rodrigo Cortés; mit Ryan Reynolds, Robert Paterson, José Luis García Pérez, Stephen Tobolowsky und Samantha Mathis.

«Die kommenden Tage»


Die über hundertjährige Filmgeschichte hat in ihrem Verlauf schon zahlreiche düstere Zukunftsvisionen für die große Leinwand hervorgebracht. Der diesbezügliche deutsche Beitrag lässt jedoch eher zu wünschen übrig, befinden sich unter den hiesigen Produktionen doch vergleichsweise wenig aufwändige Science-Fiction- oder Endzeitfilme. Und das obwohl mit Fritz Langs Klassiker «Metropolis» (1927) einer der ersten ernstzunehmenden und bekanntesten Vertreter dieser Art sogar aus Deutschland stammt. Das groß angelegte Drama «Die kommenden Tage» soll dem nun ein wenig entgegenwirken. Für die Regie zeichnet Lars Kraume verantwortlich, der neben eher unbekannten Kinofilmen wie «Viktor Vogel - Commercial Man» (2001) und «Keine Lieder über Liebe» (2005) bisher vor allem auch für das Fernsehen tätig war. So inszenierte er unter anderem zwei «Tatort»-Ausgaben sowie einige Folgen der Krimiserie «KDD - Kriminaldauerdienst». Für den Fernsehfilm «Guten Morgen, Herr Grothe» wurde er im Jahr 2007 gar mit dem Deutschen Fernsehpreis für die beste Regie ausgezeichnet. Mit diesem Erfolg im Rücken ist es ihm gelungen, sein neuestes Werk mit Unterstützung einer überaus prominenten Besetzung zu realisieren, zu der neben den zuletzt in Quentin Tarantinos «Inglourious Basterds» (2009) gemeinsam aufgetretenen Schauspielern Daniel Brühl («Good Bye, Lenin!») und August Diehl («23 - Nichts ist so wie es scheint») unter anderem auch Johanna Wokalek («Die Päpstin»), Susanne Lothar («Das weiße Band») und Jürgen Vogel («Die Welle») gehören.

Die Story von «Die kommenden Tage» ist in einer nahen Zukunft angesiedelt, in der die Welt von zahlreichen grundlegenden Veränderungen und zunehmender Unsicherheit geprägt ist. Der nächste Golfkrieg ist ausgebrochen und ein Kampf um die wertvollen asiatischen Ölfelder entbrennt. Dieser Krieg um Energie wird für viele bald ein Kampf ums Überleben. Inmitten dieser Zeit versucht auch die von inneren Spannungen erschütterte Familie Kruper mit den großen Umbrüchen in der Gesellschaft fertig zu werden. Während Cecilia (Wokalek) gemeinsam mit ihrem Freund (Diehl) in ihrem Tatendrang einer neuen terroristischen Untergrundorganisation beitritt, ist ihre Schwester Laura (Bernadette Heerwagen) darum bemüht, trotz der schweren Zeit ein glückliches Leben mit ihrer großen Liebe (Brühl) zu führen. Dabei muss Laura jedoch bald erfahren, dass es ihr aufgrund eines seltenen Gendefekts verwehrt bleibt, mit ihrem Freund Kinder zu bekommen. Derweil zieht der jüngere Bruder der beiden (Vincent Redetzki) aktiv in den oben erwähnten hoffnungslosen Krieg.

OT: «Die kommenden Tage» von Lars Kraume; mit Bernadette Heerwagen, Daniel Brühl, Johanna Wokalek, August Diehl und Susanne Lothar.

«Machete»


Vor etwa drei Jahren lieferte Regisseur Robert Rodriguez («From Dusk Till Dawn», «Sin City») gemeinsam mit seinem langjährigen Freund Quentin Tarantino («Pulp Fiction», «Inglourious Basterds») eine passenderweise mit dem Titel «Grindhouse» versehene Hommage an die gleichnamigen schäbigen amerikanischen Kinos der 60er und 70er Jahre, die sich auf die Vorführung billiger B-Movies spezialisiert hatten. Am Ende blieb das ambitionierte, aus Tarantinos «Death Proof» und Rodriguez’ «Planet Terror» bestehende Double Feature jedoch hinter den finanziellen Erwartungen zurück, weshalb die einzelnen Filme in einigen Ländern Europas (wie z. B. Deutschland) separate Kinoauswertungen erfuhren. So kamen die Zuschauer hierzulande auch nicht in den Genuss der extra produzierten und in den USA zwischen den beiden Werken gezeigten Fake-Trailer. Die Ausnahme hierbei bildete jedoch die Vorschau zu einem Actionfilm namens «Machete», die auch in Deutschland vor «Planet Terror» gezeigt wurde. Schon kurze Zeit später äußerte Rodriguez seine Absicht, auf der Grundlage ebenjenes Trailers einen richtigen Spielfilm zu entwickeln. Auch wenn bis zu dessen Realisierung noch einige Zeit ins Land ziehen sollte, hat der vielbeschäftigte Filmemacher dieses Vorhaben bis zu seiner Vollendung tatsächlich weiter verfolgt, auch wenn er sich hierfür die Regie mit Ethan Maniquis teilte.

Wie schon in den ursprünglichen Pseudo-Filmausschnitten im Rahmen des «Grindhouse»-Projektes, übernahm der mexikanisch stämmige Schauspieler Danny Trejo auch in der Spielfilmversion von «Machete» nun die Titelrolle des ehemaligen mexikanischen Polizisten, der einen Mordversuch überlebt, fortan auf Rache an den Verantwortlichen sinnt und dabei so ziemlich alles zu Kleinholz verarbeitet, was ihm in die Quere kommt. Trejo, der in einem Großteil der Filme seines Cousins Rodriguez bereits in Nebenrollen zu sehen war (so z. B. auch in den «Spy Kids»-Filmen, in denen seine Figur ebenfalls den Namen Machete trug), absolvierte damit die erste Hauptrolle seiner Karriere. Ihm zur Seite gestellt wurde ein aberwitziger Cast, der so wohl nur in einem Film aus der Schmiede von Robert Rodriguez auftritt. So sind neben Robert De Niro und Jessica Alba unter anderem auch B-Movie-Ikone Steven Seagal und Skandalnudel Lindsay Lohan zu sehen. Eine vielschichtige Handlung wird dabei natürlich ganz bewusst nicht geboten. Für brutalen, anspielungsreichen und überaus unterhaltsamen Trashspaß dürfte aber auf jeden Fall gesorgt sein.

OT: «Machete» von Robert Rodriguez und Ethan Maniquis; mit Danny Trejo, Robert De Niro, Jessica Alba, Michelle Rodriguez und Steven Seagal.



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