Primetime-Check

Samstag, 6. November 2010

von
«Das Supertalent» gegen «Wetten, dass..?»: wer begeisterte am Samstagabend mehr Deutsche? Die Nebenschauplätze: Musik, Serien, Spielfilme und Dokus.

Zumindest über das Ergebnis eines Wettstreits musste sich Thomas Gottschalk am Samstagabend keine Gedanken machen: dass er nämlich Dieter Bohlen und dessen Kassenschlager «Das Supertalent» den Rang ablaufen würde, stand gar nicht erst zur Diskussion. Bereits Anfang Oktober hatte sein Showdino «Wetten, dass..?» das (verhältnismäßige) Nachsehen gegen RTLs erfolgreichste Primetime-Sendung. In den vergangenen Wochen gelang es der Talentsuche allerdings in Sachen Zuschauerschaft noch kräftig aufzustocken – auch im Angesicht von Gottschalks prominten Gästen sollten Bohlen also sieben Millionen Deutsche sicher sein. Letzten Endes waren es dann 7,74 Millionen, davon 4,44 Millionen 14- bis 49-Jährige. Das hatte fantastische 24,2 bzw. 34,8 Prozent Marktanteil zur Folge.

«Wetten, dass..?» unterhielt indes lediglich 2,87 Millionen Werberelevante – nichtsdestotrotz wurde damit ein starker Marktanteil von 22,6 Prozent erzielt. Einen noch besseren Eindruck macht selbstverständlich die Gesamtreichweite, die mit 8,40 Millionen Zuschauern und 26,5 Prozent Marktanteil aber ebenfalls hinter den Werten der letzten Ausgabe zurück steht. Das Erste präsentierte ein Best of des « Musikantenstadl» und ging damit gehörig baden. Nur 3,27 Millionen Menschen interessierten sich für die Highlights der letzten vier Jahre, ganz zu schweigen von den 250.000 14- bis 49-Jährigen. So wurden gerade einmal 10,1 bzw. desaströse 1,9 Prozent Marktanteil generiert.

Auch für die Anhänger ausländischer Serien- und Filmproduktionen lohnte sich am Samstag das Einschalten. Doch weder RTL II, noch die ProSiebenSat.1-Gruppe konnten nennenswerte Erfolge feiern. Der Bällchensender beispielsweise hatte eine weitere Pleite seines noch jungen Serienabends hinzunehmen: «Navy CIS: Los Angeles» begeisterte zur besten Sendezeit 820.000 der Werberelevanten, zwei Folgen «Criminal Minds» anschließend jeweils 910.000. Die Marktanteile in der Zielgruppe fielen mit 6,7 Prozent, 6,9 Prozent und 7,3 Prozent auf ein neues Tief. Nicht viel besser lief es für den französischen Spielfilm «Taxi 4» auf ProSieben. 1,41 Millionen Bürger ab drei Jahren waren mit von der Partie und bescherten der privaten Sendeanstalt so 4,3 Prozent Marktanteil. 1,03 Millionen Zuschauer gehörten der Zielgruppe an – hier wurden 8,1 Prozent Marktanteil eingefahren.

Keineswegs erfolgreicher schlug sich «Kung Fu Hustle» als Lead-Out. Die Reichweiten sanken auf 1,09 Millionen Zuschauer insgesamt (4,1% MA) und 780.000 in der Zielgruppe (6,8% MA). Bruce Willis verbuchte als «Hudson Hawk – Der Meisterdieb» dank 460.000 des jüngeren Publikums einen Marktanteil von 3,6 Prozent für kabel eins. Insgesamt reichte es für 820.000 und 2,5 Prozent. Mit zwei Stunden mehr Sendezeit und einem etwas imposanterem Titel präsentierte sich die Samstagdokumentation auf VOX. Wirklich gut machte zwar auch «Mehr als nur Sex! - Von Herzensangelegenheiten und Liebesfantasien» seine Sache nicht, aber immerhin näherte man sich der goldenen Mitte an. 1,02 Millionen Menschen wollten über das pikante Thema informiert werden, 570.000 davon waren im werberelevanten Alter. Es wurden 5,3 und 6,8 Prozent Marktanteil erzielt.

RTL II zeigte erst «Der verbotene Schlüssel» mit Kate Hudson in der Hauptrolle und vermochte es damit 920.000 Deutsche zu überzeugen, was 2,8 Prozent Marktanteil entsprach. In der Zielgruppe handelte es sich um 470.000 und schwache 3,7 Prozent. Im Anschluss ließ man «Die Tür zur Dunkelheit» auflaufen: 670.000 Personen blieben dem Sender erhalten (2,7% MA), davon 420.000 14 bis 49-Jährige (3,9% MA).

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Kurz-URL: qmde.de/45657
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