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Das neue MTV: Wo ist der Mehrwert?

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Ab 2011 wird MTV zum Bezahlsender – lohnt es sich aber, für den Musiksender Geld zu bezahlen?

Seit Mittwochmorgen ist das Vorhaben des Musiksenders MTV bekannt. Der Sender, der ab 2011 im Bezahlfernsehen auftaucht, will vor allem mit Musik und Eigenproduktionen punkten. Bei den Eigenproduktionen wechseln sich amerikanische Formate mit deutschen ab. Im Endeffekt ändert sich aber kaum etwas, weshalb die Frage nach dem Mehrwert, der das Bezahlen letztlich rechtfertigen würde, durchaus gestattet sein darf. Ohne Werbeunterbrechung soll das MTV-Programm künftig laufen – das kann man von einem Pay-TV-Sender aber als Minimum verlangen.

Große Musikstrecken, die Serie «Skins» sowie einige Realitys wie «16 & Pregnant» werden künftig exklusiv bei MTV laufen. Auch «The Hills» gibt es nur noch gegen Kohle. Die großen Lieblinge wie beispielsweise «Game One» oder «MTV Home» ins Pay-TV zu verbannen, hat man sich nicht getraut. Vielleicht waren die Macher hier ein wenig inkonsequent. Ohne Frage – es ist ein nettes Gimmick die Folgen ein oder zwei Tage früher zu sehen.

In Zeiten, in denen die junge Zielgruppe solche Formate aber ohnehin eher unabhängig von der TV-Ausstrahlung (und somit gerne im Web) anschaut, verpufft dieser Vorteil doch deutlich. Die Serie «Skins» soll ihre Premiere bei MTV feiern – und wird dann nach einiger Zeit wohl ihren Weg ins Free-TV finden und vermutlich bei VIVA laufen. Diesen Gang kennen mittlerweile viele US-Formate, er ist üblich und somit auch in Ordnung.

Würde «Skins» exklusiv nur bei MTV laufen, dann hätte man den Sender aufgewertet. Und so zieht sich durch das neue MTV-Programm ein bisschen die Frage, weshalb der Kanal nun sein Geld wert sein soll? Wirklich nur wegen einigen Spielfilmen, «The Hills» und den langen Musikstrecken? Bieten diese in den Zeiten von iPod und Co. wirklich einen großen Anreiz? Man mag es kaum glauben.

Mehrwert ist dann wirklich nur zu finden, wo der Sender selbst anscheinend gar nicht so genau hingeschaut hat. Für 2011 wurden auch Formate wie «Dirty Sanchez» oder «Wild Boyz» (mit Steve-O von «Jackass») angekündigt, die der jungen Zielgruppe durchaus gefallen dürften. Sie sorgen aber wohl dafür, dass die Zufriedenheit mit dem MTV-Programm recht hoch sein wird. Ein Anreiz ein Abonnement bei Sky und Co. wegen MTV abzuschließen, besteht dennoch wohl kaum.

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