Samstag, 20. November 2010

Supertalente, Boxen oder Musik: Was war am Samstagabend bei den Deutschen gefragt? Wie viele Zuschauer erreichten ProSieben, RTL II und kabel eins mit ihren Spielfilmen? Und wie schnitt eine weitere XXL-Dokumentation bei VOX ab?

Am Samstagabend führte erwartungsgemäß kein Weg an RTL vorbei. «Das Supertalent» bleibt weiterhin ein absoluter Quotenhit für den erfolgsverwöhnten Privatsender. Mit durchschnittlich 8,18 Millionen Zuschauern und den daraus resultierenden 27,0 Prozent Marktanteil sicherte sich RTL nicht nur den ersten Platz im Tagesranking. Noch dazu schnitt die neueste Ausgabe der Castingshow auch in der Zielgruppe mehr als gut ab: 4,74 Millionen 14- bis 49-Jährige bescherten RTL einen fulminanten Marktanteil von 40,7 Prozent. Mario Barth verzeichnete im Anschluss noch 5,02 Millionen Zuschauer ab drei Jahren; seine Comedyshow «Willkommen bei Mario Barth» erzielte somit ebenfalls sehr starke 31,8 Prozent Marktanteil in der umworbenen Zielgruppe. Weniger gut startete dagegen ProSieben in den Abend: Die Science-Fiction-Komödie «Evolution» konnte nicht einmal annähernd mit der Show-Konkurrenz aus Köln mithalten und blieb bei entsprechend miserablen 9,2 Prozent Zielgruppenmarktanteil hängen. Insgesamt hatten nur 1,59 Millionen Menschen eingeschaltet. Dem im Anschluss gezeigten Actionfilm «Deep Blue Sea» erging es kaum besser: Im Schnitt wurde der fast elf Jahre alte Streifen von lediglich 1,50 Millionen Zuschauern angesehen; immerhin kam bei den 14- bis 49-Jährigen ein solider Marktanteil von 10,8 Prozent zu Stande.

Schwestersender Sat.1 setzte unterdessen auf «ran-Boxen» und lockte damit 2,67 Millionen Menschen vor die Bildschirme. Bei den Jüngeren stieß der WBO-Titelkampf zwischen Robert Stieglitz und Enrique Ornelas auf wenig Gegenliebe: Um 23.04 Uhr generierte der Bällchensender nur mäßige 8,8 Prozent Marktanteil. Bei Sat.1 dürfte man vorallem wegen des schlechten Abschneidens der Vorberichterstattung unglücklich sein: Den Countdown verfolgten im Schnitt gerade einmal 1,76 Millionen Zuschauer – mehr als 5,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe waren um 22.15 Uhr nicht drin gewesen. Zudem macht der Serien-Abend weiter Probleme. «Navy CIS: L.A.» und «Criminal Minds» erreichten im Schnitt nur noch 2,12 bzw. 1,94 Millionen Zuschauer; 10,5 bzw. 8,8 Prozent Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe können die Verantwortlichen abermals nicht zufrieden stimmen. Bei den öffentlich-rechtlichen Sendern räumte Das Erste ab: Zur besten Sendezeit schalteten durchschnittlich 5,93 Millionen Zuschauer, 19,3 Prozent aller Fernsehenden und tolle 8,9 Prozent der Jungen den Krimi «Mordkommission Istanbul» ein. Aber auch die ZDF-Musikshow «Willkommen bei Carmen Nebel» schlug sich angesichts ihrer übermächtigen Gegner ganz ordentlich: 4,86 Millionen Zuschauer und gute 16,1 Prozent aller fernsehenden Bundesbürger schalteten ein; bei den 14- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil mit 3,3 Prozent jedoch klar im roten Bereich.

Mit einer knapp vierstündigen Dokumentation, diesmal rund um «Die Wunder unseres Sonnensystems», konnte VOX erneut nicht punkten. Im Schnitt wurden 1,16 Millionen Zuschauer und enttäuschende 4,2 Prozent beim Gesamtpublikum ermittelt; bei den 14- bis 49-Jährigen fiel der Marktanteil mit 5,2 Prozent deutlich unter den Senderschnitt. Ähnlich abgeschlagen sah auch kabel eins aus. Wie schon in der Vorwoche erwies sich Jim Carrey als Quotenkiller. «Dumm und dümmer» wurde von insgesamt 0,66 Millionen Zuschauern angesehen; dies hatte einen mageren Zielgruppenmarktanteil von 4,1 Prozent zur Folge. RTL II erlebte am Samstagabend ebenfalls ein wahres Quotendesaster: Zur Hauptsendezeit versagte der Spielfilm «Auf die harte Tour», den nur 0,49 Millionen Zuschauer und 3,1 Prozent der jungen Bevölkerung sehen wollten. Danach verbuchte «Der Exorzist» insgesamt 0,61 Millionen Menschen ab drei Jahren sowie geringfügig bessere 5,6 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe.