Quotencheck

«Castle»

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Die ersten Folgen der zweiten Staffel schafften es kein einziges Mal über den kabel eins-Senderschnitt.

Während VOX freitags mit seinen Serien fast schon regelmäßig Spitzenquoten einfährt, ist bei kabel eins oftmals das Gegenteil der Fall. Im September dieses Jahres entschieden sich die Programmplaner dafür, das ABC-Format «Castle» jeweils freitags anstatt samstags zur Hauptsendezeit ins Rennen zu schicken. Dass dies keine sonderlich gute Idee war, ließ sich rasch an den Quoten ablesen. Auch beim zweiten Anlauf blieben Castle und Becklett gewaltig hinter den Erwartungen zurück. Gegen das quotenstarke «CSI: NY» konnte die Münchner Fernsehstation nicht ankommen.

Den Auftakt zur neuen Staffel unter dem Titel „Tödliche Schulden“ verfolgten am 10. September 2010 insgesamt 960.000 Zuschauer ab drei Jahren. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag zu der Zeit bei miesen 3,4 Prozent. In der werberelevanten Zielgruppe kamen dagegen solide 6,0 Prozent zu Stande, die bis dato nicht überboten werden konnten. In der zweiten Woche fiel «Castle» dann allerdings auf die Nase: Insgesamt waren nur noch 810.000 Zuschauer dabei, der Zielgruppenmarktanteil belief sich auf schwache 4,9 Prozent. Eine Woche darauf erzielte man exakt denselben Marktanteil bei den Jungen. Zum Vergleich: Bei VOX holte ein «CSI: NY»-Wiederaufguss zur gleichen Sendezeit 9,8 Prozent Marktanteil.

Die vierte Episode, die kabel eins am 1. Oktober 2010 ausstrahlte, interessierte im Schnitt 980.000 Zuseher sowie 3,3 Prozent aller fernsehenden Deutschen. Mit 5,4 Prozent Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe konnten die kabel eins-Verantwortlichen weiterhin nicht zufrieden sein; im Durchschnitt schalteten nur 610.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren ein. Folge fünf versagte ebenfalls auf ganzer Linie: Durchschnittlich 930.000 Menschen blieben der Serie treu, bei den 14- bis 49-Jährigen entsprach dies einem katastrophalen Marktanteil von 4,6 Prozent.

Am 15. Oktober dieses Jahres schrammte «Castle» nur ganz knapp an der Eine-Million-Marke vorbei: „Das berühmte letzte Wort“ bewegte 990.000 Leute zum Einschalten, beim jungen Publikum wurden 5,6 Prozent Marktanteil generiert. Auch in der darauf folgenden Woche blieb man eindeutig unter dem Senderschnitt hängen. Lediglich 910.000 Zuschauer ab drei Jahren sowie 4,9 Prozent der 14- bis 49-Jährigen schauten am 22. Oktober zu. Trotz dieses Rückschlags legte «Castle» in der folgenden Woche beim Gesamtpublikum zu und verzeichnete erstmals genau 1,00 Millionen Zuschauer. Angesichts der vergleichsweise starken Reichweite hätte man sich in München sicherlich mehr Zuwachs bei den Marktanteilen erhofft, diese aber veränderten sich mit 3,2 Prozent bei allen bzw. 5,6 Prozent in der Zielgruppe kaum.

Folge neun unterhielt am darauf folgenden Freitag durchschnittlich 910.000 Zuschauer und 2,9 Prozent aller Deutschen ab drei Jahren, der Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe sackte erneut auf geringe 4,9 Prozent ab. Erst kurz vor Ende der Ausstrahlung erreichte «Castle» nochmals ungeahnte Höhen. Am 12. November 2010 interessierten sich nämlich insgesamt 1,03 Millionen Zuschauer für das neueste Abenteuer des Krimiautors und bescherten der Serie die mit Abstand höchste Reichweite der ersten Staffelhälfte. Für Aufwind in der jungen Bevölkerung sorgte der Rekordwert aber dennoch nicht: Wieder einmal waren nicht mehr als 5,4 Prozent Zielgruppenmarktanteil drin.

Ohne jede Veränderung präsentierte sich auch die vorletzte Episode: Durchschnittlich 940.000 Zuschauer ab drei Jahren und 5,2 Prozent der 14- bis 49-Jährigen wollten dem Bestsellerautor Richard Castle bei seinen Ermittlungen zusehen. Die vorerst letzte Folge lockte am Freitagabend dann gerade einmal 850.000 Bundesbürger zum Sender. In der Zielgruppe verabschiedete sich die amerikanische Serie ähnlich desaströs in die Pause – hier wurden am 26. November magere 4,8 Prozent Marktanteil gemessen.

Die Bilanz nach den bislang 12 der 24 gezeigten Folgen der zweiten «Castle»-Season fällt also recht ernüchternd aus. Die US-Serie schaffte es im Schnitt auf verhaltene 940.000 Zuschauer und 3,1 Prozent Marktanteil bei allen fernsehenden Deutschen. Im letzten Jahr schalteten noch rund 1,17 Millionen ein. Zwar musste «Castle» damit im Vergleich zur ersten Staffel teils massiv abgeben, bei den 14- bis 49-Jährigen steigerte man sich dafür minimal von 4,9 auf 5,2 Prozent Marktanteil. Im Schnitt sahen 590.000 werberelevante Zuschauer zu. Im Großen und Ganzen bleibt trotzdem festzuhalten: «Castle» erwies sich hierzulande noch nie als Quotenknüller und wird wohl auch in Zukunft kein Megaerfolg werden. Deswegen müssen sich Fans aber nicht um die Zukunft der Serie sorgen: Bereits am 7. Januar 2011 setzt kabel eins die zweite Staffel fort.

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