Der Das Erste-Programmdirektor wählte am Mittwoch bei einer Pressekonferenz ungewöhnliche Worte, um das RTL-Programm zu beschreiben.
Der Privatsender RTL ist so erfolgreich wie lange nicht mehr: Im November kam das Programm auf 19,8 Prozent Marktanteil bei den Jungen – mit meilenweitem Vorsprung belegte man damit den ersten Platz im Ranking – weit vor ProSieben und Sat.1. Das schmeckte nicht jedem. Bei einer ARD-Pressekonferenz wurde Das Erste-Programmdirektor Volker Herres (Foto) auf den Höhenflug des Mitbewerbers angesprochen. Denn: Auch beim Gesamtpublikum liegt der Kölner Sender mit klarem Abstand vor ARD und auch vor dem ZDF.
„RTL hat deutliche Zuwächse, aber mit welchem Programm? Das bewegt sich zwischen banal und anal“, erklärte Volker Herres am Mittwoch. Die ARD-Pressesteller twitterte seinen Kommentar wenige Minuten später sogar. Auch SWR-Intendant Peter Boudgoust wetterte gegen den Privatsender: Die ARD werde auch knüftig „nicht jeden Limbo unter der niedrigsten Niveau-Messlatte mittanzen“, sagte er und spielte damit auch das frisch gekürte Jugendwort des Jahres, „Niveaulimbo“ an.
RTL sieht die Angriffe derweil gelassen, ist der Sender doch auch in einer prima Situation. Sendersprecher Körner: „Das kreative Wortspiel von Herrn Herres zum Erfolg unseres Programms erinnert uns an die Worte von H.G. Wells, der da sagte: Moralische Entrüstung ist Neid mit einem kleinen Heiligenschein."