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Zum 25. Geburtstag der ersten deutschen Seifenoper gibt es nicht nur Anlass zu feiern, denn die Einschaltquoten der Serie befinden sich seit Jahren in einem kontinuierlichen Sinkflug.
Aber bereits im Jahre 2000 erübrigten sich auch diese Probleme, denn sechs Millionen standen nun auch nicht mehr ernsthaft zur Debatte. Nun musste man erneut eine Etage tiefer um die Gunst der Zuschauer kämpfen, im Jahr 2001 fiel die Reichweite abermals auf nur noch 4,68 im Jahresschnitt. Danach beruhigte man sich erneut für ein paar Jahre, denn auch 2005 sahen kaum weniger Menschen zu als vier Jahre zuvor. Wer nun auf eine Stabilisierung der Werte gehofft hatte, musste sich aber erneut eines Besseren belehren lassen, denn das Jahr 2006 hatte erneut eine böse Überraschung für die Beimers parat.
Genauer gesagt war es eine recht schockierende Überraschung, denn erstmals in der langen Geschichte der Serie begeisterte man regelmäßig weniger als vier Millionen Menschen: 2006 waren es noch 3,79 Millionen, in den Folgejahren folgte man einem geringen, aber kontinuierlichen Abstieg, sodass im Jahre 2010 wohl ein Wert von rund 3,10 bis 3,20 Millionen Zuschauer zusammenkommen werden. Mit durchschnittlich rund 12 bis 13 Prozent Marktanteil geschieht zudem etwas, was vor einigen Jahren wohl nur wenige Menschen für möglich gehalten hätten: Die Serie ist akut gefährdet, den Senderschnitt in diesem Jahr zu unterbieten.
Ist all dies wirklich eine Tragödie oder geht es nicht mit der langen Laufzeit des Formats einher, dass es irgendwann an Relevanz verliert? Die Wahrheit liegt vermutlich in der goldenen Mitte, denn einerseits ist es ganz natürlich, dass heutzutage nicht mehr zehn Millionen und mehr eine deutsche Seifenoper am Sonntagabend vor den Fernsehgeräten verfolgen. Die Kontinuität, die man hinsichtlich des Bedeutungsverlustes in den letzten Jahren an den Tag legte, ist jedoch schon erschreckend, da man bei anhaltenem Trend schon in Kürze deutlich im roten Bereich liegen könnte.
Dass die Serie trotzdem um drei Jahre bis 2014 verlängert wurde, dürfte vor allem zwei Dingen geschuldet sein. Auf der einen Seite hat Das Erste ein echtes Kultformat am Sonntagabend zu bieten, das man aufgrund großer und treuer Fangemeinden nicht übereilt absetzt, weil die Quoten nicht mehr überzeugen. Auf der anderen Seite dürfte es aber gerade das junge Publikum sein, welches dem Team um Marie-Luise Marjan auch weiter den Arbeitsplatz sichern wird. Mit rund einer Million Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren kommt man regelmäßig auf einen zweistelligen Marktanteil und liegt somit sehr deutlich oberhalb des ARD-Senderschnitts, welcher im aktuellen Fernsehjahr bisher nur auf 6,3 Prozent gelangt. Unter diesem Wert lag in den vergangenen vier Jahren nur die Folge 1282, welche am 4. Juli dieses Jahres bereits um 18:20 Uhr laufend nur 5,5 Prozent aller Zuschauer einfuhr.
Aufgrund dessen ist es nicht angemessen, den Teufel an die Wand zu malen. Dennoch könnte es dauerhaft problematisch werden, wenn das kommende Sendejahr zur Folge hätte, dass man auch unter die Drei-Millionen-Marke fällt. Ansonsten würden sich auch die Stimmen mehren, die statt von einer kultigen von einer nicht mehr zeitgemäßen Produktion sprächen. Nach 1306 Folgen wäre aber auch dieser Vorwurf zu verkraften.