Im Mai 2011 geht der neue Vorabend in der ARD auf Sendung. Gegenüber dem Online-Fernsehmagazin Quotenmeter.de wurde die Strategie erklärt.
Die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland beschloss am Mittwoch, dass die tägliche Serie «Marienhof» nach über 18 Jahren aus dem Vorabendprogramm von Das Erste verschwindet. Der Grund für die Einstellung der Produktionsarbeiten in München sind die seit Jahren rückläufigen Einschaltquoten. Noch vor einigen Jahren erreichte Das Erste mit «Marienhof» täglich über zwei Millionen Zuschauer und verbuchte einen zweistelligen Marktanteil bei den jungen Menschen. Inzwischen hat sich das Blatt gewendet, die Quoten der Seifenoper sind nicht mehr vertretbar.
Im Gespräch mit dem Online-Fernsehmagazin Quotenmeter.de erklärte ein Vertreter des Ersten die neue Strategie am Vorabend. Ab Mai 2011 wird die Serie «Verbotene Liebe» im Mittelpunkt stehen und zusätzliche Sendezeit bekommen. Die Verantwortlichen beteuerten am Donnerstagmorgen, dass man nicht mit Doppelfolgen plane, sondern die Sendezeit auf 45 Minuten ausweite. Bereits mit den Nachmittagsserien «Rote Rosen» und «Sturm der Liebe» kann Das Erste erfreuliche Einschaltquoten verbuchen, beide Serien umfassen ebenso eine Laufzeit von 45 Minuten.
Ein Allerheilmittel ist «Verbotene Liebe» allerdings nicht, denn in diesem Jahr erreichte die Serie 1,77 Millionen Fernsehzuschauer und einen Marktanteil von 10,8 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen erzielten die 214 ausgestrahlten Episoden nur 7,9 Prozent Marktanteil. Im vergangenen Jahr holte Das Erste noch 9,3 Prozent, 2007 waren gar noch 10,8 Prozent Marktanteil drin.
Das Erste hat schon seit Jahren mit seinem Vorabend massive Quotenprobleme. Vereinzelt hatte man zwar Hits wie «Berlin, Berlin» und «Türkisch für Anfänger» im Programm, jedoch kamen Formate wie «Bruce» oder das aktuell laufende «Das Duell» nie auf anständige Werte. Wenn «Verbotene Liebe» ab Mai 2011 mehr Sendezeit bekommt, wird das große Quotenproblem am Vorabend nachwievor vorhanden sein.