«Meine Frau, unsere Kinder und Ich»
Der überspitzte Familienkleinkrieg geht in seine dritte Runde: nach «Meine Braut, ihr Vater und Ich» («Meet the Parents», 2000) sowie «Meine Frau, ihre Schwiegereltern und Ich» («Meet the Fockers», 2005) handelt es sich bei «Little Fockers» (hierzulande dem Franchise entsprechend in «Meine Frau, unsere Kinder und Ich» umgetauft) bereits um den dritten Teil der Comedy-Saga mit Ben Stiller und Robert De Niro. Pünktlich zum Weihnachtsfest eröffnen die beiden Rivalen ein weiteres Mal das Gag-Feuer – den Blick fest auf das erste Feitertagswochenende gerichtet, das in Sachen Komödie keine großartigen Alternativen bietet und so einen mehr als besinnlichen Box Office-Start garantiert. Als Fan der Reihe muss man einen kleinen, aber feinen Zeitsprung verdauen: fünf Jahre sind seit dem Ende des letzten Parts vergangen. Greg (Stiller) und Gattin Pam (Teri Polo) sind inzwischen Eltern von Zwillingen und mit der Situation vollkommen überfordert. Dass Pams Vater und ehemaliger CIA-Agent Jack (De Niro) seinem Schwiegersohn nicht unter die Arme greift, ist eine Sache – dass er in alte Verhaltensmuster zurückfällt und erneut Untersuchungen über Greg in die Wege leitet eine andere. Abgerundet wird das Chaos durch Gregs Vater Bernie (Dustin Hoffman) und Pams bessesenen Ex-Freund Kevin (Owen Wilson). Nebenrollen haben Jessica Alba, Laura Dern und Harvey Keitel inne.
Aber nicht nur an der makellosen Schauspiel-Front verspricht «Meine Frau, unsere Kinder und Ich» seinen Vorgängern in nichts nachzustehen: Jim Herzfeld und John Hamburg zeichnen sich erneut für das Drehbuch verantwortlich und auch der Wechsel des Regisseurs scheint reibungslos verlaufen zu sein. Denn Jay Roach, der die letzten zwei Teile in Szene setzte, fungierte diesmal lediglich als Produzent. Seine Position wurde von Paul Weitz übernommen, der 1999 mit «American Pie» seinen ersten Erfolg feierte. Einziges Problem war es, Dustin Hoffman zu seiner Rückkehr zu überreden. Neben der Forderung einer Gehaltserhöhung, fand Hoffman nämlich auch keinen Gefallen am Skript. Roach und Produzent-Autor Hamburg konnten den Darsteller allerdings noch überzeugen – und mussten laut Aussage eines Insigers schlussendlich nicht einmal tiefer in die Tasche greifen.
OT: «Little Fockers» von Paul Weitz; mit Ben Stiller, Robert De Niro, Teri Polo, Blythe Danner, Dustin Hoffman, Barbra Streisand und Owen Wilson.
«Skyline»
Special Effects sind ihr täglich Brot: seit über einem Jahrzehnt sind die Brüder Greg und Colin Strause nun schon in Hollywood tätig, und obwohl sich ihr Projekt-Fokus über die Jahre durchgehend verlagerte, entstanden unter ihren geübten Händen erst zwei Spielfilme: «Alien vs. Predator 2» («Alien vs. Predator: Requiem», 2007) und «Skyline». Beide wurden von Kritikern verschmäht, konnten in finanzieller Hinsicht aber gleichermaßen Erfolge feiern. So hat der erst kürzlich angelaufene Science Fiction-Thriller «Skyline» in den Vereinigten Staaten inzwischen die Marke der 50 Millionen Dollar überflügelt – und das mit einem Budget von geschätzten 10 Millionen im Rücken. Dabei ist anzumerken, dass der Dreh selbst nur knapp 500.000 Dollar verschlungen hat. Erst die visuellen Feinheiten trieben die Kosten in die Höhe. Klingt die Story auch wie ein abgekupferter Mix aus «Cloverfield» und «Independence Day», so darf man sich doch zumindest auf hochwertige Bilder freuen. Von «Akte X» über zahllose Musikvideos bis hin zur Eisberg-Kollision in «Titanic» - das Repertoire der Brothers Strause, wie sie sich selbst nennen, kann sich sehen lassen.
Zum Filminhalt: Jarrod (Eric Balfour, «24») und seine Freundin Elaine (Scottie Thompson, «NCIS») haben den langen Weg nach Los Angeles auf sich genommen, um den Geburtstag von Terry (Donald Faison) feiern, alter Zeiten zu Liebe. Nachdem man es also am Vortag hat krachen lassen (so betrügt Terry beispielsweise seine Frau mit einer jungen Arbeitskollegin), wachen die Partygäste am Morgen völlig verkatert auf und werden Zeugen eines wahren Schreckensszenarios: Aliens haben den blauen Planeten ins Visier genommen und lassen nach und nach alle Erdenbewohner auf mysteriöse Weise verschwinden. Gemeinsam macht sich die ungleiche Gruppe auf, dem Horror ein Ende zu setzen. Schon durch eine kurze Beschreibung wird deutlich, dass es die Effekte sein werden, die die schwache Story stützen. Eine Tatsache, die dem Studio Sony Pictures Entertainment überhaupt nicht zusagte, immerhin hatte man Hydraulx, die Produktionsschmiede der Gebrüder Strause, damit beauftragt, die Spezialeffekte für den kommenden Sci-Fi-Film «Battle: Los Angeles» zu kreieren. Nur hat es Hydraulx unerwähnt gelassen, dass man mit «Skyline» ein ähnliches Werk in Arbeit hat, das dann auch noch vier Monate vor dem Sony-Streifen in die Kinos kommt. Grund genug für das Unternehmen, vor Gericht zu ziehen? Eine Entscheidung hierzu steht noch aus.
OT: «Skyline» von Greg und Colin Strause; mit Eric Balfour, Scottie Thompson, Brittany Daniel, David Zayas und Donald Faison.