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Nach Ki.Ka-Betrug: MDR will Vergabe und Abrechnung von Leistungen trennen

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Ein wichtiger Termin steht bereits Anfang des kommenden Jahres an. Dann sollen sich Rundfunk- und Verwaltungsrat mit dem Fall beschäftigen.

Nachdem ein unter Betrugsverdacht stehender Ki.Ka-Mitarbeiter in Erfurt suspendiert wurde (wir berichteten), befassen sich der Rundfunkrat sowie der Verwaltungsrat des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) in einer Sondersitzung am 17. Januar 2011 mit dem Fall des Kinderkanal-Mitarbeiters. Auch Regelungen zur Prävention solcher Vorfälle sollen dort getroffen werden. In den beiden MDR-Gremien will der Ki.Ka-Programmgeschäftsführer Steffen Kottkamp für die Zukunft die Trennung von Vergabe und Abrechnung von Leistungen durchsetzen. Laut MDR-Informationen wurden dafür bereits die bestehenden Zeichnungsberechtigungen in einer Sofortmaßnahme nach dem Bekanntwerden des Betrugsfalls geändert.

„Damit werden wir nicht nur ein formales, sondern auch ein wirksames Vier-Augen-Prinzip durchsetzen“, kündigte der Ki.Ka-Programmgeschäftsführer Steffen Kottkamp weiter an. Den Ki.Ka-Mitarbeiter, der wegen des Verdachts auf Untreue und Betrug suspendiert hatte, habe man am 17. Dezember bereits mit sofortiger Wirkung außerordentlich entlassen. Er ist zudem verhaftet worden. Der als Herstellungsleiter tätige Ki.Ka-Mitarbeiter hatte eine Zahlungsanweisungsberechtigung bis zu einer halben Million Euro und konnte so Zahlungen über 50.000 Euro trotz formaler Einhaltungen eines Mehr-Augen-Prinzips innerhalb der Herstellungsleitung auslösen, ohne dabei zum Beispiel den Programmgeschäftsführer miteinzubeziehen.

Bereits seit 2005 sollen dadurch gefälschte Abrechnungen getätigt worden sein. Dem Ki.Ka ist dadurch ein Schaden von rund vier Millionen Euro entstanden. Der MDR rechnet mit einem Schaden von bis zu sieben Millionen Euro, da davon auszugehen sei, dass der Betrug schon viel früher begonnen hatte. Der MDR will die Abläufe im Einzelnen untersuchen und auch die mögliche Verwicklung weiterer Mitarbeiter weiterhin überprüfen. Bisher aber gibt es noch keine Hinweise auf die Beteiligung weiterer Ki.Ka-Mitarbeiter an dem Betrugsfall.




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