In den Monaten April bis Juni gab es eine Menge Neuigkeiten in der TV-Welt. Günther Jauchs halber Wechsel zu den Öffentlich-Rechtlichen wurde bekannt und Lena Meyer-Landrut gewann für Deutschland den Song Contest. Und dann war da natürlich noch die Fußball-Weltmeisterschaft.
Gleich zu Anfang des Aprils konnte Das Erste einen echten Quotenkracher verbuchen. Der Scientology-Film «Bis nichts mehr bleibt» lockte im Schnitt 8,69 Millionen Menschen vor die TV-Geräte. Insgesamt wurden 27,1 Prozent Marktanteil gemessen, bei den 14- bis 49-Jährigen kam der Film auf 17,3 Prozent. Durch das starke Lead-In profitierte auch Frank Plasberg, der mit seinem Polit-Talk «hart aber fair» den besten Wert aller Zeiten einfuhr. 7,47 Millionen Zuschauer verzeichnete die 75-minütige Diskussionsrunde. Mit 28,3 Prozent Marktanteil konnte Plasberg die TV-Marktführerschaft locker für sich beanspruchen.
RTL II kündigte im April außerdem frische Folgen seiner «neuen Hitparade» an. Neben Aleksandra Bechtel sollte der ehemalige Modern Talking Sänger Thomas Anders durch die Sendung führen. Im Mai floppte die Show am Sonntagabend mit nur 3,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Seit dem 1. April gibt es bei Sky Deutschland einen neuen Chef. Dieser heißt Brian Sullivan und ersetzt Mark Williams, der den kriselnden Pay-TV-Sender seit Herbst 2008 leitete.
Einen neuen Namen erhielt die German Free TV Holding GmbH der ProSiebenSat.1 Media AG. Sie firmiert künftig unter dem Titel ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH. Vorstand Andreas Bartl erklärte zu der Umbenennung, er wolle seinem "Kind" einen naheliegenderen Namen als den bisherigen geben. Noch einmal für Schlagzeilen sorgte ProSieben am 10. April. In seiner Show «Schlag den Raab» stürzte Entertainer Stefan Raab mit dem Mountainbike und blieb benommen auf dem Boden liegen. Die Sendung wurde nach einer Werbeunterbrechung fortgesetzt, allerdings verlor Raab letztendlich und Kandidat Hans Martin konnte sich über zwei Millionen Euro freuen.
Des Weiteren wurde bekannt, dass «TV total» im Mai anlässlich des «Eurovision Song Contestes» eine Woche live aus Oslo gesendet wird. Zu Gast waren natürlich Lena Meyer-Landrut, der Vorjahressieger Alexander Rybak und andere prominente Gesichter. Bei RTL konnte man nicht immer derart positive Meldungen verbreiten. Nachdem bereits im Februar bekannt wurde, dass Felix Isenbügel die Kult-Soap «Gute Zeiten Schlechte Zeiten» verlassen wird, kündigte im April Alexander Becht seinen Ausstieg an.
In Sachen Quotenmeldungen gab es so einige positive Meldungen im vierten Monat des Jahres. So startete die RTL-II-«Test»-Reihe mit 8,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Einige Tage später konnte dann Mitbewerber RTL feiern. Das Finale von «Deutschland sucht den Superstar» bescherte den Kölnern 7,58 Millionen Zuschauer. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 39,2 Prozent Marktanteil gemessen. Die Entscheidung kam gegen Mitternacht schließlich auf über 50 Prozent. Kurios: Wegen der Aschewolke saß damals nicht Nina Eichinger auf der Jury-Bank. Sie kam nicht rechtzeitig nach Köln. Stattdessen konnte RTL kurzfristig Sylvie van der Vaart verpflichten.
Doch der größte Erfolg ist sicherlich Sat.1 zuzuschreiben. Der Privatsender startete am 12. April die beiden Serien «Danni Lowinski» und «Der letzte Bulle». Mit 15,8 und 13,2 Prozent Marktenteil beim jungen Publikum konnten beide Formate punkten. Im weiteren Verlauf der Staffel hielten sich die Quoten konstant auf dem hohen Niveau. Für Oliver Pocher verlief das Jahr 2010 nicht wirklich erfolgreich, seine Late-Night-Show am Freitagabend holt noch immer weit unterdurchschnittliche Werte. Diesen wollte der Entertainer im April mit einer außergewöhnlichen Aktion begegnen: Er verkündete, «DSDS»-Menowin trete bei ihm in der Sendung auf. Kurz herrschte reichlich Verwirrung. Wegen Verträgen dürfte der Kandidat eigentlich nicht beim RTL-Konkurrenzsender auftreten. Letztendlich war er dann doch bei RTL und «Let’s Dance» zu sehen.
Doch nicht nur die RTL-Castingshow sorgte für Schlagzeilen. Ende April kündigte ProSieben die neue Jury von «Popstars» an und wusste damit zu überraschen: Neben Detlef D! Soost und Marta Jandova wurde Thomas Stein vorgestellt. Stein war zuletzt Dauergast bei Oliver Geißens «ultimativer Chart Show». Bei «Germany’s Next Topmodel» wurde noch während der laufenden Staffel bekannt, dass Jury-Mitglied "Q" im neuen Jahr nicht mehr mit an Bord sein wird. Zu guter Letzt kündigte Sat.1-Chef Andreas Bartl an, den Samstag zum Serien-Tag umfunktionieren zu wollen. Ab Sommer setzte er zur Primetime auf «Navy CIS: Los Angeles» und «Criminal Minds». In den letzten Tagen des Monats wurde außerdem das Aus der Daily «Eine wie keine» bekannt, im Herbst lief die finale Folge.
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