Die US-Sitcom mit Courteney Cox erwies sich nicht als Glücksgriff für Sat.1.
Mit Krimis ist Sat.1 am Sonntagabend weiterhin sehr gut dran, «Navy CIS» und «The Mentalist» erfreuen sich großer Beliebtheit. Das größte Problem bestand allerdings schon immer darin, ein geeignetes Format für den Sendeplatz um 22.15 Uhr zu finden – in der Vergangenheit setzten die Münchner häufig auf Dokus, unter anderem auf einen Ableger von Ulrich Meyers «Akte». Letzten Endes liefen die meisten dieser Sendungen aber schlecht, sodass sich Sat.1 Ende Juli 2010 für eine neue Programmfarbe entschied. Die ABC-Sitcom «Cougar Town – 40 ist das neue 20» sollte Besserung bringen, war nach einem vielversprechenden Start aber schnell abgenutzt. Quotenmeter.de hat die genauen Zahlen vorliegen – wie erfolgreich war das Format mit dem ehemaligen «Friends»-Star Courteney Cox?
Den Auftakt unter dem Titel „Flirten für Fortgeschrittene“ verfolgten um 22.15 Uhr durchschnittlich 2,07 Millionen Zuschauer, was beim Gesamtpublikum einem erfreulichen Marktanteil von 8,4 Prozent entsprach. Auch in der wichtigen Zielgruppe war das Interesse an «Cougar Town» groß: 1,48 Millionen junge Menschen ermöglichten einen tollen Marktanteil von 13,7 Prozent. Dies waren die besten Ergebnisse, die «Cougar Town» je einfahren konnte – schon eine Woche später fielen die Quoten in den tiefroten Bereich. Gegenüber zur Vorwoche gingen rund 600.000 Zuschauer verloren, in der Zielgruppe kam Sat.1 nicht über 9,3 Prozent Marktanteil hinaus.
Die dritte Folge, „Das zehnte Date“, sorgte dann aber für Erleichterung bei den Verantwortlichen: Diese steigerte sich nämlich auf überdurchschnittliche 12,2 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Insgesamt hatten am 8. August 2010 1,84 Millionen Bundesbürger eingeschaltet. In den Folgewochen blieben die Werte stabil, in der Regel erreichte die US-Sitcom bis zu zehn Prozent der jungen Bevölkerung. So wurden im September durchschnittlich 6,9 Prozent aller fernsehenden Deutschen unterhalten; der Marktanteil in der umworbenen Zielgruppe belief sich auf solide 11,0 Prozent.
Einen Tick schlechter lief es im Oktober: Die erste Folge des Monats interessierte nur noch 1,61 Millionen Zuschauer, dies hatte einen mittelmäßigen Marktanteil von 6,4 Prozent zur Folge. Aus der Zielgruppe schalteten 1,12 Millionen Menschen ein – mehr als 9,4 Prozent Marktanteil waren nicht drin gewesen. 14 Tage darauf, also am 17. Oktober 2010, waren überraschenderweise wieder 1,98 Millionen Zuseher dabei; der Marktanteil bei allen betrug 7,2 Prozent. Bis dahin konnte Sat.1 noch einigermaßen zufrieden sein, immerhin blieb der Total-Ausfall aus. Doch spätestens zum 24. Oktober 2010 wurde klar, dass der Trend für «Cougar Town» dauerhaft nach unten zeigen würde. Lediglich 1,55 Millionen Zuschauer und 8,6 Prozent Zielgruppenmarktanteil waren das bittere Resultat nach 13 Ausstrahlungen.
Am 31. Oktober 2010 wurden mit 1,07 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und 0,77 Millionen in der Zielgruppe die Tiefstwerte der Staffel gemessen. Beim Gesamtpublikum holte die Episode „Ausgehregeln“ miese 4,1 Prozent Marktanteil, bei den Werberelevanten musste sich Sat.1 mit katastrophalen 6,6 Prozent begnügen. Auch die Wochen danach präsentierten sich trotz gutem Vorprogramm durchgehend schwach – einzig am 7. Oktober 2010 wurde ein zweistelliger Marktanteil registriert. Die Ausgaben, die der Bällchensender zwischen dem 14. November und 12. Dezember 2010 zeigte, blieben im Mittel bei 7,7 Prozent Marktanteil hängen – schlicht zu wenig für Sat.1. Die vorerst letzte Folge sendete Sat.1 schließlich am 19. Dezember 2010 und begeisterte damit im Schnitt 1,54 Millionen Zuschauer, 5,7 Prozent aller Bundesbürger ab drei Jahren sowie 9,0 Prozent der Jungen.
Im Schnitt wurden die 22 von 24 gezeigten Episoden der ersten Staffel von 1,62 Millionen Zuschauern ab drei Jahren gesehen, der Marktanteil lag bei 6,3 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen kam ein enttäuschender Marktanteil von 9,8 Prozent zu Stande; die Reichweite belief sich auf 1,14 Millionen. Mit diesen Ergebnissen dürfte Sat.1 nicht besonders zufrieden sein, denn in beiden Zuschauergruppen verharrte «Cougar Town» – wenn auch nur knapp – unter dem Senderschnitt. Die letzten beiden Folgen der ersten Staffel hat der Münchner Privatsender übrigens ausgelassen – bereits diese Woche startete auf dem 22.15 Uhr-Slot «Worst Week». Ob Andreas Bartl damit der große Wurf gelingt, erscheint zumindest zu diesem Zeitpunkt fragwürdig.