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Minghella opferte Freundschaften für «Cold Mountain»

Anthony Minghella, Regisseur des für sieben Oscars nominierten Films «Unterwegs nach Cold Mountain», sehnt sich nach einem ruhigeren Leben: "An diesem Februartag sind meine Tagträume erfüllt mit der Vorstellung eines ganz anderen Lebens. All diese Träume haben mit Zurückgezogenheit zu tun. Ich träume davon, nicht sprechen zu müssen. Zugang zu einem Klavier zu haben. Zu meinem zivilen Leben zurückzukehren, als Vater, Ehemann, Freund - all diese Dinge, die ich völlig vernachlässigt habe, während ich mit einer so aufreibenden Filmproduktion wie Cold Mountain beschäftigt war."

Das Bürgerkriegs-Epos «Unterwegs nach Cold Mountain» mit Nicole Kidman und Jude Law gilt als einer der Favoriten bei der Oscar-Verleihung am kommenden Sonntag. Minghella hat über vier Jahre lang an dem Film gearbeitet. "Man verschiebt sehr viel Verantwortung, wenn man einen Film macht. Man kann sich nicht um alles kümmern, und so opfert man am ehesten die wichtigsten Dinge im Leben, Freundschaften zum Beispiel - einfach, weil sie nicht so laut protestieren. Das bin ich: ein gefallener Katholik. Schuld. Schuld. Schuld. Schuld", so der 50-jährige auf der britischen Isle of Wight geborene Sohn italienischer Eltern.

Minghella wünscht sich ein Leben mit weniger Zwängen: "Der Zwang zur Klarheit, der mit einem großen Film mit großem Budget einhergeht, löst bei mir einen gewissen Trotz aus. Vermutlich sind die meisten Träume ein Gegenmittel, eine Argumentation gegen das eigene Ich. Ich bin zum Beispiel fasziniert von einer Art des Schreibens, die niemandem gefallen will. Ich bin fasziniert von der Vorstellung, diesem Trotzimpuls nachzugeben und jegliches anständige Verhalten abzuschütteln, in jeder Hinsicht."

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