Die US-Sitcom darf bei ProSieben am Mittwoch zur besten Sendezeit ran – wir stellen das Format vor.
Wer kennt das nicht: Die Eltern erzählen ihren Kindern die Geschichte ihres Kennenlernens? Doch niemand kann die Geschichte so gut erzählen, wie der alte Ted Mosby (Bob Saget) im Jahr 2030. In der US-Sitcom «How I Met Your Mother» streckt sich die lange Geschichte schon über sechs Jahre. Im Jahr 2005 ging die erste Folge beim amerikanischen Network CBS auf Sendung. Vor genau einem Jahr wurde die 100. Folge ausgestrahlt und die Geschichte um Ted Mosby und seine lange Suche nach der Mutter der beiden Kinder (Lyndsy Fonseca und David Henrie), die sich diese Story in «How I Met Your Mother» in allen Details anhören müssen, hat immer noch kein Ende gefunden. In Deutschland ging die US-Sitcom erstmals 2008 bei ProSieben über den Bildschirm. Nach Erfolgen im Vor- und Nachmittagsprogramm des Privatsenders darf sie in der frischen fünften Staffel nun sogar in die Primetime. Jeweils am Mittwochabend ab 21.15 Uhr wird «How I Met Your Mother» zunächst in einer Doppelfolge, dann sogar mit vier Episoden am Stück gezeigt, während in Amerika gerade die sechste Staffel läuft.
Auch in der fünften Runde erzählt der alte Ted Mosby im Jahr 2030 noch seinen Kindern die Geschichte, wie er deren Mutter kennen gelernt hat. Doch auch wenn er doch viel um den heißen Brei herum redet: Viele Details sind schon ans Licht gekommen. Seine Geschichte begann im Jahr 2005 als der 27-jährige Ted Mosby (Josh Radnor) gerade mit seiner Ausbildung zum Architekten fertig ist und mit seinem WG-Mitbewohner und besten Freund Marshall Eriksen (Jason Segel), der ebenfalls kurz vor dem Ende seines Jurastudiums ist, zusammenlebt. Marshall ist seit neun Jahren mit Lily Aldrin zusammen (Alyson Hannigan), die sich direkt verloben und im Laufe der in der ersten Staffel auch zu heiraten beabsichtigen. Doch als Kindergärtnerin Lily dann einen Rückzug macht, erfolgt eine längere Trennung, ehe sie den Bund der Ehe am Ende der zweiten Staffel dann doch noch eingehen.
Doch dies ist nur eine der langen detailreichen Geschichte, die «How I Met Your Mother» erzählt. Ted Mosby ist auch mit Barney Stinson (Neil Patrick Harris) befreundet, einem Frauenheld, der vorzugsweise gerne Anzüge trägt und mich Macho-Sprüchen um sich wirft, während er gerne Scotch trinkt. Der möchte Ted Mosby zeigen, wie man Frauen angelt und sie verführt – wenn auch mit Lügen und abstrusen Geschichten. Und so lernt Ted auch die Moderatorin eines Lokalsender in New York City, wo die Handlung spielt, namens Robin Scherbatsky (Cobie Smulders) kennen, in die er sich in der erste Staffel verliebt und während der zweite Staffel sogar ein Jahr lang zusammen ist. Bei der Hochzeit von Marshall und Lily trennen sie sich jedoch wieder.
Die Hauptcharaktere von «How I Met Your Mother» tauschen ihre Geschichte dabei stets in einer Bar unterhalb der gemeinsamen Wohnung von Ted und Marshall aus, in die später auch die anderen Figuren teil- oder phasenweise mit einziehen. Auch sind oft auch Umzüge angedacht, doch der Schauplatz bleibt dennoch immer gleich, denn die fünf Freunde können offenbar nicht ohne einander auskommen und so führt sie ihr Schicksal immer wieder zusammen. Während Barney Stinson einen One Night Stand nach dem anderen herausfordert und sogar eine lange Liste an Frauen aufgestellt hat, bleiben Marshall und Lily immer zusammen. Nach ihrer Trennung finden sich Ted und Robin in den Staffeln drei und vier in unterschiedlichen Beziehungen wieder.
Doch eines Tages verliebt sich Barney in Robin, die Ex-Freundin von Ted, weshalb deren Freundschaft kurze Zeit aus Eis gelegt wird. Der coole Macho-Typ mit der Lizenz zum Anbaggern, der große Momente oft mit einem „Legendär“ quittiert und mit fiesen Sprüchen nicht geizt, hat den selbst aufgestellten so genannten „Bro Code“ gebrochen, der unter anderem besagt, dass die Ex des „Co-Piloten“ beim Anbaggern Tabu ist. Er wird weich und muss Robin seine Liebe gestehen - doch in der vierten Staffel geht er dem noch aus dem Weg, zum Ende der vierten Staffel näher sie sich jedoch an. Der Single-Typ der Gruppe hat es noch zu keiner festen Beziehung geschafft, welche er auf erfinderische und einfallsreiche Weise meidet. An diesem Punkt setzt die nun auf ProSieben zu sehende fünfte Staffel an. Immer wieder gibt es in der Handlung auch Begebenheiten wie zum Beispiel Partys oder Veranstaltungen, die Ted Mosby mit der späteren Mutter seiner Kinder aus dem Jahr 2030 verbinden. Sie hat er jedoch noch nie getroffen, weshalb sich die Geschichte hinaus zögert.
Bei «How I Met Your Mother» sind auch viele Gaststars aus anderen US-Sitcoms zu sehen gewesen. In der dritten und vierten Staffel beispielsweise ist Ted Mosby einige Zeit mit Dr. Stella Zinman zusammen, die sogar seine Fast-Ehefrau darstellt. Sie wird von Sarah Chalke gespielt, die in «Scrubs – Die Anfänger» Dr. Elliot Ried mimt. Außerdem spielte Bryan Cranston, der Hal aus «Malcolm mittendrin», als Ted Mosbys Vorgesetzter mit. Ein paar größere Rollen in den letzten beiden Staffeln hatten beispielsweise auch Stars wie Britney Spears, Enrique Iglesias oder Jennifer Lopez. Zu einem Cameo-Auftritt hat es sogar die deutsche Heidi Klum geschafft, sie sich in einer Folge bei der „Victoria Secret“ selbst spielt. «How I Met Your Mother» ist das Werk der beiden Autoren Craig Thomas und Carter Bays, die sich schon in die Dienste von David Letterman und «American Dad» stellten. Einen Großteil der bisher gezeigten Folgen begleitete Pamela Fryman als Regisseurin, die zuvor unter anderem auch an «Two and a half Men» beteiligt war. Die CBS-Serie des Produzenten Carter Bays, die in den Studios der 20th Century Fox in Los Angeles gedreht wird, steht in der fünften Staffel vor Veränderungen, die sich auch auf die Hauptcharaktere auswirken.
«How I Met Your Mother», das mit zahlreichen Preisen überhäuft wurde, ist nicht nur in den USA beliebt, sondern kam auch bei ProSieben hierzulande zuletzt gut an. Im Dezember konnten einige Folgen am Mittag sogar zwischen 13 und 14 Prozent Marktanteil der werberelevanten Zielgruppe einfahren. Knapp 500.000 der 14- bis 49-Jährigen schauten zu. Die US-Sitcom erhielt von ProSieben den Ritterschlag und darf mit der Erstausstrahlung der fünften Staffel in Deutschland sogar in die Primetime am Mittwoch. Denn die Sitcoms boomen beim deutschen Privatsender: Nach «Two and a half Men» am Dienstag und «Scrubs – Die Anfänger», das mit der finalen neunten Staffeln ebenfalls in die Primetime zurückkehren wird, darf sich nun auch «How I Met Your Mother» in Deutschland zur besten Sendezeit beweisen.
Der Erfolg der Sitcom-Schiene von ProSieben vor allem am Morgen und am Dienstagabend soll also ausgeweitet werden. Das quotenschwache «Vampire Diaries» wurde auf den Mystery-Montag verlegt und am Mittwoch wurde der Platz frei für eine US-Sitcom, die sich mit den Themen Liebe, Sex und Beziehungen auseinander setzt. Nicht unpassend ist nämlich mit «Desperate Housewives» das Vorprogramm, auch wenn sich beide Formate nicht ähnlich sind – doch der sonst eher weibliche Mittwochabend bei ProSieben könnte mit «How I Met Your Mother» nun eine neue Note bekommen haben. Legendär!
Die Geschichte von Ted Mosby, die er seinen Kindern im Jahr 2030 erzählt, wird nun also auch einer breiteren Öffentlichkeit in Deutschland bekannt werden, sofern sie diese US-Sitcom annehmen wird. Denn dann stehen auch «How I Met Your Mother» die Türen für einen ähnlichen Hit in deutschen Landen offen. Denn in den USA hat man noch nicht genug von Ted Mosby & Co. gehört. Das mag auch an dem sehr amerikanischen Charakter der Serie liegen, der auf dem deutschen Markt bislang jedoch am Samstagvormittag oder auch werktags in den Mittagsstunden versteckt wurde. Denn häufige Kritik an der deutschen Fassung von «How I Met Your Mother» ist nicht nur der Sendeplatz gewesen, sondern auch die eher schwächere Synchronisation im Vergleich zum Original in englischer Sprache. Doch mit einem prominenteren Sendeplatz am Mittwochabend ab 21.15 Uhr hat ProSieben einen guten Anfang gemacht – auch wenn die hohe Schlagzahl der aneinander gereihten vier Folgen am Stück möglichweise zu einer Überdosis führen könnte. Denn die Serie ist ansteckend, bekommen Fans von ihr oftmals nicht genug – auch legendär.