Eine grüne Hornisse, Frühstücksfernsehen, sexsüchtige Pharmavertreter und Shyamalans Fahrstuhlteufel. Quotenmeter.de stellt die wichtigsten Kinoneustarts der Woche vor.
«Love and Other Drugs»
Angesichts der bisherigen Arbeiten des oscar- und golden-globe-prämierten Filmemachers Edward Zwick, zu denen so bildgewaltige Dramen wie «Glory» (1989), «Last Samurai» (2003) und «Blood Diamond» (2006) gehören, wirkt sein neuestes Werk auf den ersten Blick doch recht harmlos. Dabei führt die romantische Tragikomödie «Love and Other Drugs» Zwick eigentlich gar zurück zu seinen Wurzeln, war doch schon sein Kinodebüt «Nochmal so wie letzte Nacht» (1986) inhaltlich ähnlich geartet. Und unter der Oberfläche ist auch «Love and Other Drugs» scheinbar gar nicht ganz so leicht verdauliche Kost wie zu vermuten wäre. Erzählt wird die Geschichte des charmanten und selbstverliebten Womanizers Jamie Randall (Jake Gyllenhaal), der seinen Job verliert, nachdem er mit der Freundin seines Chefs geschlafen hat. Zu seinem Glück ergattert er jedoch schon kurze Zeit später eine Stelle bei einem großen Pharmakonzern. Für diesen soll er verschiedenste Medikamente in Arztpraxen bewerben und die dortigen Mediziner dazu bringen, die Mittel zu verschreiben. Dabei lernt er eines Tages die an Parkinson erkrankte Künstlerin Maggie (Anne Hathaway) kennen, mit der er schon kurz darauf eine Affäre beginnt. Was für beide eigentlich ein weiteres lockeres Abenteuer werden sollte, entwickelt sich jedoch schon bald zu etwas Ernsterem.
Die Story basiert dabei auf dem Buch «Hard Sell: The Evolution of a Viagra Salesman» des ehemaligen Pharmavertreters Jamie Reidy, der darin mit seinen früheren Arbeitgebern und dem Gesundheitswesen der USA abgerechnet hat. Ob der Stoff auch auf der großen Leinwand diesem Anspruch gerecht werden kann, wird sich fast zwei Monate nach dem US-amerikanischen Kinostart nun auch hierzulande herausstellen.
OT: «Love and Other Drugs» von Edward Zwick; mit Jake Gyllenhaal, Anne Hathaway, Judy Greer, Josh Gad und Hank Azaria.
«Devil»
Längst hat das ehemalige Regiewunderkind M. Night Shyamalan seinen guten Ruf in Hollywood verspielt, den er sich einst mit den erstklassigen Thrillerdramen «The Sixth Sense» (1999) und «Unbreakable» (2000) aufgebaut hatte. Konnte er seinen großen internationalen Durchbruch noch mit zwei Oscarnominierungen (für die beste Regie und das beste Drehbuch von «The Sixth Sense») feiern, sorgte er im neuen Jahrtausend mit «Signs» (2002) und «The Village» (2004) zunächst für solide, aber dennoch ungleich schwächere Unterhaltung. Doch es sollte noch schlimmer kommen. Mit dem rundum enttäuschenden Fantasyfilm «Das Mädchen aus dem Wasser» (2006) erreichte Shymalan den Tiefpunkt seines künstlerischen Schaffens, was sich diesmal auch negativ auf das Einspielergebnis auswirkte. Und auch seine Nachfolgewerke «The Happening» (2008) und «Die Legende von Aang» (2010) waren meilenweit entfernt von der einstigen Qualität der Werke Shymalans, obgleich sie zumindest an den Kinokassen wieder passable Erfolge verbuchen konnten.
Nun versucht der US-Amerikaner mit indischer Abstammung seinen Namen mithilfe einer neuen Strategie wieder reinzuwaschen. So hat er die «Night Chronicles» ins Leben gerufen, eine Horrorreihe, deren Filme zwar auf seinen Ideen basieren, ansonsten aber von anderen Filmemachern realisiert werden sollen. Den Anfang macht nun der vielversprechende Horrorthriller «Devil», bei dem Shymalan abseits seiner Funktion als Ideengeber lediglich als Co-Produzent in Erscheinung tritt. Das eigentliche Drehbuch stammt hingegen von Brian Nelson («Hard Candy»). Die Inszenierung übernahmen die Brüder Drew und John Erick Dowdle («Quarantäne»). Im Mittelpunkt der Handlung stehen fünf einander fremde Menschen, die gemeinsam in einem Fahrstuhl stecken bleiben. Während der wegen eines Suizidfalls im Gebäude anwesende Detective Bowden (Chris Messina) zusammen mit dem Wachpersonal alles daran setzt, die Eingeschlossenen zu befreien, lassen mysteriöse Vorkommnisse im Fahrstuhl bald nur noch einen Schluss zu: einer von ihnen ist der leibhaftige Teufel.
OT: «Devil» von John Erick Dowdle und Drew Dowdle; mit Chris Messina, Logan Marshall-Green, Jenny O’Hara, Bojana Novakovic und Jacob Vargas.