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Sie beklagt, dass sie als Urheberin des Vorspanns genannt werden müsse. Gleichzeitig könnte im Falle dass sie Recht bekommt eine finanzielle Nachvergütung geltend machen. Die Entscheidung des Oberlandesgerichts München soll am 10. Februar 2011 verkündet werden und könnte Folgen für die ganze Branche haben. Denn der «Tatort»-Vorspann ist nur ein Einzelfall: Er entstand 1969, damals hatte man die Grafikerin mit pauschal 2500 Deutschen Mark abgespeist. Doch wegen der mehrfachen Wiederholung in den über 800 Folgen der Krimi-Reihe, sieht ihr Anwalt diese Summe als deutlich zu gering an und will die klaffende Lücke zwischen Vergütung und umfangreicher Nutzung vor Gericht schließen.
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Wem die Augen im Fadenkreuz und rennenden Beine auf dem nassen Asphalt gehören, ist bereits geklärt. Der Darsteller im Vorspann ist Horst Lettenmayer. Er bekam für den Dreh damals einmalig 400 DM. Auch er wollte eine Nachvergütung einklagen, hatte vor Gericht aber keinen Erfolg. Als späte Anerkennung spielte er 1989 in dem Schimanski-«Tatort» „Der Pott“ einen Gewerkschaftsboss, der als Leiche endet. Die Titelmusik wurde 1970 von Klaus Doldinger komponiert, in der Endfassung spielte Udo Lindenberg das Schlagzeug.