Mit dem Wechsel von MTV ins Bezahlfernsehen hat sich auch der Free-TV-Sender VIVA neu ausgerichtet und verändert.
Während MTV zum Jahreswechsel ins Pay-TV wechselte, hat sich auch bei VIVA einiges verändert. Von MTV Networks Germany wird VIVA nun als einziger Free-TV-Sender aufgebaut und soll sich auf dem Markt neu positionieren. Unter diese Umstrukturierungen im Musikfernsehen fällt auch das Aus von «MTV Home», das seit dem Start von MTV im Bezahlfernsehen auch auf VIVA wiederholt wird. In der zweiten Jahreshälfte soll es Ersatz geben. Ein neues Format, das mit erfolgreichen Elementen aus «MTV Home» und «Viva live» bestückt werden soll, wird dann das neue VIVA zieren, das jetzt schon allmählich Gestalt anzunehmen versucht. Der Musiksender erhält eine neue Ausrichtung. Doch wie kommt das beim Publikum an? Wie erleben die Zuschauer die Revolution im Musikfernsehen? Was halten sie vom neuen VIVA? Die Quotenmeter.de-Forumsteilnehmer machten sich ein Bild und schilderten ihre Meinung zum neuen Free-TV-Sender VIVA. „Es ist nicht wirklich ein neues Konzept. Es ist nur ein neues Logo und ein reinpacken von MTV-Sendungen beziehungsweise irgendwelche Serien, bei denen man sich fragt was sie auf einem ja ursprünglich als ‚Musiksender‘ deklarierten Programm zu suchen haben. Es sollte wieder mehr auf Musik gesetzt werden, vor allem am Nachmittag, um mal ein Kontrastprogramm zu den gefühlten vier Millionen Sitcoms und Reality-Dokus zu haben. Dass Musik zur Primetime kaum einen Sinn hat, müssten sie doch auch mal begreifen“, beschreibt Gulasch123 seine Eindrücke.
„Hab mir mal das Programm auf VIVA angeschaut. Ist schlimmer als jeder Horrorfilm. Ich meine, es gibt zwar die ersten Stunden des Tages sehr viel Musik. Aber nur der «Get the Clip»-Kram und dieser SMS-Mist. Das nimmt einem die Freude“, hatte auch falke16 keine guten Erfahrungen gemacht. „Bis 14 Uhr gibt es zwar Musik, bis auf den «VIVA Wecker» um 6 Uhr wird aber alles nur mit SMS-Shows vollgestopft sein. Dann laufen ab 15 Uhr auf VIVA bis um Mitternacht überhaupt keine Musikclips mehr. Man zeigt lieber aussortierte Nick-Serien wie «Drake und Josh» oder «Zoey 101». Außerdem die Serie «Alle lieben Jimmy», und MTV-Reality wie «My Super Sweet 16», «The Short List», «Kendra», «The Girls of the Playboy Mansion» und dazwischen noch total unpassend «Friends». Ab 19 Uhr beglückt man uns dann mit der 100. Wiederholung von «Futurama» gefolgt von «Family Guy»“, hat Waterboy das Programm des neuen VIVA genau analysiert. „Und einmal mehr denke ich mit Wehmut an das VIVA von vor 10 Jahren. Ja, manchmal sind Veränderungen eben doch Mist“, gesteht sich Hundejunge ein. Doch es gibt auch positive Rückmeldungen: „Da ich das alte Design überhaupt nicht mehr sehen konnte und das Logo mit den wechselnden Farben das Schrecklichste überhaupt war, überzeugt mich der neue Auftritt doch sehr. Vor allem das einheitliche Design der Station IDs, der Vorschauen und der Namenseinblendungen bei den Clips gefällt mir. Insgesamt wirkt VIVA erwachsener“, schreibt Happosai-Fan.
„Musikfernsehen war bis zu Beginn des neuen Jahrtausends wirklich was Tolles und teilweise auch Innovatives - aber die Zeiten ändern sich. Reines Musikfernsehen ist heute nun mal nicht mehr so gefragt wie es noch vor 15 Jahren zum Beispiel war. Heutzutage kann man die Musik haben die man möchte - wann man will“, führt troubled den Wandel im Programm auch auf das veränderte Zeitalter zurück. Eine ganz andere Theorie hat DrPCox: „MTV hat wohl gute Quoten geholt und hat(te) seine Zielgruppe. Das will man nun auch auf dem Konto sehen und macht eben einen Pay-TV-Sender draus. Im gleichen Zug macht man aus VIVA das ‚alte MTV‘ und sichert sich so die Zuschauer, die nicht mit zum Pay-TV gehen wollen, denn das alte VIVA brauchte nun wirklich niemand mehr“, beschreibt der Forumsteilnehmer. Eine Alternative zum Musikfernsehen sind mittlerweile auch die Videoportale wie YouTube geworden, die Musik-Clips bereithalten.
„Wenn man schon weiß, welche Videos man sehen will, sind die Videoportale eine Alternative. Aber wenn man neue Musik kennenlernen will, oder wenn man Interpret und Titel nicht mehr weiß, hilft einem das wenig. Dafür waren die Musiksender immer gut“, sagt Glenn. „Ich bin kein großer YouTube-Fan. Mehr Reiz sehe ich darin, auch mal neue Songs serviert zu bekommen - möglichst mit Videoclip“, möchte auch revo das Musik-TV nicht missen. „Wenn es nur um das Entdecken von neuer Musik geht, dann muss ich sagen, dass ich in den letzten Jahren zahlreiche Interpreten durchs Musikfernsehen entdeckt habe, aber alle nur auf einen bestimmten Sender. Und das würde ich mittlerweile nicht mehr missen wollen. VIVA ist dafür vollkommen ungeeignet“, meint ZehnGrammZucker abschließend.