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Warum «Glee» mehr als nur eine Fernsehserie ist

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In manchen Statistiken folgt «Glee» schon auf die Beatles. Was der «Glee»-Cast in seinen eineinhalb Jahren alles beeindruckendes auf die Beine stellte…

Vor mehr als eineinhalb Jahren brach in den Vereinigten Staaten das «Glee»-Fieber aus; der Broadcaster FOX begeisterte mit dem Musical-Format von Ryan Murphy und den darin vorkommenden überspitzten Charakteren und vor allem der Musik die junge Bevölkerung in den USA. Rund zwölf Millionen Menschen verfolgen die Episoden in Übersee Woche für Woche. «Glee» ist aber auch außerhalb des Fernsehens ein riesiger Erfolg. Pünktlich nach jeder Episode stehen im iTunes-Store die entsprechenden Coverhits zum Download zur Verfügung. Einige davon sind übrigens auch in Deutschland schon verfügbar.

Die «Glee» fasziniert Menschen rund um den ganzen Globus. Singles des «Glee»-Casts verkauften sich dabei mehr als 13 Millionen Mal, Alben wurden mehr als fünf Millionen Mal an den Mann oder die Frau gebracht. Drei Soundtrack-Alben gab es zu Staffel eins, darüber hinaus auch zwei EPs. Bei iTunes wurde zudem ein großes Album mit allen 100 Studio-Songs der ersten Runde veröffentlicht und während Staffel zwei wurde diese Schlagzahl bislang nicht verringert.

Neben CDs gibt es von «Glee» inzwischen auch zahlreiche DVDs und Blu-Rays – die Macher decken wirklich jede noch so kleine Nische ab. Zu den bekanntesten Songs der ersten «Glee»-Staffel zählt sicherlich das Cover des Hits „Don’t stop believing“ von Journey, das seine Premiere in der «Glee»-Version am Ende des Piloten feiert. Bei YouTube gibt es entsprechende Videos dazu in vielfältiger Ausführung; die meisten von ihnen wurden mehr als eine Million Mal angeklickt. Ähnlich erging es der Cover-Version von Katy Perrys Hit „Teenage dream“. Die «Glee»-Variante schaffte es binnen sechs Wochen auf weit mehr als sechs Millionen Aufrufe.

2009 – also im Startjahr – brachte «Glee» 25 Songs in den Top 100 der Billboard-Charts unter. Dass die junge Truppe damit auf den Pfaden einer ganz erfolgreichen Band wandelt, dürfte für sie das vielleicht größte Kompliment sein. Zuletzt gelang den Beatles im Jahr 1964 ein besseres Ergebnis: Sie landeten damals mit 31 Songs Hits unter den Top 100.

Die Musik von «Glee» verzaubert viele; unter anderem auch Madonna, der sogar eine ganze Episode gewidmet wurde. Eine Minderheit störte sich aber auch daran; wobei nicht ganz klar ist, ob entsprechende Bands durch einen Boykott nicht einfach nur in die Presse wollten. Bryan Adams und Coldplay beispielsweise verboten den Machern im Jahr 2009 ihre Songs zu interpretieren. Im Jahr 2010 nahmen die Musiker diese Entscheidung immerhin wieder zurück.

Für die zweite Staffel hatte Serienschöpfer Ryan Murphy angekündigt noch mehr populäre Musik zu verwenden, um die Serie somit noch mehr auf die werberelevanten 18- bis 49-Jährigen zuzuschneiden. Für die musikalischen Ergüsse wurde der Cast in den vergangenen Monaten mit Preisen überschüttet. Jüngst gewann man gleich zwei „People Choice Awards“, wurde für die NAACP Image Awards nominiert und darf auch auf einen der renommierten Brit Awards hoffen. Hier ist «Glee» in der Kategorie „International Breakthrough Act“ vorgesehen.

Kurzum: Dank des riesigen musikalischen Erfolgs von «Glee» - mitsamt Tournee – ist die Serie für die Macher eine wahre Goldgrube. Denn: Eine Episode der Serie kostet rund drei Millionen Euro – sie ist aber wegen der cleveren Verwertungskette ein Vielfaches wert. Ähnlich gut verdient nur der Disney-Konzern mit seinen Formaten wie «Hannah Montana».

Mehr zum Thema... Glee Hannah Montana
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