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Liebe Annette Frier,

von
Sie sind für viele Ihrer Kollegen einfach zu beneiden! Und das nicht etwa wegen Ihrer einstigen «Wochenshow»-Tätigkeit. Denn was für einige Ihrer damaligen Mitstreiter (z.B. Ingolf Lück oder Markus Maria Profittlich) immer noch die Zeit ihrer Karriere ist, an die sie sich am liebsten zurück erinnern oder mit denen die Zuschauer sie überhaupt noch sofort verbinden, haben Sie scheinbar schon längst hinter sich gelassen.

Auch, dass Sie mal im «Switch»-Team waren oder des Öfteren in der «Schillerstraße» wohnten, scheint inzwischen sehr weit zurückliegende Vergangenheit zu sein.

Der große Umbruch kam im letzten Jahr als Sie Ihre erste Serienrolle antraten. Sat.1 hatte sich mit Ihnen dazu entschlossen, eine Anwältin auf die deutsche TV-Bühne zu bringen, die auf unkonventionelle Art in einem provisorischen Kaufhaus-Büro ihre Klienten empfängt und schon mal die ein oder andere Sitte, die man als Jurist eigentlich beachten sollte, hinter sich lässt, um den viel geplagten Mandanten mit sympathischem und beherztem Einsatz frei zu boxen. Dabei unterstützt von ihren besten Freunden, die auch in demselben Kaufhaus arbeiten oder dort oft vorbeischauen, ermitteln Sie als «Danni Lowinski» meistens erfolgreich - und dies nicht nur in der Serie, sondern auch in der Realität, denn zwischen 2 und 3 Millionen Menschen sahen sich pro Folge die Fälle der Frau Lowinski in der ersten Staffel der komödiantischen, aber doch auch gelegentlich auf eine angenehme Art nachdenklichen Anwaltsserie an.Dadurch haben Sie mit Ihrem Team auch der deutschen Serie sehr aus ihrem Tief der letzten Jahre geholfen.

Jüngst ist einer der Leute, der neben Ihnen wohl hauptsächlich zum Erfolg der Serie beiträgt, zumindest teilweise abgesprungen: Marc Terjung, Ihr gelobter und geliebter Headautor. Er hat einige andere Verpflichtungen wahrnehmen müssen und konnte sich deshalb nicht mehr hauptsächlich für das Erdenken Ihrer Fälle in der zweiten «Danni Lowinski»-Staffel zur Verfügung stellen. Doch auch hier sind Sie, werte Frau Frier, zu beneiden. Während man durch solche Wechsel bei anderen Serien wohl schwarz sehen würde, können Sie auf den Zusammenhalt und die Harmonie eines tollen Teams bauen. Herr Terjung arbeitete mit Benedikt Gollhardt erneut so hervorragend zusammen, sodass vermutlich kein Qualitätsverlust in der demnächst erscheinenden Staffel Zwei zu erkennen sein wird. Bei der Inhaltserarbeitung einer eventuellen dritten Staffel jedoch würde er dann gerne wieder dabei sein. Besser kann so ein Fall also nicht gelöst werden, auch nicht von Ihnen als Serienfigur Danni.

Doch damit immer noch nicht genug: Jetzt wurde noch bekannt, dass Ihre Erfolgsserie, mit der Sie ja noch 2010 den Deutschen Fernseh- und auch Comedypreis höchst verdient eingeheimst haben, eventuell sogar in den USA adaptiert werden könnte.
Der kleinste Sender der fünf großen Networks, The CW, wird jedenfalls in den CBS-Television-Studios eine amerikanische «Danni Lowinski» pilotieren lassen. Das war das erste Mal, dass eine deutsche Serie in den USA getestet wurde. Und es wäre dann natürlich auch eine Premiere, wenn es sogar zur wirklichen Umsetzung Ihres US-Pendants reichen würde. Was wäre das für ein Triumph für Sie, Ihren Haussender und die schon zwischenzeitlich tot geglaubte Deutsche Serie?!

Da kann man schon jetzt sicher sein, dass Ihre aus Kanada stammende Kollegin Amanda Walsh, die „die Lowinski“ bei The CW spielen soll, bestimmt nicht so glücklich dastehen wird, wie Sie es derzeit tun. Außerdem muss man in den USA erstmal so ein super Team für die Serie zusammengetrommelt bekommen, wie Sie es haben. Auch dort wird man Sie also beneiden. Hoffentlich schlägt dieser Neid nie in Missgunst um – weder im In- noch im Ausland!

Ich wünsche Ihnen, dass Sie noch lange so glücklich und beneidbar bleiben können und auch die zweite Staffel «Danni Lowinski» ein Erfolg werden wird.
Doch da Sie ja momentan auf einer Erfolgswelle schwimmen, sollte das kein Problem sein.

Herzlichst
Ihr
Gregor Elsbeck

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