Rob Vegas

Welcome To The Jungle!

von
Internet-Star Rob Vegas wurde gezwungen sich das Dschungelcamp auf RTL im Finale anzusehen und ringt mit sich um eine Beschreibung.

Die Einschaltquoten waren hervorragend, die Presse hatte ihren Spaß und überall in den Straßen und Mietwohnungen der Nation wurde gern darüber geredet. Das «Dschungelcamp» auf RTL scheint die Gesellschaft mehr in seinen Bann zu ziehen als jede Debatte über eine Erhöhung des Hartz4-Regelsatzes. Ich selbst hatte mich bis zum Finale erfolgreich dagegen gewehrt. Man kann es auch einfach nicht schauen, jedes Highlight verpassen und wird trotzdem dank der Medien und Webseiten genauestens informiert. Flüchten ist völlig zwecklos.

Keiner kann dem Dschungel entkommen. Nicht einmal ich konnte mich vor den kleinen Schlagzeilen in der Tankstelle, oder bei Gesprächen von Hausmüttern an der Kasse im Edeka schützen. Meist reichte nur schon ein Satz und ich konnte mir den Rest denken. Nebenbei sei übrigens ruhig einmal erwähnt, dass meine drei Wochen ohne Telefon und Internet daheim jede dieser Prüfungen von Bach und Zietlow um Welten toppen. Doch am Ende musste ich mich geschlagen geben, saß mit Freunden vor dem TV-Gerät und niemand wollte sich mit mir eine schöne Dokumentation auf Phoenix ansehen, sondern vielmehr fieberte man auf das Finale und hatte schon die Handys zum Voting griffbereit neben den Salzstangen stehen. Mein Vorschlag sich vielleicht einen Film anzusehen brachte mir dabei beinahe den Rauswurf aus dem Sofacamp.

Ich fügte mich also meinem Schicksal. «Dschungelcamp» auf RTL mit Stars aus dem Fernsehen. Nur kannte ich bis auf die Dame aus dem Knast weder den ehemaligen Morningshow-Moderator, noch diesen Schwimmer mit geliehenem Körper aus einer Shampoo-Werbung. Echte Stars scheinen dank des wirtschaftlichen Aufschwungs gar nicht mehr ins Camp zu müssen. Ein Hoffnungsschimmer? Vielmehr scheint es im Fernsehen mittlerweile die Privatinsolvenz zu sein 16 Tage nach Australien zu gehen, seine medialen Schandtaten durch Kakerlakenbäder zu sühnen und am Ende sogar noch dem Titel entgegen zu fiebern. Man hatte wirklich das befremdliche Gefühl, dass die Krone im Dschungel wirklich vergleichbar mit einem Bambi wäre. Jetzt will ich gewinnen! Und für diesen Preis würde ich sogar in ein Rattenloch steigen! Hurra! Darüber aufregen braucht sich schon lange niemand mehr. Der Känguru-Hoden ist von der TV-Geschichte angestaubt und Lachen ist erlaubt. Selbst die Moderatoren machen sich bisweilen über ihre Kandidaten lustig. Eigentlich scheint es mittlerweile ihre Hauptaufgabe zu sein. Dabei hatte ich erst gestern auf Spiegel Online ein Interview von einem Fernsehmacher gelesen, welcher den Erfolg von Werner Schulze-Erdel und Harry Wijnvoord durch ihre Liebe zu den Kandidaten erklärte. Jeder mochte diese Typen und hätte sie sofort zu Kaffee und Kuchen eingeladen.

Nur möchte man wirklich mit Bach und Zietlow das Weihnachtsfest zusammen feiern? Lassen wir sie lieber im Dschungel.

Ihr

Rob Vegas

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