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Ulrich Meyer führt in Form von Interviews durch die entsprechenden Fälle, zwei an der Zahl werden behandelt. Die Fälle sind der breiten Öffentlichkeit bekannt, sie sorgten seiner Zeit für viel Aufsehen: Zum Auftakt ging es zum einen um den Holzklotz-Mord. Die Einspieler sind von Laiendarstellern nachgestellt und zwar ähnlich schlecht wie auch im ZDF-Format «Aktenzeichen XY». Hier zeigt sich in der Tat eine – aber eben die einzige – Parallele. Überraschend war, dass das «ErmittlungsAKTE»-Team beim ersten Fall sogar den renommierten Schauspieler Dominique Horwitz als Darsteller für den Mörder gewinnen konnte.
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Ohne den zackigen Einspielern und den kurzen und knappen Interviews würden sich die teils doch sehr komplexen Zusammenhänge der verschiedenen Mordfälle zu sehr in die Länge ziehen. Der Fokus des Formats liegt aber – anders als bei «Aktenzeichen XY» klar auf der Dokumentation der Ermittler. Aktuelle Bezüge werden nur sehr kurz hergestellt. In der Mitte der Folge besucht Meyer beispielsweise einen Aufklärungstrupp der Bundeswehr. Eine «AKTE»-Mitarbeiterin soll mit Hilfe von Wärmebildkameras gefunden werden. Verschwendete Sendezeit; von vorn herein ist klar, dass das natürlich kein Problem ist. Die knapp fünf Minuten hätten sich die Macher also sparen können und lieber dem widmen, was in dem Format viel zu kurz kommt.
Nämlich die aktuellen Fahndungen. Zwei an der Zahl gab es in der «ErmittlungsAKTE» in dieser Woche, beide zusammen kamen vielleicht auf gut fünf Minuten Sendezeit. Würde sich die Sendung ausführlicher mit diesen Themen befassen und vielleicht auch Interviews zu solchen Fahnungen bieten, bekäme das Format noch mehr Relevanz. Ganz offenbar will man aber gezielt nicht in direkte Konkurrenz zu «Aktenzeichen XY» treten. Am Ende der Sendung bleibt eigentlich nur eine Frage: Wieso hat Sat.1 den hervorragenden Ulrich Meyer, der für den Sender steht wie kaum ein zweiter Moderator, so lange nur in seiner «Akte» versteckt? Meyer ist so etwas wie der Kloeppel von Sat.1 – er steht für viele Zuschauer für „Seriösität“ – oder eben das, was der Sat.1-Zuseher für seriös hält. Ihm mehr Sendungen und Sendezeit zu geben, ist eine vollkommen richtige Entscheidung.