TV und so

Doku-Soap-Promi-Doku-Soaps

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«Die Geissens» oder «Die Wollnys»: Unser Praktikant will mehr von den Promi-Doku-Soaps.

Mit «Die Geissens» erreichte RTL II besonders in der werberelevanten Zielgruppe gute Einschaltquoten. Meist erfolgreich lief es auch für «Die Wollnys», die ebenfalls bei RTL II ausgestrahlt werden. Man hat hier anscheinend ein neues Subgenre der Doku-Soaps entdeckt, das bei bestimmten fernsehrelevanten Zuschauergruppen gut ankommt: Die Doku-Soap-Promi-Doku-Soap – die Doku-Soap über Doku-Soap-Promis. Damit sind diejenigen Menschen gemeint, die sich innerhalb von Sendungen wie «Frauentausch», «Mitten im Leben» oder anderen diversen Nachmittagsformaten beliebt gemacht haben und aufgrund guter Einschaltquoten sogar eine eigene Sendung rechtfertigen.

Im Falle der Geissens war dies beispielsweise die Sendung «Goodbye Deutchland» bei VOX. Daniela Katzenberger dürfte das wohl bekannteste Beispiel für eine erfolgreiche Zweitverwertung der sogenannten Doku-Soap-Promis sein – die Quoten ihrer eigenen, kürzlich bei VOX ausgestrahlten Sendung waren hervorragend. Und Millionär Robert Geiss hat es kürzlich sogar zu Maischbergers ARD-Talk gebracht.

Mittlerweile werden die Nachmittags-Dokusoaps auch danach ausgerichtet, in ihrem Genre prominente Protagonisten zu produzieren: Ein tägliches Format eignet sich ideal dazu, bestimmte Familien und Personen auf ihren Unterhaltungswert beim Zuschauer zu testen – gibt es besonders starke Quoten, dürfen sie ein weiteres Mal in der Sendung auftreten, solange bis die Zuschauerzahlen eine eigene Sendung rechtfertigen. Idealer kann günstiges Fernsehen nicht produziert werden, denn der Sender geht in keinem Fall ein Risiko ein.

Und wo wir schon dabei sind: Wo sind eigentlich die Doku-Soaps der gescheiterten Topmodel-Kandidatinnen respektive Sarah Knappik? Oder von den zahlreichen miesen Laiendarstellern in Sendungen wie «Familien im Brennpunkt» oder «Richterin Barbara Salesch»? Oder weiteren Familien mit elf Kindern, deren Namen sich anhören, als wären sie einem orientalischen Curry-Gewürztopf entsprungen? Ich will mehr und mehr dieser Doku-Soaps. Dann brauche ich auch kein Feierabend-Bier mehr – der bloße Konsum dieser Sendungen lässt schon genug Hirnzellen absterben.

Kurz-URL: qmde.de/47759
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