Die Besten der Besten: vorgestellt werden «The King's Speech» und «127 Hours», die beide für die begehrtesten Oscars nominiert sind.
«Dschungelkind»
Basierend auf Sabine Kueglers gleichnamiger Autobiographie, startet am Donnerstag der Spielfilm «Dschungelkind» in den deutschen Kinos. Mit rund 130 Minuten hat das Werk eine beachtliche Laufzeit vorzuweisen – die Großzahl an Kritikern ist sich aber einig, dass die malerischen Landschaften und einwandfreien schauspielerischen Leistungen über die ein oder andere zähe Filmstelle hinweg trösten. Damit hat die Verfilmung ihrer Vorlage etwas voraus: das Buch, das 2005 veröffentlicht wurde, wurde zwar innerhalb kurzer Zeit ein Bestseller, heizte gleichzeitig aber auch eine heftige Diskussion zwischen Literaturkennern und Organisationen für Menschenrechte an. Der Grund dafür ist Kueglers oftmals sehr persönliche Schilderung ihrer Jugend: aufgewachsen ist die heute 38-Jährige hauptsächlich in der Wildnis Nepals und Indonesiens. So zog sie 1978 im Alter von 5 Jahren mit ihren Eltern, zwei Sprachwissenschaftlern und Missionaren, sowie den beiden Geschwistern nach West Papua. Dort wurde sie mit dem Alltag und den Bräuchen der Fayu vertraut, einem Volk Neuguineas, dem vor Familie Kuegler noch niemand beigewohnt hatte. Ohne Kontakt zur Zivilisation verbrachte Sabine Kuegler hier immerhin die nächsten elf Jahre ihres Lebens – anschließend ging es zurück nach Deutschland, wo sie unter anderem die Schule besuchte, ihr erstes Buch schrieb, heiratete und auch in der Schauspiel-Branche tätig wurde.
Eine bemerkenswerte Laufbahn, so viel steht fest. «Dschungelkind» ist Kueglers Erstling treu geblieben und beleuchtet so ihren Werdegang vom Urwald in Neuguinea bis dem Internat in der Schweiz. Erstere Umgebung ist für die junge Sabine, verkörpert von den beiden Darstellerinnen Stelle Kunkat und Sina Tkotsch (um die entsprechenden Entwicklung abzeichnen zu können), ein wahrer Spielplatz – bis ihrer Famile bewusst wird, dass sie mitten in einen Bürgerkrieg zwischen verfeindeten Völkern gezogen sind. Mit der westlichen Welt hat Sabine aber ebenfalls stark zu kämpfen. Gedreht wurde dabei sowohl in Malaysia als auch am Schloss Wittgenstein in Bad Laasphe. Neben Kunkat und Tkotsch spielen Thomas Kretschmann (Klaus Kuegler) und Nadja Uhl (Doris Kuegler).
OT: «Dschungelkind» von Roland Suso Richter; mit Thomas Kretschmann, Nadja Uhl, Stella Kunkat, Sina Tkotsch und Tina Engel.
«Freundschaft Plus»
Friends with Benefits, hierzulande bekannt als Freunde mit Bonusleistung. Eine schmeichelnde Formulierung für den bedingungslosen Sex zwischen zwei guten, wenn nicht sogar besten Freunden. Längst kein Tabuthema mehr, wurde das Thema inzwischen in jeder zweiten Seifenoper oder Komödie aufgegriffen und führt stets von den nicht abzuwendenden Problemen in der Anti-Beziehung zum schlussendlichen Treuegelübde. In den Vereinigten Staaten scheint das Story-Motiv zur Zeit besonders beliebt zu sein. So ist nicht nur eine Fernsehserie auf NBC in Planung, betitelt «Friends with Benefits», sondern auch zwei Filme mit dem nahezu identischem Plot finden ihren Weg in die Kinos. Der erste davon ist nun eben «Freundschaft Plus», der im Original auf «No Strings Attached» hört, in seiner ersten Fassung aber ebenfalls «Friends with Benefits» hieß. Die Hauptrollen spielen Ashston Kutcher und Natalie Portman. Ein kleiner, aber feiner Brückenschlag an dieser Stelle: Portman arbeitet in «Black Swan» an der Seite von Mila Kunis und eben die gibt die Protagonistin im Film «Friends with Benefits», der im Sommer dieses Jahres seine Premiere feiern soll. Kunis' männlicher Filmpartner ist in diesem Falle Justin Timberlake.
Zur Story von «Freundschaft Plus»: Die Jugendfreunde Emma Kurtzman und Adam Franklin sind über die Jahre kaum in Kontakt geblieben, treffen sich aber von Zeit zu Zeit auf Partys oder ähnlichen Events. Diese führen eines Abends zum Alkohol und der wiederum zu hervorragendem Sex. Pech für Adam, dass Doktorin Emma keine Beziehung sucht, sondern nur das Schäferstündchen für zwischendurch. Einige Wochen kann auch Adam mit dieser Situation leben, bis er sich darüber klar wird, was er wirklich für Emma emfpindet und ihr sein Herz ausschüttet. Nur kann die wenig damit anfangen. Regie bei dem modernen Liebesdilemma führte Ivan Reitman, bekannt als «Ghostbusters»-Regisseur. «Freundschaft Plus» zeigt sich überraschend stark in Sachen Einnahmen und konnte sein Budget von etwa 25 Millionen Dollar bislang verdoppeln. Die Quotenmeter.de-Kinokritik von Markus Trutt lesen Sie noch heute bei Quotenmeter.de.
OT: «No Strings Attached» von Ivan Reitman; mit Natalie Portman, Ashton Kutscher, Cary Elwes, Kevin Kline und Lake Bell.