Zu Guttenberg hilft Karnevalsorden

Mit dem Bruder des Verteidigungsministers als dessen Vertretung kam «Wider den tierischen Ernst» auf die besten Werte seit Jahren.

Ironie des Schicksals: Schon vor Monaten war Karl-Theodor zu Guttenberg für den karnvealistischen "Orden wider den tierischen Ernst" nominiert worden, während der Verleihung steckt er nun inmitten von Plagiatsvorwürfen um seine Doktorarbeit. Die Teilnahme an der Veranstaltung hatte er allerdings schon vor Wochen abgesagt, dafür sprang sein jüngerer Bruder Philipp in die Bresche und steigerte direkt das Interesse an der Übertragung.

13,6 Prozent der Fernsehzuschauer sahen sich «Wider den tierischen Ernst 2011» an - ein so hoher Marktanteil wurde seit 2007 nicht mehr registriert. Die Reichweite toppte sogar die vergangenen vier Jahre allesamt: 4,63 Millionen Zuschauer hatten eingeschaltet. Bei der jungen Zuschauergruppe der 14- bis 49-Jährigen hielt sich das Interesse zwar wie üblich in engen Grenzen, fiel aber dennoch deutlich höher aus. 420.000 sahen zu, in den letzten Jahren waren es höchstens 290.000 gewesen. Der Marktanteil lag bei sehr niedrigen 3,1 Prozent.

Die den öffentlich-rechtlichen Sendern gegenüber aufgeschlossenen jungen Zuschauer flohen offenbar zum ZDF, das zur gleichen Zeit mit einem Thriller große Erfolge feiern konnte. «Mörderisches Wespennest» kam auf 6,08 Millionen Zuschauer insgesamt und konnte vor allem bei den Zuschauern unter 50 punkten. Hier sahen 1,36 Millionen zu, der Marktanteil lag bei 10,0 Prozent. Der zweite Thriller des Abends, «The Contract», konnte sogar 11,3 Prozent aufweisen, beinahe das Doppelte des ZDF-Schnitts.