Nach fast einjähriger Pause kehrt die Jauch-Show wieder ins Fernsehen zurück. Mit Regeländerungen will man dem Quotenverfall entgegen treten.
Das war eigentlich ein Einstand nach Maß: Am 4. September 2009 holte die von Oliver Pocher moderierte Event-Show «5 gegen Jauch» 6,69 Millionen Menschen. Zahlreiche Bundesbürger interessierten sich dafür, wie sich Fragensteller Jauch auf dem Kandidatenstuhl schlagen würde. Das RTL-Format hatte somit zahlreiche Zuschauer mehr als eine andere Sendung, in der ein Moderator die Kandidatenrolle einnimmt: «Schlag den Raab». Bei den für die Werbewirtschaft wichtigen 14- bis 49-Jährigen holte die Sendung 28,9 Prozent Marktanteil. RTL hatte demnach einen sehr guten ersten Freitagabend in der neuen TV-Saison: 2008/2009 kam der Kölner Sender im Schnitt beispielsweise auf 16,6 Prozent – die Jauchshow lag also mehr als zwölf Prozentpunkte über dem Senderschnitt.
14 Wochen später folgte die zweite Ausgabe, die erwartungsgemäß etwas nachließ.700.000 Zuschauer ab drei Jahren gingen verloren – hier war das Minus also noch überschaubar. Bei den Umworbenen krachte die Quote aber auf 20,2 Prozent – und das, obwohl sich der RTL-Schnitt inzwischen auf 17,3 Prozent verbessert hatte. Es liegt also die Annahme nahe, dass sich das vorhandene Konzept sehr schnell abnutzen würde.
Die dritte Ausgabe, die am 5. Februar 2011 lief, verlor erneut: 5,34 Millionen Menschen sahen zu, im Vergleich mit Folge zwei also wieder ein Minus von knapp 700.000 Menschen. Mit nur noch 18,3 Prozent in der Zielgruppe näherte sich die von Oliver Pocher moderierte Sendung immer mehr dem Senderschnitt an. Das änderte sich auch bei Folge vier nicht, die erneut nur wenige Wochen später auf Sendung ging. 16,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe waren die Folge: «5 gegen Jauch» fiel erstmals unter den RTL-Schnitt, der sich im März auf 18,5 Prozent verbessert hatte. RTL reagierte und stellte vorerst keine Folgen mehr her.
Nun kehrt das Format zurück – und die Ausgangsposition hat sich nicht verbessert. Der Kölner Sender ist inzwischen nochmals deutlich stärker geworden. Im Februar steht RTL zwar nicht mehr so stark da wie noch im Januar, als der Kanal auf weit ober der 20-Prozent-Marke lag, dennoch sind die aktuell erreichten 19,6 Prozent eine Hausnummer, die man erst einmal toppen muss. Regeländerungen sollen dafür sorgen: „Neu ist, dass nicht mehr fünf einzelne Kandidaten gegen mich antreten, sondern sich gegen mich verbünden“, erklärt Jauch. Ein direktes Wissensduell also gegen den «Wer wird Millionär?»-Quizmaster. Während sich die fünfköpfige Gruppe berät, bekommt Günther Jauch nichts mit. Seine Augen sind hinter einer dunklen Brille verborgen, er sieht nichts und wird mit ohrenbetäubender Musik von Techno bis zum Alpenjodler "ruhig gestellt".
Die ersten, die Günther Jauch herausfordern sind vier Ordensschwestern und ein Pfarrer. „Ich weiß, dass die Schwestern sehr harte Gegner sind, die vor allem sehr belesen sind. Gleichzeitig sind mir speziell Ordensleute in der Vergangenheit immer sehr lustig, weltoffen und freundlich begegnet“, freut sich Günther Jauch auf seine fünf Gegner.