Quotenmeter am Samstag: Das Wochenendmagazin. Von «South Park» bis Jim Carrey. Die Clips der besten Auftritt bei den Oscars. Plus der Kampf zwischen Hellboy und Benjamin Button.
«Taras Welten»
(Ab Donnerstag, 03. März, 2.05 Uhr, Das Erste)
Toni Collette ist ohne Zweifel eine der besten Schauspielerinnen unserer Zeit. In ihren Filmen «The Sixth Sense», «In den Schuhen meiner Schwester», «About A Boy» und «Little Miss Sunshine» bewies sie ihr großes Talent und eine einzigartige Wandelbarkeit. Diese nutzt sie seit 2009 in der herausragenden Serie «United States of Tara». Darin spielt sie eine Mutter und Ehefrau mit einer dissoziativen Identitätsstörung, die durch starken Stress und emotionale Überforderung stetig in andere Persönlichkeiten wechselt. Collette übernimmt dabei sämtliche „Ichs“ von Tara. Das ungewöhnliche Format stammt aus der Feder der Autorin Diabolo Cody, die zuvor für ihr brillantes Drehbuch zu «Juno» mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Als Produzent wirkte Steven Spielberg hinter den Kulissen an der Showtime-Serie mit. Leider versteckt die ARD die hervorragende Sendung tief im Nachtprogramm. Gezeigt werden die ersten beiden Staffeln in Doppelfolgen.
Jeden Sonntag duellieren sich RTL und ProSieben mit ihren Blockbustern und die Zuschauer haben die Qual der Wahl. Doch Quotenmeter.de verrät, wo sich das Einschalten mehr lohnt.
«Hellboy - Die goldene Armee» (RTL)
Seit Jahrhunderten herrscht ein Waffenstillstand zwischen den Menschen und den Kreaturen der wundersamen Parallelwelt. Doch plötzlich tritt der fast vergessene Prinz Nuada unerwartet auf den Plan und bedroht den Frieden durch die Reaktivierung der unerbittlichen „Goldenen Armee“. Das FBI rekrutiert den Dämonen Hellboy, der Nuada mit seinem Team aufhalten soll...
Rund vier Jahre nach seiner ersten Verfilmung des gleichnamigen Kultcomics, legte der visionäre Regisseur Guillermo del Toro («Mimic», «Pans Labyrinth») eine Fortsetzung nach, die dank unveränderter Besetzung und Crew nahtlos an den Vorgänger anknüpft.
«Der seltsame Fall des Benjamin Button» (ProSieben)
Pünktlich zum Ende des Ersten Weltkrieges erblickt in New Orleans Benjamin Button das Licht der Welt. Doch er ist kein normales Baby. Bereits bei seiner Geburt weist er sämtliche Merkmale eines 80jährigen auf. Es stellt sich heraus, dass er im Laufe seines Lebens anstatt zu altern immer jünger wird. Sein Leiden wird für ihn besonders tragisch, als er die normal alternde Daisy trifft und sich in sie verliebt. Wie erfolgreich kann ihre Beziehung sein, wenn sich die beiden derart unterschiedlich entwickeln? Obwohl das Werk mit 13 Nominierungen (u.a. Bester Hauptdarsteller, Beste Regie, Bester Film) als absoluter Favorit in die Oscarverleihung 2009 ging, konnte es am Ende nur die Auszeichnungen für das Szenenbild, Make-Up und visuelle Effekte gewinnen.
Die Empfehlung
In dieser Woche fällt die Wahl äußerst schwierig aus, denn beide Sender trumpfen mit zwei phantasievollen Streifen auf. Freundet man sich mit der abstrusen Grundkonstellation von «Hellboy» an und betrachtet das Werk ausschließlich als bewegtes und abgefahrenes Comic, macht es viel Vergnügen die einfallsreichen Kreaturen und den ewig mies gelaunten Helden zu beobachten. Ein optisch beeindruckender Film mit phantastischer Ausstattung und Maske sowie witzigen Dialogen und dem hervorragenden Hauptdarsteller Ron Perlman, dem die Rolle auf den Leib geschrieben zu sein scheint.
Dass der «Benjamin Button»-Drehbuchautor Eric Roth zuvor auch das Script zu «Forrest Gump» geschrieben hat, ist dem Film deutlich anzumerken. Benjamins Gang durch die jüngere amerikanische Geschichte, seine anfänglich unerwiderte Liebe und nicht zuletzt seine Karriere als Seemann auf einem Kutter erinnern stark an den Film von Robert Zemeckis. Regisseur David Fincher, der zuvor vor allem durch die düsteren Meisterwerke «Sieben» und «Fight Club» legendär wurde, inszeniert das Märchen mit einer für ihn untypischen Ruhe, die er bis zum Schluss durchhält. Dabei kann Cate Blanchett schauspielerisch den sehr guten Brad Pitt sogar noch überbieten. Die größte Stärke hat der Film jedoch in der fantastischen Maske und den gelungenen Spezialeffekten. Die Verwandlung von Pitt und Blanchett wirkt derart realistisch, dass man meinen können, die Dreharbeiten hätten tatsächlich 80 Jahre gedauert. Auch wenn der Film nicht über die gesamte Laufzeit von 166 Minuten packend ist und unter seiner Länge leidet, ist er großes emotionelles Erzähl- und Gefühlskino.
Am Ende bildet die Nachhaltigkeit das entscheidende Zünglein an der Waage, das den Vorteil für «Benjamin Button» bringt. Während «Hellboy» eher ein kurzweiliges Vergnügen bietet, das schnell wieder verpufft, wirkt vor allem die emotionale Schlussszene von «Button» noch lange nach dem Abspann nach.
Der Sieg geht an «Der seltsame Fall des Benjamin Button» um 20.15 Uhr auf ProSieben.
Der Zwischenstand 2011
In den vergangenen Wochen gab es bedauerlicherweise einige kurzfristige Programmänderungen bei den Sendern, die aus organisatorischen Gründen nicht mehr beim Blockbuster Battle berücksichtigt werden konnten. Daher kam es zu fehlerhaften Vorstellungen und sogar einem Totalausfall. Die Ausgaben vom 12. und 19. Februar 2011 fließen daher nicht in die Bewertung ein.
Nach Empfehlungen:
RTL : ProSieben = 0 : 4
Nach Quoten:
RTL : ProSieben = 1 : 2
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