Die Kritiker

«Tod in Istanbul»

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Inhalt
Flughafen Köln/Bonn: Kriminalkommissar Mark Kleinert überführt den jungen Türken Baran Sahin, der wegen illegalen Waffenbesitzes festgenommen wurde, nach Istanbul. Scheinbar eine Routineaktion - bis Kleinert einen Anruf von seiner Geliebten Carla Paditz erhält, die auf ein Treffen in Istanbul drängt. Als Kleinert im Hotel ankommt, ist Carla bereits tot. Dass sich zur gleichen Zeit auch Jo Weiß, ein verdeckt ermittelnder BKA-Beamter, im Hotel aufhält und ihn beobachtet, bemerkt Mark Kleinert nicht.

Um den Mörder von Carla zu finden, lässt Mark alte Kontakte aufleben, doch das BKA hat den Fall bereits übernommen. Die ehrgeizige BKA-Beamtin Susanne Wahlberg soll im Auftrag ihres einflussreichen Chefs Kurt Herder Erkundigungen zu Mark Kleinert anstellen. Weil er als Letzter bei der Toten war, wird Mark vom Polizeidienst suspendiert. Doch er widersetzt sich den Anweisungen und eine mysteriöse Spurensuche beginnt. Denn Mark scheint nicht der Einzige zu sein, der ein persönliches Interesse an Carla hatte. Auch Jo Weiß verbindet offenbar eine gemeinsame Vergangenheit mit der schönen Toten. Zwei ungleiche Männer, die die Liebe zu derselben Frau verbindet, haben das gleiche Ziel. Doch wem kann man trauen und wer spielt falsch?

Darsteller
Heino Ferch («Entführt») ist Mark Kleinert
Jürgen Vogel («Schillerstraße») ist Jo Weiß
Ina Weisse («Doktor Martin») ist Susanne Wahlberg
Peter Simonischek («Mit einem Schlag») ist Kurt Herder
Aykut Kayacik («Klimawechsel») ist Ibrahim Balik
Ünal Silver («König von Kreuzberg») ist Rasim Kirdar
Sylvia Schwarz («Neuneinhalbs Abschied») ist Sue Kleinert
Soner Ulutas («Straight») ist Baran Sahin
Yvonne Burbach («Scheidung für Fortgeschrittene») ist Carla Paditz

Kritik
Sie sind ein eingespieltes Team: Drehbuchautorin Hannah Hollinger und Regisseur Matti Geschonneck haben schon bei vielen TV-Filmen zusammengearbeitet. Nach zuletzt großen Erfolgen, wie z.B. dem ZDF-Zweiteilers «Entführt» aus dem Jahr 2009, haben sie sich nun wieder für den Sender zusammengetan und mit «Tod in Istanbul» einen neuen TV-Krimi gedreht – erneut mit Heino Ferch in der Hauptrolle.

Der komplexe und schonungslose Krimi pendelt zwischen den Schauplätzen Köln und Istanbul hin und her und verarbeitet einen komplizierten Fall aus Mord, Waffenhandel und Entführung. Im Mittelpunkt steht ein kompliziertes Netzwerk aus vier Hauptfiguren, deren Schicksale in irgendeiner Weise verbunden sind, dessen Verbindungen aber erst nach und nach offenbart werden. Wer gut, wer böse ist, ist bis zum Ende unklar, die wahren Intentionen der Protagonisten bleiben z.T. noch bis zum Schluss offen. Und bis dahin warten auf den Zuschauer knapp 90 beeindruckende und sehr unterhaltsame Minuten.

Das der Fall letztendlich auch so gelungen ist, verdankt die Produktion zu großen Teilen der hervorragenden Besetzung. Jürgen Vogel als geheimnisvoller Jo Weiß, Heino Ferch als Kriminalkommissar auf Abwegen und Ina Weisse sowie Peter Simonischek als BKA-Beamte mit Geheimnissen – selten hat man gleich vier Hauptfiguren mit so ineinander verwobenen und komplizierten Beziehungen zueinander in einem Film gesehen. Jeder belauert jeden, sie warten nur darauf dass der oder diejenige gegenüber einen Fehler macht. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen, jeder versucht irgendwann sich selbst in den Vordergrund zu stellen und auf seinen bzw. ihren Vorteil hin zu agieren.

Zudem wurde der Film in visuell sehr ansprechenden Bildern verpackt. Das Ganze wirkt durchgestylt und modern gefilmt, so dass der TV-Film auch auf diesem Gebiet kaum Wünsche offen lässt. Die Setbauer und Kameramann Hannes Hubach haben hier also ganze Arbeit geleistet.

Endlich mal wieder ein TV-Film, der das vermeintliche Prädikat „Der Fernsehfilm der Woche“ auch zu Recht verdient. Unterhaltung mit Kopf und Verstand sowie einem glänzend aufspielenden Ensemble.

Das ZDF zeigt «Tod in Istanbul» am Montag, den 28. Februar 2011, um 20:15 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/48004
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