Um ein Durcheinander bei den Gästen in den ARD-Talkshows zu verhindern, bekommen die verschiedenen Redaktionen ein Datenbanksystem zur Verfügung gestellt.
Anne Will, Frank Plasberg, Sandra Maischberger, Reinhold Beckmann und nicht zu vergessen Günther Jauch. Ab dem kommenden Herbst wird es im Ersten Deutschen Fernsehen fünf Talkshows zu sehen geben – zu viel, sagen Kritiker. Und tatsächlich hat man schon jetzt das Gefühl, dass bestimmte Talk-Gäste in schöner Regelmäßigkeit durch die verschiedenen Sendungen tingeln. Um ein Themen- und Gästedurcheinander zu verhindern, plant man im Ersten nun mit einer eigenständigen Datenbank.
Um das genaue Vorgehen zu besprechen, haben sich nun die Vertreter aus den fünf Redaktionen mit ARD-Chefredakteur Thomas Baumann getroffen, dies berichtet der "Spiegel" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe. Baumann soll in Zukunft bei Streitigkeiten schlichten. Im Extremfall liegt es an ihm zu entscheiden, welcher Gast in welcher Sendung auftreten soll. Wie der ARD-Chefredakteur aber mitteilte, wolle er sich so wenig wie möglich in den Produktionsablauf einmischen.
Auf die geplante Datenbank werden alle Talk-Redaktionen Zugriff haben. Alle angefragten Gäste und eingeplanten Themen sollen darin eingetragen werden. Gleichzeitig soll damit auch die Prioritäts-Frage geklärt werden: Wer zuerst einen Gast einlädt, bekommt in der Regel auch den Zuschlag und muss nicht fürchten, ihn von einem Günther Jauch oder Frank Plasberg abgejagt zu bekommen. In den Redaktionen selbst glaubt man offenbar nicht an das System und befürchtet laut "Spiegel"-Informationen weiterhin, dass es bei dominanten Themen ein Debatten-Einerlei geben wird.