Bereits bei der Zweitausstrahlung ging dem US-Animationsfilm der Sprit aus. Jedoch musste er auch auf einem undankbaren Sendeplatz starten.
Die Primetime am Samstagabend machte Sat.1 in den vergangenen Monaten immer wieder Sorgen, nachdem der Aufbau eines neuen Seriensamstags schief ging, versucht man sich seit einigen Wochen wieder mit Spielfilmen über Wasser zu halten. An diesem Samstag waren Hoffnungen auf solide Quoten nicht ganz abwegig, denn erst zum zweiten Mal lief der US-amerikanische Animationsstreifen «Cars» über den Senderbildschirm. Aber das Pech blieb dem Sender treu, im Gegensatz zur Mehrzahl der deutschen Zuschauer: Mit nur 1,85 Millionen Interessierten und 5,8 Prozent blieb man sogar hinter ProSieben zurück, welches erneut «Kein Bund fürs Leben» zeigte und 1,88 Millionen generierte. Beim jüngeren Publikum war man sogar völlig chancenlos gegen die Konkurrenz aus eigenem Hause, hier standen traurige 1,12 Millionen und 9,6 Prozent guten 1,35 Millionen Zusehern und 11,5 Prozent Marktanteil gegenüber.
Dabei deutete sich dieses Quotendesaster für den Bällchensender nicht einmal zwingend an, denn bei der Erstausstrahlung im November 2009 war der Film von John Lasseter noch ein echter Publikumsmagnet. Zur besten Spielfilmsendezeit am Sonntagabend um 20:15 Uhr auf ProSieben wollten sich 4,05 Millionen Menschen ein Bild machen, der Marktanteil lag an diesem Tag beim Gesamtpublikum bei nahezu schwindelerregend hohen 12,0 Prozent. Auch bei den Zuschauern im Alter zwischen 14 und 49 Jahren war von schlechten Quoten mit Sicherheit nicht die Rede, denn 3,29 Millionen führten hier zu grandiosen 22,5 Prozent.
Dennoch war der Film noch das kleinste Übel im Abendprogramm des Senders. Anschließend konnten nämlich die beiden US-Serien «Criminal Minds» und «Navy CIS» ihre Beliebtheit erneut nicht unter Beweis stellen. Die Reichweite fiel zunächst auf 1,39 Millionen Menschen, was gerade einmal noch 5,5 Prozent des Gesamtpublikums sowie 6,9 Prozent der werberelevanten Zielgruppe entsprach. Anschließend sank die Sehbeteiligung weiter auf 1,27 Millionen, aufgrund der sich nun allmählich in Richtung Schlafgemach aufbrechenden Bundesbürger reichte dies aber immerhin für eine Steigerung auf 7,5 Prozent. In der Zielgruppe fiel man von 0,70 Millionen sanft auf 0,66 Millionen, der Marktanteil von 8,4 Prozent dürfte den Sender jedoch kaum besänftigt haben.
Der Super-Gau beim jungen Publikum war jedoch die Doku-Soap «Die 2 - Anwälte mit Herz», welche im Vorabendprogramm zu finden war und eigentlich den Übergang zur Primetime erleichtern sollte. Mit 0,57 Millionen und den daraus resultierenden 6,5 Prozent beim umworbenen Publikum tat das Format jedoch das genaue Gegenteil, dies entsprach erneut einem neuen Rekordtief. Insgesamt waren dank der 2,15 Millionen Zuseher immerhin noch 8,3 Prozent aller Menschen vor den Geräten versammelt. Noch schlechter erging es eigentlich nur ProSieben mit dem Riesenflop «Fashion & Fame», welches nun am frühen Samstagabend wüten durfte und mit 0,69 Millionen Zuschauern und den daraus resultierenden 2,5 bzw. 6,1 Prozent erneut zeigte, dass sich offenbar tatsächlich niemand dafür interessierte.