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Von Dudlern und totem Formatradio

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Am Mittwoch werden die Radio-Einschaltquoten veröffentlicht. Warum die Ergebnisse in diesem Jahr besonders spannend sind.

Es ist wieder soweit: An Aschermittwoch, wenn in vielen Büros Katerstimmung herrscht, wird in mancher Radioredaktion wohl gehörig gefeiert. Morgens kommen dann nämlich die neuesten Einschaltquoten, was im Radio immer mit Spannung verbunden ist. Veröffentlicht werden diese Zahlen nämlich – anders als beim Fernsehen – nur zwei Mal im Jahr. Im März und im Juli. Unabhängige Forschungsunternehmen führen in zwei großen Wellen Befragungen zur Radio-Nutzung ab. Die erste Welle des Jahres beginnt Mitte Januar und dauert bis zum frühen Sommer, die zweite Welle startet im September und endet Mitte Dezember. Für eine Erhebungswelle zählen immer die vergangenen beiden Wellen.

Die Radio MA I 2011 sagt also etwas über die Ergebnisse aus, die Anfang und Ende 2010 erhoben worden sind. Die Zahlen sind teils also schon deutlich veraltet. Dennoch birgt die kommende MA Spannung. Kürzlich machte beispielsweise Bayern 3-Programmchef Walter Schmich von sich reden, der erneut betonte, dass klassisches Formatradio tot sei. In den Hörerzahlen macht sich das noch nicht bemerkbar: In Bayern führt Antenne Bayern trotz deutlich abgenommener Qualität das Feld im Pop-Bereich immer noch mit großem Vorsprung an. Aber auch bei den Privaten in ganz Deutschland, die zuletzt stark formatiert sendeten, bröckelt das Gerüst ein wenig. Ein Umschwung ist im Gange – und dieser könnte schneller von Statten gehen, wenn die Zahlen den Vorreitern recht geben.

Hier wird man besonders auf den hessischen Sender FFH schauen, der jüngst wieder auf mehr Inhalte setzte und damit nun zu punkten versucht. Formaradio hin oder her; es gibt noch einen weiteren Punkt, weshalb die am Mittwoch veröffentlichte Media-Analyse so spannend ist. Erstmals werden die Hörerzahlen am Wochenende ausgewiesen. Bislang gab es zwar stundengenaue Auswertungen, der Richtwert wurde aber anhand der Stunden 6 bis 18 Uhr montags bis samstags ermittelt. Daraus resultierte letztlich die Reichweite eines Senders und auch die Attraktivität für Werbekunden.

Am Wochenende wird aber deutlich anders Radio gehört. Kürzer und weniger. Der Sonntag kam in den Ausweisen bis dato deshalb nie vor – so dass es eine große Unbekannte ist, wie viele Hörer ein Kanal am freien siebten Tag der Woche verliert. Nun werden erstmals auch konkrete Zahlen für Samstag und Sonntag bekanntgegeben. Sie sollen eine Möglichkeit für Werbekunden an den reichweitenschwächeren Tagen auch günstiger Werbung im Programm unterzubringen – das hilft vor allem den Privaten, denn die öffentlich-rechtlichen Stationen verzichten sonntags auf Produktinformationen.

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