Mexikos Oscarbeitrag, die Farrelly-Brüder, romantische Science-Fiction, die RAF und Justin Bieber. Quotenmeter.de stellt die wichtigsten Kinoneustarts der Woche vor.
«Wer wenn nicht wir»
Uli Edels und Bernd Eichingers RAF-Drama «Der Baader Meinhof Komplex» liegt noch keine drei Jahre zurück, da befasst sich schon der nächste große deutsche Spielfilm mit den Hintergründen der linksextremistischen terroristischen Vereinigung. Regisseur und Drehbuchautor Andres Veiel, der zuvor durch außergewöhnliche Dokumentarfilme, allen voran der unter anderem mit dem Deutschen und dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnete «Black Box BRD» (2001), auf sich aufmerksam gemacht hat, wählt dabei zunächst jedoch einen gänzlich anderen Ansatz. So beginnt die Handlung seines Films bereits im Jahre 1961, neun Jahre vor der Gründung der RAF. Als Vorlage für seinen ersten wirklichen Spielfilm diente ihm dabei unter anderem die Studie «Vesper, Ensslin, Baader - Urszenen des deutschen Terrorismus» (2003) des Publizisten und Historikers Gerd Koenen.
Seinen Fokus richtet Veiel auf den Literaturstudenten Bernward Vesper (August Diehl), der an der Universität in Tübingen die Pfarrerstochter Gudrun Ensslin (Lena Lauzemis) kennen und lieben lernt. Das Paar gründet wenig später einen Verlag, über den sie schon bald gesellschaftskritische Schriften veröffentlichen, wollen sie doch gemeinsam etwas bewegen und die Welt verändern. Doch mit der Zeit wird die Liebe der beiden immer wieder auf die Probe gestellt und als Gudrun schließlich dem charismatischen und radikalere Maßnahmen zum Erreichen eines Gesellschaftswandels fordernden Andreas Baader (Alexander Fehling) begegnet, steht ihre Beziehung zu Bernward endgültig vor dem Aus. Bei der diesjährigen Berlinale wurde Veiels Werk mit dem Alfred-Bauer-Preis geehrt, eine Würdigung für Filme, die neue Perspektiven der Filmkunst eröffnen. Inwieweit «Wer wenn nicht wir» dieser Auszeichnung tatsächlich gerecht werden kann, zeigt sich ab Donnerstag in den deutschen Kinos.
OT: «Wer wenn nicht wir» von Andres Veiel; mit August Diehl, Lena Lauzemis, Alexander Fehling, Thomas Thieme und Imogen Kogge.
«Justin Bieber: Never Say Never»
Der kanadische Sänger Justin Bieber ist zweifellos ein Phänomen der modernen Popkultur. Nachdem der mittlerweile 17jährige Teeniestar noch vor vier Jahren lediglich durch hohe Klickzahlen für seine Amateurmusikvideos auf Youtube auffiel, entdeckte ihn über diesen Weg ein Jahr später der US-amerikanische Talentmanager Scooter Braun. Von da an ging alles sehr schnell, sodass Bieber in seinen jungen Jahren bereits auf ein international erfolgreiches und mehrfach mit Platin ausgezeichnetes Debütalbum, unzählige Musikpreise und ein biografisches Buch zurückblicken kann. Die nächste Station seiner steilen Karriere ist nun der von MTV Films produzierte und Regisseur Jon Chu («Step Up to the Streets», «Step Up 3D») realisierte Film «Justin Bieber: Never Say Never» (übrigens auch der Titel von Biebers aktuellem Remixalbum), eine Mischung aus Auftritten während seiner «My World»-Tour im Jahr 2010 und privaten Aufnahmen, die sein bisheriges Leben und seinen Werdegang nachzeichnen sollen. Nur etwas für hartgesottene Bieber-Fans also, die jedoch immerhin ein besonderes Erlebnis erwartet, können sie doch zumindest die Konzert-Mitschnitte auch in 3D bewundern.
OT: «Justin Bieber: Never Say Never» von Jon Chu; mit Justin Bieber, Miley Cyrus, Usher, Jaden Smith und Sean Kingston.