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«K-Ville» (eine Kurzform von "Katrinaville"), setzt zwei Jahre nach Katrina an und begleitet das New Orleans Police Department auf ihrer Jagd nach Kriminellen und Mördern, während die Geschichten meistens die Nachwirkungen der Katastrophe aufgreifen. Die beiden Polizisten Marlin Boulet und Trevor Copp sind dabei die Helden der Serie - der eine direkt und fordernd, der andere geheimnisvoll und ruhig. Die Serie schaffte es zu jeder Zeit, sich mit den Katrina-Nachwirkungen zu beschäftigen, erzählte allerdings übliche Krimiplots, gewürzt mit schnellen Actionszenen. Anstelle von Charakterdramen, welche die Geschichte von New Orleans in den Jahren nach der Überschwemmung hätte zeigen können, bot «K-Ville» Schießereien, tote Chirurgen und Stadträte und geflüchtete Gefängnisinsassen. Der Wirbelsturm und die Überschwemmung selbst werden nur dazu benutzt, damit das Format wiederholt daran erinnern kann, dass es sich um eine Serie in New Orleans nach der Flut handelt.
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Schon vorab des Serienstarts auf FOX bekam «K-Ville» allerhand negative Kritiken. Für die Zuschauer schien es schon von Anfang an unmoralisch zu sein, dass man zwei Jahre nach einer tödlichen Katastrophe die amerikanische TV-Welt mit eben dieser einen Stoff zur wöchentlichen Unterhaltung gibt. Und nachdem schon FOX-Tochter FX mit «Rescue Me» und «Over There» sich an zwei aktuellen US-Dramen wagte, an dessen Erfolg «K-Ville» sich messen lassen wollte, gab es Zweifel, ob FOX mit ihrer neuen Serie überhaupt beim Zuschauer Anklang finden würde. Der Sender entschied sich sogar, die Pilotfolge vorab im Internet zu zeigen, um die lauten Kritiken zu beschwichtigen und den Zuschauern zu zeigen, dass «K-Ville» nichts anderes als eine Serie ist, die sich mit dem Wirbelsturm beschäftigt. Doch FOXs Bemühungen, der Serie einen viel versprechenden Lauf bis zum Autorenstreik zu geben, um ein Überleben der Serie nach dem Streik zu garantieren, scheiterten, und die Zuschauer schalteten ab - meist aus Enttäuschung, dass die Katrina-Geschichte nur als Grundstein für ein weiteres Buddy-Cop-Melodrama benutzt wurde.
Während der Upfronts im Mai erklärte FOX «K-Ville» für beendet und ihre Darsteller gingen neue Wege. Anthony Anderson sicherte sich direkt nach der Absetzung eine Hauptrolle in «Law & Order» und Cole Hauser ging zurück zum Film, bevor er 2010 eine Rolle im NBC-Flop «Chase» übernahm. Die Serie selbst ist im Zuge des Autorenstreiks schnell in Vergessenheit geraten und kaum ein Beteiligter hat mehr über die Produktion gesprochen. Am Ende hat sich «K-Ville» nur gelohnt, da dank der Produktion nach Angaben von Anderson eine Million Dollar pro Episode in die Stadt floss, sowie die Tatsache, dass der US-Zuschauer für zehn Episoden lang verfolgen konnte, wie New Orleans sich aus dem Chaos, erschaffen zwei Jahre zuvor, langsam erhebt.